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Interview

… in Bielefeld geblieben

Oliver Fritsch | Mittwoch, 27. April 2005 Kommentare deaktiviert für … in Bielefeld geblieben

Thomas von Heesen mit Ulrich Hartmann (SZ 27.4.)
SZ: Wie kommen Sie raus aus dieser Opferrolle?
TH: Überhaupt nicht. Einige Vereine haben einen dreimal so hohen Personalkostenetat. Wir haben ein paar Spieler mit einer gewissen Vereinstreue, Hain, Kauf, Dammeier, aber die meisten wollen bei entsprechender sportlicher Entwicklung mehr verdienen und international spielen. Das können wir ihnen nicht bieten.
SZ: Es heißt doch, Rapolder könne so gut mit den Spielern umgehen und hat optimale Leistungen herausgekitzelt. Warum hat er keinen wechselwilligen Spieler zum Bleiben überreden können?
TH: Weil die Spieler erst merken, dass man Recht hatte, wenn sie schon bei einem anderen Verein sind. Wer nicht hören will, muss manchmal fühlen. Es gibt da einige Beispiele. Wichniarek zu Hertha, Dabrowski zu Hannover und noch ein paar andere, die sagen: Bielefeld? Ach, wär’ ich doch…
SZ: Wird Buckley das auch sagen?
TH: Er hat fünf Jahre seines Fußballerlebens nicht das umsetzen können, was er und andere erwartet haben, kommt dann nach Bielefeld, spielt so gut wie noch nie, fühlt sich frei und glücklich und kann auch mal schlecht spielen, ohne dass ihm jemand böse ist. Ich bin nicht sicher, ob er mental stark genug ist, um dem Druck in Dortmund standzuhalten.
SZ: Ist das größte Problem, dass Rapolder die Spieler im Kollektiv so gut geformt hat, dass der Verein sie sich nicht mehr leisten kann?
TH: Ja, aber die Fußballer sind wirklich nur in diesem Kollektiv so gut. Sie haben Erfolg durch das System, in dem die individuelle Klasse besonders zum Tragen kommt.

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