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Adams Rippe entnommen

Oliver Fritsch | Mittwoch, 27. Juli 2005 Kommentare deaktiviert für Adams Rippe entnommen

Jürgen Nendza (FAZ 27.7.) erinnert an die Verachtung des DFB für Frauenfußball in den 50er und 60er Jahren: „Damenfußball schickt sich nicht in der stramm männlich besetzten Fußballwelt der frühen fünfziger Jahre. (…) Gleichberechtigung auf dem Fußballplatz? Es sind die Männer, die im Deutschland der Restauration die (Fußball-)Hosen anhaben, und die Vehemenz, mit der sie ihren männerbündlerischen Alleinvertretungsanspruch in Sachen Fußball durchzusetzen versuchen, läßt beinahe vermuten, daß auch das Fußspiel Adams Rippe entnommen ist. Kampfsport wird dabei zum wichtigsten Kampfbegriff gegen den Damenfußball. Die Angst vor einer Vermännlichung des weiblichen Geschlechts wird heraufbeschworen und eindringlich davor gewarnt, daß die Frau weder physisch noch psychisch für den Fußballsport geeignet sei. Kampf und fußballerischer Kick seien allein männliche Kategorien (…) Der männliche Blick sieht aber auch sein ästhetisches Empfinden gestört, wenn eine Frau statt Anmut Erschöpfung zeigt und – gleich dem Mann – sportlich die Grenzen körperlicher Belastbarkeit auslotet. Von den männlichen Irritationen, ausgelöst durch vermeintlich sexuelle Anzüglichkeiten vollmotorisch agierender „Fußball-Amazonen“ einmal ganz abgesehen. DFB-Präsident Peco Bauwens empfiehlt daher den Damen „Schwimmen, Tennis oder Leichtathletik“ als geschlechtsadäquaten Sport.“

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