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DFB-Pokal

Berlin, Berlin, was wolln wir in Berlin?

Oliver Fritsch | Donnerstag, 20. März 2008 Kommentare deaktiviert für Berlin, Berlin, was wolln wir in Berlin?

Die Finalteilnahme sei den Dortmundern gegönnt, doch die Presse attestiert ihnen eine schwache Leistung beim 3:0 gegen Jena

Dortmunds Einzug ins Finale – ein Höhepunkt der jüngsten Vereinsgeschichte, die im März 2005 mit dem positiven Votum der Gläubiger begann; Christian Kamp (FAZ) jedoch hat an der sportlichen Leistung einiges auszusetzen: „Jetzt, drei Jahre und einen harten Sparkurs später, wähnt sich der Klub wieder dort, wo er dem eigenen Selbstverständnis nach mindestens hingehört: an der Tür zur Beletage. Doch so verständlich das Gefühl der Befreiung angesichts der Leiden der Vergangenheit gewesen sein mag: Man musste sich doch fragen, was zuvor auf dem Rasen eigentlich passiert war. Das Endspiel ist ja noch längst nicht gewonnen, sondern erst mal nur erreicht. Außerdem hat die Borussia nicht Real Madrid (oder wenigstens Schalke 04) geschlagen, sondern den Vorletzten der Zweiten Liga. Und auch das nur mit viel Mühe und begünstigt durch eine Gelb-Rote Karte gegen den besten Jenaer, Jan Simak. Bis dahin hatte der Auftritt der Dortmunder doch sehr an das vertraute Gesicht aus der Bundesliga erinnert; dort belegt die Borussia derzeit nur Rang 13. Verunsichert und mit wenig Spielwitz ging die Mannschaft auch gegen Jena zu Werke. (…) Die Borussia ist – wie ihre Aktie – wieder ins Blickfeld geraten. Mehr aber auch nicht.“

1:0 Tinga

Felix Meininghaus (Stuttgarter Zeitung) fügt hinzu: „Knapp 81.000 Zuschauer haben das Halbfinale miterlebt und damit für die größte Kulisse gesorgt, die es im deutschen Pokal jemals gegeben hat. Spielerisch herrschte mal wieder erschreckende Armut, und das, obwohl der BVB gegen einen angehenden Drittligisten fast eine Hälfte lang in Überzahl agieren konnte. Der ärmliche Auftritt war vor allem der Angst geschuldet, die riesige Chance aus den Händen zu geben und sich zum Gespött der Nation zu machen.“

2:0 Klimovets, 3:0 Petric

Dirk Graalmann (SZ) stimmt ein: „Seit exakt einem Jahr verantwortet Thomas Doll nun das sportliche Geschick der Borussen, seine Liga-Bilanz (33 Spiele, 13 Siege, 14 Niederlagen) ist nicht nur numerisch trist. Der Fortschritt der Mannschaft ist bestenfalls mikroskopisch zu erkennen, auch das Erreichen des Endspiels kann nicht darüber täuschen, dass der BVB oftmals einen inspirationsarmen Fußball spielt. Ein Fan warf nach dem Finaleinzug angesichts der schwankenden Leistungen amüsiert die Frage auf: ‚Berlin, Berlin, was wolln wir in Berlin?’ Im besten Fall erneut den Pokal holen.“

Wenn Köche Sport moderieren …

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