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Bundesliga

Provinzgrößen

Oliver Fritsch | Samstag, 28. März 2009 2 Kommentare

Nachtrag: Schalke-Bashing

„Nicht jede Provinzgröße taugt zum Jahrhunderttrainer“, beißt Richard Leipold (FAZ) Fred Rutten zum Abschied in die Wade. Rutten ist kein Huub Stevens, bedeutet diese Anspielung. Dem Kommentar entnimmt man zudem, dass Rutten deswegen jetzt schon gefeuert worden sei, weil er ein Betriebsgeheimnis verraten habe: nämlich dass er zum Saisonende gehen muss. Daraufhin habe die Klubführung reagiert.

Peter Körte (faz.net) warnt alle Kandidaten vor Schalke: „Oliver Kahn, dessen Leistung ich immer respektiert habe, obwohl er mir mit seiner verbissenen Art mehr als ein Jahrzehnt höllisch auf die Nerven gegangen ist, sollte nie wieder nach Rheda-Wiedenbrück fahren, Felix Magath ist eh ein zu guter Schachspieler, um in Gelsenkirchen Mau-Mau zu spielen, und selbst Oliver Bierhoff mit seiner glattgebügelten Managerseminar-Rhetorik dürfte sich nicht derart überschätzen, dass er glaubte, es auf Schalke zu etwas bringen zu können.“ Wenn wir der dpa glauben können (und warum sollten wir nicht?), hat Kahn abgesagt.

Ein paar Links zur WM-Qualifikation: Gute Analyse vor dem ersten Qualifikationsspiel 2009 von Matti Lieske (Berliner Zeitung), der auf die reelle Gefahr des Ausscheidens Deutschlands hinweist. Und von wegen Ballack wird weicher. Im Tagesspiegel redet Mario Gomez offen über seine Ladehemmung in der Nationalmannschaft und die mysteriöse Österreich-Situation. Die FAZ-Meldung, dass Liechtenstein auf viele verletzte Spieler verzichten muss, erhebt die deutsche Elf zum Favoriten. Auf Zeit Online spricht Pierre Littbarski, Trainer des FC Vaduz, über Fußball in Liechtenstein – und darüber, dass sich Völler mal fast mit Matthäus geprügelt hat. Ob der Trainer Maradona in Argentinien wirklich so beäugt wird wie von der Berliner Zeitung dargestellt? Heute hat er sein erstes Qualifikationsspiel (gegen Venezuela).

Kommentare

2 Kommentare zu “Provinzgrößen”

  1. Oliver Fritsch
    Dienstag, 31. März 2009 um 11:13

    Hier ein Nachtrag aus der Sonntag-FAZ: Schalke, nehmt doch Bob, den Baumeister!
    http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B29BADA5A79368B1E93/Doc~EE575450AB3C54F4BBAEA4DFD8CB4EEF4~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

  2. masch-faz
    Mittwoch, 1. April 2009 um 12:04

    Nur weil keine der Journalisten-“Recherchen“ zutreffen und immer wieder Trainer und Manager absagen, die gar nicht gefragt wurden, sind die Schalker also jetzt wieder ein Chaosclub. Bin mal gespannt, ob bei der nächsten Managersuche irgendeines anderen Bundesligaklubs ebensolche Schlagzeilen gemacht werden. Mit Sicherheit nicht, weil andere Klubs nicht für Schlagzeilen und Auflage taugen. Als Sportjournalist braucht auch man keine Ausbildung, sondern nur Accounts in mehreren Fussballforen. Mit Copy & Paste kann man sich dann – wie Richard Leipold hier aus dem S04-Forum – so die schönsten Artikel zusammenkleben. Okay, auf Sport und Fußball liegt gerade nicht der Hauptaugenmerk der FAZ, wie mir vor kurzem eine nette Dame vom Aboservice der FAZ gesagt hat. Trotzdem sollte man als Abonnent einer ansonsten so ausgezeichneten Zeitung wie die FAZ auch im Sport erwarten können, dass die Information der Leser und nicht – wie im Boulevard – überwiegend Stimmungsmache das Ziel ist. Ich bin richtig angewidert mit welcher Geilheit sich angeblich seriöse Journalisten (damit meine ich nicht die von der Bild oder vom Express, denn Boulevard tickt anders) auf all diese angeblichen Verlautbarungen stürzen.

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