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Champions League

Ohne Plan B

Oliver Fritsch | Donnerstag, 30. April 2009 1 Kommentar

Barcelona scheitert beim Versuch, ein Tor zu schießen, an der Chelsea-Wand und an seiner Einfallslosigkeit

dogfood wundert sich über die Einfallslosigkeit Barcelonas beim 0:0 gegen Chelsea: „Chelseas Rezept war simpel: Lass die Katalanen auf den Flügeln mit dem Ball anstellen, was sie wollen – sobald sie in oder durch die Mitte wollen, gibt es was auf die Socken. Mit Erfolg. Von den Flügeln hat das klassische Mittel Flanken gegen die kopfballstarke Abwehr von Chelsea keinen Sinn. Barca hat mich an Arsenal erinnert, die auch nur ‚Plan A‘ kennen. Chelsea hatte eine einfache Idee, um Barca eindimensional werden zu lassen. Die Art, wie Bayern 0:4 in Barcelona unterging, hat nichts mit der unterschiedlichen individuellen Qualität im Vergleich zu Chelsea zu tun. Im Grunde genommen, wurden auch Jürgen Klinsmann & Stab noch mal ge-outcoacht.“

Peter B. Birrer (Neue Zürcher Zeitung) fügt hinzu: „Sie hätten kräftig vorlegen wollen, sie hätten Luft gebraucht, weil diese Künstler des FC Barcelona den rein britischen Champions-League-Final verhindern wollen. So rannten sie gegen die Wand des Chelsea FC an, zuweilen etwas gar ungestüm, stürmisch und hektisch, aber im krassen Gegensatz zu etlichen prominenten Vorgängern hielt die Chelsea-Wand in der riesigen Schüssel Camp Nou bis zum Schluss stand.“

Allwetterteam

Paul Ingendaay (FAZ) ärgert sich über die Spielverderber aus Chelsea: „Ein Halbfinale ist zu wichtig, um Punkte für ästhetischen Mehrwert zu sammeln. Man sah kaum einen Beleg dafür, dass der FC Chelsea mitreißend Fußball spielen kann. Was die einen als taktisches Geniestück feiern werden, darf man getrost als Feigheit bezeichnen.“

Dahingegen zollt Ronald Reng (Berliner Zeitung) Chelsea und seinem Trainer Respekt: „Seit er ein vom Weg abgekommenes Chelsea übernahm, hat Guus Hiddink mit ein paar Handgriffen ein exzellentes Allwetterteam geschaffen. Ein Trainer, der Taktik präzise vermitteln kann, erweckt eine Sammlung von Weltklassefußballern ohne Probleme in Tagen wieder; aber es gibt weniger Trainer als man denkt, die das beherrschen. Chelsea, das unter Hiddink meist gefällig angreift, gab im Camp Nou eine feine Kostprobe von Fußballstrategie.“

Kommentare

1 Kommentar zu “Ohne Plan B”

  1. Joe Pundit
    Donnerstag, 30. April 2009 um 14:03

    Leicht hysterisch (um nicht zu sagen: fachlich ne Katastrophe), der FAZ-Text. Wieso ist es feige, gegen Barca im Camp Nou zu verteidigen? Es ist ganz einfach realistisch. Außerdem hat es Hiddink tatsächlich taktisch besonders gelöst: Nicht in starren Vierer-Reihen wie Mourinho verteidigt, sondern im Mittelfeld Pressing gegen den ballführenden Spieler wie eine Zieharmonika, da die Ordnung zu halten, ist nicht so leicht und sie haben es geschafft. War nicht schön, aber schon okay.

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