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Werders abnorme Abhängigkeit von Diego

Oliver Fritsch | Freitag, 20. Februar 2009 Kommentare deaktiviert für Werders abnorme Abhängigkeit von Diego

Bei Bremen glänzt Diego, Mailand kommt schlecht weg / Auch in Wolfsburg sticht ein Diego heraus, nämlich Diego Benaglio – dem Felix Magath nach zwei groben Fehlern die Liebe entziehen könnte (SZ)

Beim 1:1 zwischen Werder und Mailand kann sich Frank Heike (FAZ) nur an „Diegos Gala“ erfreuen, die allerdings dessen „Wechselspekulationen“ mehr Gewicht gebe. „Nur ein einziger Profi“, zählt Heike durch, „hat nachgewiesen, dass er lieber Champions League spielen würde: Diego.“ Andererseits will er eine „deutliche Leistungssteigerung Werders im Vergleich zur Bundesliga“ gesehen haben und einen „verschenkten Sieg“. Mailand sei ein „lethargischer Gegner gewesen, der mit vielen großen Namen auflief, aber nur sekundenweise großen Fußball zeigte“.

Markus Lotter (Berliner Zeitung) lenkt die Aufmerksamkeit auf Bremens Schwächen: „Was bei Werder im Argen liegt, wurde von einer wohl organisierten und ballfertigen Mannschaft wie Milan an die Oberfläche gezerrt. Die Mannschaft zieht sich nach der ersten harmlosen Fehlleistung umgehend verschüchtert zurück und muss in Folge unglaublich viel Energie aufwenden, um über Zweikämpfe und Passspiel wieder zu sich zu finden. Fast bemitleidenswert, wie Clemens Fritz um Ruhe ringt, aber immer wieder von Panikattacken in einen Strudel aus Selbstzweifeln gerissen wird. Bedenklich auch, dass Werder und damit Schaaf in eine geradezu abnorme Abhängigkeit von Diego, Werders erstem Popstar, geraten ist.“

Am schönsten analysiert Per Mertesacker: „Inzaghi taucht kaum auf, aber in den entscheidenden Szenen will der Ball zu ihm.“

Ordentliche, keineswegs vortrefflich

Die FAZ fühlt bei den beiden deutschen Verlierern Zuversicht: „In Stuttgart sehen sie dem Rückspiel voller Optimismus entgegen, in Wolfsburg geht der Blick voraus mit einer Jetzt-erst-recht-Haltung einher: Jedenfalls geben weder der VfB noch der VfL ihr Ziel auf, das Achtelfinale zu erreichen.“ Stuttgart habe mit dem Titelverteidiger St. Petersburg (1:2) „jederzeit Schritt halten“ können. Diego Benaglio nimmt die Gegentore Wolfsburgs in Paris (0:2) auf seine Kappe: „Ich sah bei beiden Toren nicht gut aus. Das tut mir leid für Mannschaft und Fans.“

Die Spürhunde der SZ wollen vom Interesse Felix Magaths wissen, Benaglio die Tür zu weisen: „Den ehrgeizigen Magath haben längst leise Zweifel beschlichen, ob sein VfL mit Benaglio die nächste Entwicklungsstufe erklimmen kann.“ Er habe zwar eine „vortrefflichen Rückrunde 2007/2008“ hinter sich gebracht, aber auch eine nur „ordentliche, aber keineswegs vortreffliche Vorrunde 2008/2009“.

Gerüchteküche: Robert Enke hat genug vom Abstiegskampf und plant, sich in Zukunft im Wolfsburger Tor vor Hitzlspergers Schüssen zu ducken.

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