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Ball und Buchstabe

Fehlerquelle nur verlagert

Oliver Fritsch | Samstag, 15. März 2008 Kommentare deaktiviert für Fehlerquelle nur verlagert

Schiedsrichter Herbert Fandel sperrt sich auf Seite 2 der SZ-Rubrik Außenansicht gegen den Videobeweis: „Zeitlupen und Abseitslinien, wie wir sie als Fernsehzuschauer bislang kennen, bieten alles, nur keine Sicherheit. Sie lassen immer noch einen Spalt breit Raum für Interpretationen. Standpunkte sind zu sehr abhängig vom Auge des Betrachters. Als Fußballfan möchte ich nicht, dass Entscheidungen einer Spielszene durch ein Gremium auf der Tribüne entschieden werden. In welchen Situationen soll denn der Videobeweis eingesetzt werden? Bei Abseitssituationen, nach denen ein Tor erzielt wurde? Oder auch bei Zweikampfsituationen zur Klärung der Frage, ob der Unparteiische auf Strafstoß oder nicht erkennen muss? Und auch bei vermeintlichen Handspielen im Strafraum? Was geschieht im Fall von Eckbällen, Einwürfen und Freistößen, nach denen unmittelbar ein Tor erzielt wurde? Wann also soll das Spiel angehalten werden, und wer entscheidet dies? Wie lange darf die Spielunterbrechung dauern? Fragen über Fragen – mehr, als man jemals Antworten finden wird. Ich höre schon die Diskussionen und Streitereien, warum das Spiel gerade an dieser, nicht aber an der anderen Stelle angehalten wurde. Und was geschieht, wenn die Bilder – wie so häufig – keine eindeutigen Erkenntnisse bieten? Schiedsrichter freuen sich über jede Hilfe zur Vermeidung von Fehlern. Allerdings ist niemandem geholfen, wenn die Fehlerquellen nur von dem einen Menschen auf andere verlagert werden – und wenn Forderungen aus der Hitze des Gefechts heraus erhoben werden, nur weil sich gerade wieder einmal jemand im Nachteil wähnt.“

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