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Hitzfeld möchte sein Leben wieder selbst bestimmen

Oliver Fritsch | Freitag, 21. Dezember 2007 Kommentare deaktiviert für Hitzfeld möchte sein Leben wieder selbst bestimmen

Sechs Tore schießen die Bayern gegen Saloniki, doch ihren Trainer werden sie wohl nicht mehr halten können / Im Tor der Griechen bestaunt die SZ ein „Gesamtkunstwerk“

Andreas Burkert (SZ) liest, wie wir alle, zwischen den Zeilen Ottmar Hitzfelds („Ich werde den Bayern meine Entscheidung Ende Januar mitteilen“), dass er den FC Bayern nach Saisonende verlassen wird: „Hitzfeld hat sich wohl längst entschieden. Für die Trennung. Er sagt zwar nicht explizit, dass er im Sommer von sich aus aufhöre. Aber seine verbalen Absetzbewegungen sind allzu offensichtlich und vielsagend für einen stolzen Fußballlehrer, der die Wirkung seiner Worte einzuschätzen vermag nach vierundzwanzig Jahren im Trainerjob. Seit dem 8. November, als ihn Karl-Heinz Rummenigge zum unkundigen Erfüllungsgehilfen degradierte und damit eine Unruhe und Nervosität im Verein losbrach – seitdem versteht der erfolgreiche Trainer Hitzfeld nicht mehr wirklich seine Fußballwelt. Hitzfeld möchte deshalb sein Leben wieder selbst bestimmen.“ Jörg Schallenberg (Spiegel Online) ergänzt: „Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie weit sich Hoeneß, Rummenigge und Hitzfeld in den vergangenen Monaten voneinander entfernt haben – bitte, hier ist er.“

Elisabeth Schlammerl (FAZ) schreibt über die beruhigende Wirkung des 6:0-Siegs der Bayern gegen Aris Saloniki: „Zum Abschluss des Jahres haben sich die Münchner wieder annähernd so präsentiert wie zu Beginn der Saison. Torhungrig und spielfreudig waren sie, abgebrüht und dennoch leidenschaftlich. An diesem Abend klappte vor dem Tor fast alles, was in den vergangenen Wochen meistens schiefgegangen war. (…) Aber trotz des Aktes der Befreiung für alle Beteiligten zum Jahresabschluss, trotz ein paar klärender Worte wird der Verein nur kurz zur Ruhe kommen. Zu viel war passiert, im Umfeld, aber auch im Klub. Und ein paar Fragen sind immer noch offen.“

SpOn: Zu viele offene Rechnungen – die Mannschaft glänzt zu selten, der Vorstand ist aktionistisch, der Trainer bereitet seinen Abgang vor

Hände aus Saloniki

Christof Kneer (SZ) zieht den Torwart der Griechen durch den Kakao: „Chalkias ist vollends jener moderne Torwart geworden, der mitspielt und im Idealfall Tore vorbereitet: Gleich vier Tore hat er vorbereitet, eines mehr als Franck Ribéry. Er war Bayerns Bester, noch vor Luca Toni. Die Statistiken haben Chalkias später als Torwart von Aris Saloniki ausgewiesen, aber das war an diesem Abend kein Widerspruch. An diesem Abend hat er torwartähnliche Bewegungen mit Spielmacherqualitäten schlüssig kombiniert, und insofern hat der höfliche Herr Hitzfeld zurecht gestutzt, als einer wissen wollte, wieviel Tore Saloniki wohl mit einem Torwart Kahn gefangen hätte. ‚Eine unfaire Frage’, sagte Hitzfeld lächelnd. Man kann das nicht vergleichen, wollte er damit wohl sagen, Kahn ist Torwart und Chalkias eher so ein Gesamtkunstwerk. (…) Wenn nicht alles täuscht, dann läuft zwischen Griechen und Engländern zurzeit ein Wettkampf um die schwächsten Keeper, und wenn nicht alles täuscht, dann liegen die Griechen seit Mittwoch vorn. Sollte Rudi Völler (‚Füße aus Malta’) je einen Torhüter beleidigen wollen, könnte er also sagen, dass er Hände aus Saloniki hat.“

Sechs Mal hats gekracht!

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