indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Bundesliga

Die Bayern bekamen zum ersten Mal in dieser Saison ihre Grenzen gezeigt

Oliver Fritsch | Dienstag, 30. Oktober 2007 Kommentare deaktiviert für Die Bayern bekamen zum ersten Mal in dieser Saison ihre Grenzen gezeigt

Peter Heß (FAZ) erbaut sich am 0:0 zwischen Dortmund und München und an der Leistung und der Standhaftigkeit des Bayern-Torwarts: „Beste Unterhaltung boten die Dortmunder Fußballprofis bei ihrem Versuch, dem FC Bayern die erste Saisonniederlage beizubringen. Und die Münchner setzten sich nicht nur erfolgreich, sondern auch durchaus sehenswert zur Wehr. Wenn die Partie einen Sieger verdient gehabt hätte, dann hätte er Borussia Dortmund heißen müssen. Zwischen einer ersten Halbzeit mit leichten spielerischen Vorteilen und zwei Lattentreffern für die Bayern und einer ausgeglichenen Schlussphase lag eine Viertelstunde, in der die Bayern zum ersten Mal in dieser Saison ihre Grenzen gezeigt bekamen. Die Borussen spielten ihre Gegner an die Wand und erarbeiteten sich vier große Tormöglichkeiten. (…) Ohne den angeschlagenen Spielmacher Franck Ribéry fehlte den Bayern meist das Überraschungsmoment im Angriff und in der kritischen Phase ein Mann, der den Ball in den eigenen Reihen halten konnte. Aber immerhin war auf Michael Rensing Verlass. Er bewies mit einer fehlerfreien Leistung, dass er großem Druck standhalten kann. Ähnlich souverän wie auf dem Feld reagierte Rensing nach dem Schlusspfiff auf die Schelte von Uli Hoeneß. Er hatte Rensing kürzlich empfohlen, ’sich wieder auf Fußball zu konzentrieren und nicht so viel ins Sportstudio zu gehen‘. Der Torwart gab nur kühl zurück: ‚Diese Kritik beschäftigt mich nicht mehr, denn sie war ungerecht.‘ Die Bayern werden nach Kahns Rücktritt sicher kein Torwart-Problem bekommen.“

Ein wettbewerbsfähiger Verfolger des FC Bayern?

Richard Leipold (FAZ) lässt sich von der Rationalität des HSV überzeugen: „Die Hamburger gewinnen ihre Spiele buchstäblich in aller Bescheidenheit. Im neunzehnten Pflichtspiel dieser Saison gelang ihnen zum siebten Mal ein 1:0. Aber gerade ein so glanzloser und doch kontrollierter Auftritt, ein so knapper und doch souveräner Sieg wie in Duisburg zeigt, was den HSV aus der Masse vermeintlicher Bayern-Konkurrenten heraushebt: Die Mannschaft versteht sich in all den englischen Wochen auf eine überaus ökonomische Spielweise. Wenn die Kräfte schwinden, reichen ein knapper Vorsprung und eine stabile Abwehr meist zum Sieg.“

Außerdem legt Leipold den Hamburgern höchste Ambitionen nahe (die sie aber von sich weisen): „In der Bundesliga prallen viele unterschiedliche Interessen aufeinander, ein Wunsch aber ist den Klubs gemein: Im Sinne des großen Ganzen sehnt sich die Branche nach einem wettbewerbsfähigen Verfolger des FC Bayern, nach einer Mannschaft, die sich nicht gleich wieder abschütteln lässt wie jene Teams, die mehr durch Zufall als durch eigenes Zutun schon in diese Rolle gelangt waren, ohne ihr auf Dauer gewachsen zu sein. Gewünscht wird ein Konkurrent, der hartnäckig bleibt. (…) Gedanklich haben die HSV-Profis die Verfolgung der Bayern offenbar noch nicht aufgenommen. Sie bewältigen ihre Aufgaben, ohne sich mit Hochrechnungen und Zwischenergebnissen zu belasten.“ Auch Philipp Selldorf (SZ) zählt große Stücke auf Hamburg: „Mit Schalke, Bremen und dem HSV hat es der MSV hintereinander zu tun bekommen, jedes Mal setzte es Heimpleiten, doch der HSV – zumal ohne den Spiel-Entscheider van der Vaart angetreten – beeindruckte unter den führenden deutschen Bayern-Jägern besonders. Dass er derzeit dem Trio vorsteht, ist zu guten Teilen das systematische Werk des Trainers Huub Stevens.“

NZZ: Stuttgart zählt nun auf Thomas Hitzlsperger, den lange Zeit Unterschätzten, an dem zunächst nur Klinsmann und Löw festhielten

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

117 queries. 0,498 seconds.