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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Am Grünen Tisch

Alltag

Oliver Fritsch | Dienstag, 27. November 2007 Kommentare deaktiviert für Alltag

Frank Räther (Berliner Zeitung) warnt von Südafrikas Gewalt und Kriminalität: „Da Johannesburg, Kapstadt, Pretoria und Durban ähnlich wie europäische Städte aussehen, dürften sich viele Gäste so verhalten, wie sie es von zu Hause gewöhnt sind. Sie werden sich recht frei und weitgehend unaufmerksam gegenüber ihrer Umgebung bewegen. Damit aber geben sie eine leichte Beute für Diebe und Gangster ab – noch dazu, wenn sie sich nach einem gewonnenen Spiel ihrer Mannschaft im Sieges- und möglicherweise auch Alkoholrausch befinden. Denn Gewalt gehört in Südafrika zum Alltag. Es gibt kaum noch jemanden, der nicht persönliche Erfahrungen damit gemacht hat. Ausländische Touristen sind mit dieser Situation nicht vertraut – und somit prädestiniert als Opfer für Überfälle und Diebstähle. Südafrika will in zweieinhalb Jahren die Fußball-WM ausrichten und belässt es in Sicherheitsfragen bisher bei leeren Versprechungen. Ein wirklich wirksames Konzept hat noch niemand vorgelegt.“

FAZ-Interview mit Franz Beckenbauer über die WM 2010 und die Sicherheitsbedenken gegenüber Südafrika

26. November 2007

Vorgeschmack

Marko Schumacher (Stuttgarter Zeitung) kommentiert den Raubmord an Peter Burgstaller, einem österreichischen Ex-Profi, in Durban sowie die beschwichtigende Reaktion Joseph Blatters: „Natürlich hat es im Mai 2004 gute Gründe gegeben, bei der WM-Vergabe neue Wege zu gehen. Erstmals wird das Turnier in Afrika stattfinden, es soll Entwicklungshilfe leisten und einen gebeutelten Kontinent in den Fokus der Weltöffentlichkeit rücken. Von Beginn an hatte allerdings die Kriminalitätsrate Zweifel hervorgerufen, ebenso die rechtzeitige Fertigstellung der Stadien. Die Fifa versprach, die örtlichen Behörden würden beide Probleme lösen. Der Mord an Burgstaller hat der Welt nun vor Augen geführt, dass die Sicherheit das zentrale Thema ist, auch wenn Streiks im Stadienbau neue Verzögerungen auslösen. Er war ein Vorgeschmack auf das, was viele im Sommer 2010 befürchten, wenn die Welt zu Gast in Südafrika ist. Es wäre ungerecht, den Südafrikanern schon jetzt die Fähigkeit abzusprechen, die WM erfolgreich auszurichten. Allerdings wird sich vieles ändern müssen, und man darf sich schon fragen, ob dies bis dahin überhaupt möglich ist. Die Augen-zu-und-durch-Devise des Fifa-Präsidenten jedenfalls ist die denkbar schlechteste Strategie.“

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