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Bundesliga

Hoffenheims erster Star

Oliver Fritsch | Freitag, 12. Dezember 2008 Kommentare deaktiviert für Hoffenheims erster Star

Timo Hildebrand wechselt von der Tribüne Valencias zum Tabellenführer der Bundesliga / Andreas Müller schwört noch immer auf Ralf Rangnick

Der Wechsel Timo Hildebrands nach Hoffenheim erfährt viel Beachtung. Die FAZ kürt ihn zum „Glückspilz der Woche“, womit nochmals gesagt ist, wie schnell sich die Dinge geändert haben: Als Hildebrand im Sommer 2007 als Deutscher Meister und mutmaßlicher künftiger Nationaltorhüter nach Valencia ging, war Hoffenheim gerade in die Zweite Liga aufgestiegen. Anderthalb Jahre später kann er von Glück reden, dass er von Valencias Tribüne ins Hoffenheimer Rampenlicht darf. Ingo Durstewitz (FR) fasst zusammen: „Ausbootung in Valencia, Rauswurf aus der Nationalmannschaft. Der Überflieger fiel tief – aber jetzt ist er weich gelandet. Im aufregendsten Fußballdorf Deutschlands.“

Hoffenheim ist Tabellenführer mit Spielern, von denen kein einziger vorher in der Bundesliga für Furore gesorgt hat. Daher ist der Hildebrand-Transfer auch für Hoffenheim ein neuer Schritt. Die Berliner Zeitung hält fest: „Bislang haben sich die Hoffenheimer ihre Stars selbst gemacht, Hildebrand ist der erste verpflichtete Star“, die Stuttgarter Zeitung ergänzt: „Der erste prominente Fußballprofi im Kraichgau“.

Alle Zeitungen weisen auf eine erstaunliche Beobachtung hin: Hildebrand hat seinen Berater gewechselt, nun ist es nicht mehr der als zwielichtig geltende Dusan Bukovac, sondern Marcus Höfl. Diese Personalentscheidung habe ihm die Tür nach Hoffenheim erst geöffnet. Sollte sich Hoffenheim nun sogar darum verdient machen, Seriosität in der Beraterbranche zu fördern? Die Tatsache, dass er sich von Bukovac vertreten ließ, sei übrigens mitentscheidend für Hildebrands Nichtnominierung an der EM gewesen, spekulieren manche Journalisten.

Stachel sitzt tief

Andreas Müller kreidet im DSF Rudi Assauer an, vor drei Jahren Ralf Rangnick vergrault zu haben: „Dass Ralf Rangnick ein sehr, sehr guter Trainer ist, ist hinlänglich bekannt. Es war damals meine Idee, ihn nach Schalke zu holen. Er brachte die Mannschaft sehr schnell spielerisch in die richtige Richtung. Trotzdem war das Problem, dass er nie die volle Rückendeckung hatte, die er unbedingt brauchte. Wir wissen, was danach passiert ist – zum Beispiel die berühmt-berüchtigte Ehrenrunde. Es gab in der damaligen Situation keine andere Möglichkeit, als sich zu trennen. Natürlich glaube ich, dass der Stachel bei Ralf Rangnick immer noch sehr tief sitzt.“ Jörg Hanau (FR) befasst sich mit dem Parvenü Hoeneß.

Bei TeBe gegen BFC gab es Ausschreitungen (der freistoss berichtete fehlerhaft). Via Tagesspiegel bin ich auf dieses Video aufmerksam geworden, das einen Polizisten zeigt, der zwei offenbar friedliche BFC-Fans schlägt.

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