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Bundesliga

Lebenslanger Lerner

Oliver Fritsch | Freitag, 16. März 2007 Kommentare deaktiviert für Lebenslanger Lerner

Ottmar Hitzfeld genießt den Respekt und sogar die Sympathie der Presse

Michael Horeni (FAZ) freut sich über die äußerst gelungene Rückkehr Ottmar Hitzfelds und dessen Offenheit gegenüber beruflicher Weiterbildung: „Hitzfeld, der sich vor knapp drei Jahren ausgebrannt in die Berge zurückzog, ist ein grandioses Comeback gelungen, das ihm und damit auch den Bayern große Sympathien eingebracht hat. Es ist die Bellheim-Story der Bundesliga. Hitzfeld gehörte schon, man darf das so hart sagen, zum alten Eisen, zu den Leuten, die nicht mehr gebraucht wurden. Obwohl er der erfolgreichste Vereinstrainer des Landes war, genügten knapp drei Jahre, um ihn weithin als Modell von gestern erscheinen zu lassen, unbrauchbar für die heutigen Aufgaben. Das sagt aber mehr über die verbreiteten Vorurteile, wie Menschen nicht nur in Führungsfunktionen zu funktionieren haben: ohne Pause, immer auf Höchstleistung. Und es sagt auch etwas über die irrige Vorstellung, wie Menschen unweit des Rentenalters ihrer Arbeit nachgehen: wie früher, ohne Interesse und die Fähigkeit, neue Entwicklungen in ihren großen Erfahrungsschatz zu integrieren. Der alte Hitzfeld, den nicht nur die Spieler erwartet hatten, kam mit neuen Ideen und neuen Methoden an. Er hat an ganz prominenter Stelle gezeigt, was es mit der Chiffre vom lebenslangen Lernen auf sich hat und welche bisher viel zu oft verschwendeten Potentiale in einer alternden, aber auf Jugendlichkeit fixierten Gesellschaft liegen.“

Andreas Burkert (SZ) pflichtet bei: „Mit Ottmar Hitzfeld kehrt zumindest bis 2008 eine mehr als solide, konservative Anlage zurück ins Depot. In turbulenten Zeiten wie diesen konnte den Bayern kaum besseres widerfahren.“ Sven Goldmann (Tsp) schreibt: „Wer am Mittwoch Effenberg angeboten bekommt und am Donnerstag mit Hitzfeld verlängert, der darf zufrieden sein.“

FR: Bayern, Hitzfelds Ersatzfamilie
SZ/Hintergrund: Hitzfeld bleibt

Interview mit Michael Ballack (SZ-Magazin): „Mit der Bild-Zeitung rede ich nicht“

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