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Gottgleichheit und Brutalität lagen bei ihm dicht beieinander

Oliver Fritsch | Donnerstag, 27. Januar 2005 Kommentare deaktiviert für Gottgleichheit und Brutalität lagen bei ihm dicht beieinander

1966 was a great year for English football – Eric was born (Aufschrift eines viel verkauften Fan-Shirts von Manchester United). René Martens (FTD 26.1.) erinnert an den Kung-Fu-Tritt Eric Cantonas gegen Matthew Simmons, einen Zuschauer: „Die Szene tauchte auf T-Shirts in Streetwear-Boutiquen auf, und die Punkpop-Band Ash nutzte das Motiv für das Cover ihrer Single „Kung Fu“: Vor zehn Jahren, beim Spiel zwischen Crystal Palace und Manchester United, gab es den berühmtesten Tritt in der Geschichte des Fußballs zu sehen – eine Aktion, deren ikonografische Substanz vergleichbar ist mit der des Wembley-Tors oder jenes Treffers, den Maradona mit der „Hand Gottes“ erzielte. (…) Der Mittelfeldspieler fügte seinem widersprüchlichen Image so eine weitere Facette hinzu. Zwar hatte Michael Brown in einem Ölgemälde Cantona als Jesus Christus dargestellt – der Hauptdarsteller, leidenschaftlicher Maler, erwarb das Werk für 80 000 £ –, doch Gottgleichheit und Brutalität lagen bei dem Franzosen dicht beieinander. (…) Viele Engländer befürchteten, dass der Blackout die Karriere des Franzosen – der, nachdem er 1992 zunächst nach Leeds gewechselt war, wesentlich zur Modernisierung der Spielkultur im Kick-and-Rush-Reich beitrug – schwer beeinträchtigen würde. Doch nachdem er nach einer neunmonatigen Sperre zurückgekehrt war, führte Cantona United zum Double. Seine Erfolge mit ManU sind höher einzuschätzen als die späteren des Klubs, denn damals war die Premier League noch ausgeglichen. Nachdem der Skandal überstanden war, gab Cantona auf dem Feld fortan den weisen Schlichter, wenn sich Rudel bildeten und Raufereien drohten. (…) 2002 gab er mit dem Kurzfilm „Apporte moi ton amour“, der auf einer Story Charles Bukowskis basiert, sein Regiedebüt.“

Eric Cantona, the assailant (der Angreifer) – ein lesenswerter Text aus dem Observer

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