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Bundesliga

Viel Geld ausgegeben, und doch fehlt es an Qualität

Oliver Fritsch | Mittwoch, 11. März 2009 Kommentare deaktiviert für Viel Geld ausgegeben, und doch fehlt es an Qualität

Andreas Müllers Entlassung löst in der Presse weder Erstaunen noch Entsetzen aus, allenfalls am Stil gibt es Bemängelungen / Trainer Fred Rutten steht nach wie vor unter Beobachtung

Andreas Hunzinger (FR) kann nur an dem Wie, nicht aber an dem Warum der Müller-Entlassung etwas aussetzen: „Unabhängig von Stilfragen: An den Haaren herbeigezogen ist die Beurlaubung Müllers nicht. Seit der Kapitän der legendären Eurofighter im Mai 2006 die Nachfolge von Rudi Assauer hatte antreten dürfen, hat er reichlich Geld ausgegeben. Schalke verfügt nach Bayern München über den teuersten Kader der Liga, und doch fehlt es schlicht an Qualität, um ein Spitzenteam zu sein. Trainer Fred Rutten bleibt übrig. Doch allen gegensätzlichen Beteuerungen zum Trotz wird die Entlassung seines großen Mentors Müller seine Position ganz sicher nicht stärken.“

Markus Lotter (Berliner Zeitung) erinnert sich und uns an das Kriterium für Müllers Beförderung vor drei Jahren: „Natürlich mangelt es dem Vorstand und mit ein paar wenigen Ausnahmen auch dem Aufsichtsrat an sportlicher Kompetenz. Wäre die nämlich vorhanden, hätte man sich schon viel früher von Müller verabschiedet, den Rudi Assauer damals als Kronprinz wählte, weil er glaubte, dass Müller ihm nie gefährlich werden könnte.“

Mit extremen Erwartungen beladen

Philipp Selldorf (SZ) will und kann erst dann abschließend urteilen, wenn weitere Entscheidungen getroffen worden sind: „Von einer Erneuerung der sportlichen Führung kann zunächst keine Rede sein. Die Vereinsaufseher haben nur den ersten Schritt unternommen, um das Tiefpunktgefühl der Mannschaft und die quälende Stimmungskrise der Anhängerschaft zu überwinden. Der stille Rutten wirkte zuletzt auch nicht wie der ideale Glücksbringer. Obendrein ist er ebenfalls zunehmend umstritten, und das nicht nur beim Stammpublikum.“

Richard Leipold (FAZ) erstellt eine lange Liste, was Müllers Nachfolger alles tun, können und wissen muss: „Was die Fahndung so schwierig macht, ist das vielschichtige Anforderungsprofil, das der Manager dieses emotionalen, mit extremen Erwartungen beladenen Traditionsvereins erfüllen muss. Im Idealfall müsste er weltläufig und regional verwurzelt, volkstümlich und zugleich distanziert sein, die Branche im Allgemeinen und das Schalker Innenleben im Besonderen kennen. (…) Aber was hat Schalke den Kandidaten zu bieten, außer Tradition, einem schönen Stadion und einer derzeit mittelmäßigen Mannschaft?“


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