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Dieter Hoeneß’ Entmachtung hat begonnen

Oliver Fritsch | Freitag, 5. Dezember 2008 Kommentare deaktiviert für Dieter Hoeneß’ Entmachtung hat begonnen

Präsident Gegenbauer distanziert sich öffentlich von Herthas Manager / Schalkes „fehlkonstruierte Elf“ (SZ)

Dieter Hoeneß, Berlins Manager, wird vorgeworfen, Hertha als seine eigene Erfolgsgeschichte zu verkaufen und den aktuellen Aufschwung des Klubs auf seine Fahnen zu schreiben. Präsident Werner Gegenbauer hat sich öffentlich von den „Dieter-Hoeneß-Festspielen“ distanziert und Hoeneß in einem Interview zu verstehen gegeben, dass er nach Ablauf seiner Amtszeit 2010 nicht auf ein Comeback zu spekulieren brauche. Claudio Catuogno (SZ) beleuchtet das Gerangel an der Vereinsspitze: „In der Hertha-Führung tobt plötzlich ein Streit um Macht und Respekt, der auf den ersten Blick schwer zu erklären ist. Anderswo überwerfen sich die handelnden Personen in Phasen des Misserfolgs, bei Hertha streitet man – vordergründig – wegen des Erfolgs. (…) Dieter Hoeneß’ Entmachtung hat begonnen.“

Nach dem 1:2 in Enschede mehren sich die Urteile über Schalkes „kostspielig fehlkonstruierte Elf“ (SZ). Daniel Theweleit (taz) kann kein gutes Ende absehen: „Wie ein Todeskandidat will Schalke 04 vor allem eins: Zeit gewinnen. Zeit, die der Hoffnung auf ein Wunder neue Nahrung liefert. Dabei können auch zwei erfolgreiche Bundesligaspiele zum Jahresabschluss kaum mehr bewirken als ein gut aufgelegtes Make-Up bei einer alternden Schönheit. Denn das Fundament der brisanten Lage bilden Fehler und hohe Risiken in der Konstruktion: ein Kader, der nicht zur Philosophie des Trainers zu passen scheint, ein Manager, dem ein funktionierendes internationales Netzwerk fehlt und der so viele unglückliche Entscheidungen getroffen hat, dass er kaum noch zu retten ist, ein enorm teures Gehaltsgefüge und ein so eng kalkuliertes Schuldenabbaukonzept, dass regelmäßige Europapokal-Teilnahmen sowie gelegentliche Champions-League-Auftritte unerlässlich sind. Eine explosive Mischung.“

Schalke-Vorstand Josef Schnusenberg hat den schönen Satz gesagt: „Im Moment schaffen wir es, aus dem Kellerfenster zu fallen.“ Schalke und Hertha treffen übrigens am Samstag aufeinander.

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