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Klare Sieger, die Bundesliga-Vereine

Oliver Fritsch | Freitag, 28. Juli 2006 Kommentare deaktiviert für Klare Sieger, die Bundesliga-Vereine

Die FAZ staunt über die Einigung zwischen Arena und Premiere: „Eine faustdicke Überraschung – die Flucht von Arena in die Arme von Premiere kommt einem Offenbarungseid gleich. Wäre der Fernsehneuling nicht in höchster Not, hätte er sich niemals auf diesen Pakt eingelassen. Für Premiere ist der Bundesliga-Coup zwar ein Triumph, doch sollten sich die Anleger davon nicht blenden lassen. Mehr als Schadensbegrenzung war auch für Senderchef Georg Kofler nicht drin: Die Zeiten, in denen Premiere als Monopolist im Bezahlfernsehen regierte, sind zumindest aus absehbare Zeit vorbei. Klare Sieger sind dagegen die Bundesliga-Vereine. Sie kassieren nun deutlich höhere Fernsehgelder, ohne daß die Bundesliga, wie befürchtet, im Bezahlfernsehen verschwindet.“

Die Fans sind die Verlierer

Die Financial Times kritisiert im Namen der Verbraucher die Unübersichtlichkeit der TV-Verträge und Kabelanschlüsse: „Technisch ist die Bundesliga jetzt zwar überall zu empfangen. Doch die meisten Fans haben in dem seit Dezember dauernden Verwirrspiel, bei wem welche Rechte liegen und über welchen Anbieter die Bilder den Weg ins heimische TV-Gerät finden, längst den Überblick verloren. Seit die DFL in einem spektakulären Coup die Machtverteilung auf dem deutschen Pay-TV-Markt ins Wanken brachte, müssen sich Fußballfans mit technischen Kürzeln wie IPTV und VDSL herumschlagen, bei Telefonhotlines ausfindig machen, welcher Kabelnetzbetreiber das bisherige TV-Programm und damit künftig auch das Fußball-Abo ins Haus liefert oder ob die Premiere-Satellitenbox auch taugt, um das neue Arena-Abo zu empfangen. Urheber der neuen Unübersichtlichkeit ist die DFL. Weil sich die Fußballvermarkter nicht länger vom Monopolisten Premiere abhängig machen wollten und den Feldzug von Senderchef Georg Kofler gegen die kostenlos empfangbare ARD-Sportschau nicht goutierten, gaben sie einem Nobody den Zuschlag für die Fernsehrechte. Arenas Manager hatten zwar ernsthaft mitgeboten, aber nicht wirklich geglaubt, die kompletten Rechte zu erhalten.“

Auch die Sport Bild versetzt sich in den Zuschauer: „Die Fans sind die Verlierer. Die Zukunft wird nicht kundenfreundlicher sein. In zwei Jahren, wenn der Rechtepoker erneut beginnt, streiten drei Bewerber um die Bundesliga: Telekom, Arena und Premiere! Das freut die Liga, weil mehr Geld winkt. Das ärgert den Fan, weil er sich wieder durch den Übertragungssalat mit neuer Technik kämpfen muß. Die DFL hat die Aufgabe, Geld zu verdienen. Aber er muß an fanfreundlicheren Lösungen interessiert sein.“

SpOn: Premiere einigt sich mit Arena
FAZ: Erster Bundesliga-Spieltag live auf Sat1

Tsp: Ein Text mit vielen Hintergrundinformationen über das „Schnäppchen“ Ruud van Nistelrooy (der inzwischen Real Madrid zugesagt hat)

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