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Champions League

Vorstoß in neue Dimension

Oliver Fritsch | Freitag, 31. August 2007 Kommentare deaktiviert für Vorstoß in neue Dimension

Das 3:2 Werder Bremens in Zagreb schreibt die Presse hauptsächlich Diego zu

Christof Kneer (SZ) rückt Diego zurück ins Rampenlicht des deutschen Klubfußballs: „In den vergangenen Tagen hat die Liga einen Spieler neu entdeckt, den sie fast schon vergessen hatte. Diego hatte keine Chance mehr gegen den Liganeuling Franck Ribéry, dessen Tricks so genüsslich seziert wurden wie vor einem Jahr die Tricks des Liganeulings Diego. Aber wie schon am Samstag in Nürnberg, so hat sich Diego erst recht am Mittwoch sein Recht auf Anerkennung zurückerkämpft – mit einer Qualität, von der noch nicht bewiesen ist, ob Ribéry sie auch in diesem Maße hat. Diego kann von Glück sagen, dass er Brasilianer ist, sonst würde er bald von jenem Wortungetüm bedroht, das der Deutsche für seinesgleichen gern in Stellung bringt. Er wäre bald ein Führungsspieler. Unbestätigten Gerüchten zufolge sind die Bremer auch in Zagreb zu elft gewesen, aber in die Champions League gebracht hat sie Diego fast allein. Er hat gespielt, als wäre er außer Diego auch noch Borowski und Frings. Er hat jedem Winkel des Platzes einen Besuch abgestattet, für einen Techniker seiner Veranlagung war es ein geradezu rührend kämpferisches Spiel. Dass dieser Diego im Alter von 22 Jahren aber eine ganze Mannschaft vitalisieren und ziehen kann, diese Dimension hat sie in Bremen doch überrascht.“

Sven Bremer (Financial Times Deutschland) ergänzt, verweist aber auf eine Bremer Schwäche: „Dass der Brasilianer mit dem Ball schier unglaubliche Dinge macht, wusste man. Dass er eine Mannschaft auf so beeindruckende Art führen kann, sie mitreißen kann – das ist eine neue Erkenntnis. Auch die rustikale, bisweilen brutale Spielweise seines Bewachers Ognjen Vukojevic brachte den Bremer Spielmacher nicht aus dem Konzept. Wie selbstverständlich übernahm er beim ersten Strafstoß die Verantwortung, auch zum zweiten schritt er sehr gelassen – und verwandelte sicher wie spektakulär. Dass er maßgeblich an Boubacar Sanogos Treffer zum 2:1 beteiligt war, versteht sich von selbst. Solang die beiden Nationalspieler Frings und Borowski ausfallen, ist Werder von Diego abhängig. (…) Wie groß der Respekt von Real Madrid, Lazio Rom und Olympiakos Piräus vor Werder ist? Sicher wissen sie, wie schwer die Innenverteidiger Naldo und Per Mertesacker auszuspielen sind, auch wissen sie, dass Tim Wiese selbst unhaltbare Bälle fangen kann – und natürlich kennen sie Diego. Wenn Frings und Borowski wieder gesund sind, wenn sich der 8,5-Mio.-Euro-Einkauf Carlos Alberto akklimatisiert hat, verfügt Bremen über ein vorzeigbares Mittelfeld. Aber sie wissen auch, dass Werders Angriff nur wenig Schrecken verbreitet.“

Diego weiß, wo Elfmeter hingehören. Sein Tor könnte für Werder 15 Millionen wert sein.

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