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Champions League

Stabilitätspakt

Oliver Fritsch | Mittwoch, 28. September 2005 Kommentare deaktiviert für Stabilitätspakt

Richard Leipold (Tsp 28.9.) kommentiert die Stimmung in Schalke vor dem Spiel gegen den AC Mailand: „Die Niederlage von Eindhoven hat gezeigt, welch große Wirkung ein kleiner Fehler haben kann, weit über den Tag hinaus. Nach dieser ersten und bisher einzigen Pflichtspielniederlage in dieser Saison wurden alle in Frage gestellt: die Profis, der Trainer, sogar der längst nicht mehr allmächtige Manager. Das Beben von Eindhoven, von Assauer als sportliche Katastrophe beschrieben, schüttelte den ganzen Verein durch. Fortan kam jedes Unentschieden in der Bundesliga wie eine Niederlage daher – zumindest sah das die im Revier tonangebende Boulevardpresse so. Vielleicht hat gerade der Umstand, dass ausnahmsweise nicht allein der Trainer in Bedrängnis geriet, eine Solidarität gefördert, wie sie vom Prinzip her bei anderen, wirklichen Unglücksfällen zu beobachten ist. In solcher Lage bricht normalerweise entweder das Chaos aus oder die Ordnung wird mühevoll und allmählich wiederhergestellt. Worauf es in Schalke hinausläuft, ist derzeit noch nicht sicher. Der neue Stabilitätspakt wirkt jedenfalls ein wenig fragil. Die Wahrheit über das Schalker Leistungsvermögen liegt irgendwo auf dem weiten Feld, das sich zwischen den Fußballwelten Hannover und Mailand auftut, vermutlich in der Nähe von Eindhoven.“

FR: Andreas Müller, Vermittler zwischen Schalkes Fronten
SZ: Auf Schalke hat nur einer das Sagen: Rudi Assauer. Doch der Patron tritt langsam ab. Es folgt ein Ex-Spieler, der schon seit fünf Jahren Teammanager ist: Andreas Müller
Welt-Interview mit Ralf Rangnick

Zeitpunkt für Verjüngung verschlafen

Stagniert der AC Mailand? Dirk Schümer (FAZ 28.9.) vermutet Konservatismus als Ursache: „Es scheint, als hätte die Vereinsführung den Zeitpunkt für eine Verjüngung des Kaders verschlafen, gerade die Abwehr um das siebenunddreißigjährige Vereinsidol Paolo Maldini ist nicht mehr die jüngste. (…) Man sonnt sich lieber im Glanz der Feierlichkeiten, bei denen Kapitän Maldini mit 571 Ligaspielen soeben den Rekord der Torwartlegende Dino Zoff brach und einen wohl nicht mehr zu schlagenden Rekord beim selben Verein aufstellte. Doch droht der moderne Fußball solche eheliche Treue zwischen Angestelltem und Arbeitgeber irgendwann zu bestrafen. Auch die sentimentale Männerbeziehung zwischen dem Torjäger Schewtschenko und seinem Vereinspatron und frischem Kindspaten Silvio Berlusconi gibt dem Trainer keinen Ansatz für ein gesundes Konkurrenzklima. Es sieht so aus, als sei der AC Mailand in den letzten Jahren mit seinen gepamperten Stars gerade so hinreichend erfolgreich gewesen, um dem Manager Adriano Galliani die Lust auf schmerzliche Schnitte zu verleiden.“

SZ: Milan-Trainer Carlo Ancelotti wird nach dem mäßigen Start mit seinem früheren Verlierer-Image konfrontiert. Gerücht um Nachfolger Marco van Basten?
BLZ: Der AC Mailand leidet immer noch unter der Niederlage im Finale der Champions League

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