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Bundesliga

Ganz Deutschland ist überrascht

Oliver Fritsch | Dienstag, 31. Oktober 2006 Kommentare deaktiviert für Ganz Deutschland ist überrascht

5:1 gegen Aachen, Tabellenplatz 5 – Arminia Bielefeld hat Erfolg, und keiner merkt’s. Bis auf wenige Ausnahmen, Peter Penders (FAZ) zum Beispiel, der auf die Verläßlichkeit des Klubs hinweist: „Das kennt man ja auch aus dem richtigen Leben – wie verletzend das ist und wie sehr es auf die Laune drückt, wenn immer nur die anderen gelobt werden und die eigene Leistung kaum Beachtung findet. In diesem Gefühlszustand befindet sich stets die Bielefelder Arminia, die landauf, landab stets als großer Abstiegskandidat gehandelt wird. Fast spurlos ist die Entwicklung in Ostwestfalen an der öffentlichen Wahrnehmung vorübergegangen, denn die einstige Fahrstuhlmannschaft ist längst drauf und dran, sich trotz eines vergleichsweise bescheidenen Etats und überschaubarer Zuschauerzahlen in der höchsten Spielklasse zu etablieren. Doch nach wie vor scheint ganz Deutschland völlig überrascht, wenn diese Bielefelder wieder nicht verloren haben.“

Ein alter Junger

Bernd Dörries (SZ) schreibt über den 3:0-Sieg Stuttgarts gegen Schalke: „Es ergab sich ein Gesamtbild zweier Mannschaften, von denen die eine sich berechtigte Hoffnungen machen kann, für längere Zeit im oberen Teil der Tabelle zu stehen“, und es dürfte klar sein, daß er damit den Sieger meint. Am besten spielte, neben den Stuttgarter neuen Jungen, ein alter Junger: der Torwart. Dörries klopft ihm auf die Schulter: „Timo Hildebrand zeigte die beste Leistung seit Monaten und hielt in der Schlußphase noch Bälle, die man nicht halten muß. Bei Hildebrand hatte man in der vergangenen Saison oft das Gefühl einer fortschreitenden inneren Emigration. Manchmal mag er sich vorgekommen sein wie der letztverbliebene der Jungen Wilden des VfB, der vergessen hatte, den Verein zu wechseln.“

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Abschied vom Konzept Assauer

Benedikt Voigt (Tsp) nimmt den Verlierer in Schutz, indem er die besonnene Neuausrichtung der Personalpolitik hervorhebt: „Schalke 04 ist gerade dabei, sich vom Konzept Assauer zu verabschieden. Für die Schuldentilgung ist der aufsehenerregende Vertrag mit Gasprom vorgesehen. Und mit den Millioneneinkäufen ist schon länger Schluß. In Stuttgart kam Kuranyi für den 18-jährigen Verteidiger Boenisch ins Spiel, fünf Jugendliche sind unter Trainer Mirko Slomka vor dieser Saison in den Profikader Schalkes aufgerückt. Das ist in der Öffentlichkeit nur noch nicht so richtig aufgefallen, weil dem Schalker Nachwuchs im Gegensatz zu dem Stuttgarter zurzeit das fehlt, was jedes Konzept dringend braucht: der Erfolg.“

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