WM 2006
Weltanschauungen prallen aufeinander
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| Montag, 28. November 2005Die WM soll die deutsche Wirtschaft anstacheln. Udo Ludwig & Andreas Ulrich (Spiegel) recherchieren die Vorbereitung der Prostitution: „Wann immer Männermassen zu sportlichen, wirtschaftlichen oder kulturellen Großveranstaltungen in Deutschland unterwegs sind, eskaliert die Aufregung um den Dirnendienst. Sechs Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft in zwölf Städten zwischen Hamburg und München, bei der die Veranstalter mit drei Millionen Besuchern rechnen, bringen sich jetzt erneut Gegner und Profiteure der Prostitution in Position – selbst die Berliner Regierung mischt sich diesmal ein. (…) Aber die Sex-Profis basteln am Angebot für die Kunden aus aller Welt: Neue Mega-Puffs, Straßenstrichs und erstklassiger Service sollen den ballbegeisterten Männern das Geld aus der Tasche ziehen und gleichzeitig für Sauberkeit im Rotlichtmilieu sorgen. Nicht nur Geschäft und Moral stehen sich so gegenüber, es sind zwei Weltanschauungen, die aufeinander prallen. Auf der einen Seite die Fraktion, für die Fußball, Bier und Sex zusammengehören. Auf der anderen Seite kämpft die Retterfraktion, die ausgerechnet die WM nutzen will, um, so der Deutsche Frauenrat, ‚Freier zu sensibilisieren’ und allen Formen der sexuellen Ausbeutung ‚die Rote Karte zu zeigen’. Zwischen diesen Fronten bewegen sich die Pragmatiker.“