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Emanzipiert Euch!

Oliver Fritsch | Dienstag, 29. Mai 2007 Kommentare deaktiviert für Emanzipiert Euch!

Andreas Rüttenauer (taz) empfiehlt den Frauen angesichts der Marginalisierung ihres Endspiels einen Ortswechsel: „Für die Teilnehmer des Frauenfinales ist der Auftritt in Berlin lukrativ, sie partizipieren mit je 70.000 Euro am Geschäft. Die bundesweite Live-Übertragung ist selten für ein Frauenspiel. Spielerinnen und ihre Betreuer sprechen immer brav vom großen Erlebnis Berlin, vom großen Tag in der Vereinsgeschichte. An dem spielen sie im fast leeren Stadion und dürfen mit anhören, wie sich die Ultras der männlichen Finalclubs warmsingen. Auf dem Spielfeld kann passieren, was mag – wenn die Bubis des VfB Stuttgart ins Stadion kommen, schneidet die Bildregie auf sie, und während die Siegerinnen die Ehrenrunde noch nicht ganz beendet haben, steht schon Bundestrainer Jogi Löw im Stadion und spricht darüber, wie ungern er sich die Haare hat abschneiden lassen, als er Stuttgart vor zehn Jahren zum Titel geführt hat. Es ist Zeit für die Fußballfrauen, sich zu emanzipieren. Sie brauchen ihr ureigenes Finale. Sie sollten nicht länger Beiwerk sein. Eine bundesweite Übertragung sollte zu arrangieren sein. Ein nicht ganz so großes Stadion müßte auch zu füllen sein. Und wenn es wirklich so ist, dass vor dem Frauenfußball eine große, verheißungsvolle Zukunft liegt, dann singt irgendwann Herbert Grönemeyer vor dem Spiel zweier Frauenmannschaften und nicht danach.“

NZZ: Die Auferstehung des Calcio – der italienische Fußball ist immer dann am besten, wenn er am Boden zerstört scheint

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