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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

DFB-Pokal

Bayern dominieren Deutschland, nächstes Ziel Europa; Bremens Debakel und die Gründe

Marc Vits | Montag, 17. Mai 2010 18 Kommentare

Der FC Bayern gewinnt zum 15. Mal den DFB-Pokal und schielt auf das historische „Triple“, bei Werder Bremen werden aus kleinen Änderungen große Fehler

Der Sieg der Bayern im DFB-Pokal-Finale und die damit verbundene Chance auf das „Triple“ sind für Christian Eichler (FAZ) vor allem die Verdienste des Trainers. Für ihn lautet daher die Antwort auf die Frage, ob die Titanic auch mit Louis van Gaal als Kapitän gesunken wäre: „Keine Ahnung. Aber die Rettungsaktion an Bord wäre in völliger Ordnung, hohem Tempo und perfekter Raumaufteilung gelungen.“ Die Einbindung der beiden Kreativspieler Arjen Robben und Franck Ribéry in die Defensive durch van Gaal habe für die Entwicklung der Mannschaft eine wichtige Rolle gespielt. So sei es einer der letzten Lernfortschritte des FC Bayern in dieser Saison gewesen, „die individuelle Unberechenbarkeit eines Robben oder Ribéry in die kollektive Unberechenbarkeit der ganzen Elf zu verwandeln.“ In der Bundesliga sieht Eichler daher eine Zwei-Klassen-Gesellschaft aufkommen: „In diesem Frühjahr hat sich im deutschen Fußball eine Kluft zwischen einem Über-Team und vielen ziemlich normalen Teams geöffnet. Der sportliche Unterschied zwischen dem FC Bayern und dem Rest der Liga beginnt dem wirtschaftlichen Unterschied zu entsprechen.“ Den Gewinn des DFB-Pokals bewertet er deshalb als „Schlusspunkt dessen, was man mit der Siegesserie im Winter und den beiden Siegen in Schalke im April begonnen hatte: die Demonstration einer neuartigen Dominanz.“

Ribéry – mehr als nur ein Zauberer

Auch Andreas Rüttenauer (taz) begründet die bayrische Übermacht mit der neuen taktischen Ordnung, die Louis van Gaal beim FC Bayern geschaffen habe. Besonders die Einordnung von Franck Ribéry in das mannschaftliche System sei von großer Bedeutung für den Sieg über Werder Bremen gewesen: „Ribéry hat gezeigt, dass er zu mehr taugt als zu dem Zauberer, zu dem er in seiner ersten Bundesligasaison hochgejazzt wurde. Wenn Bastian Schweinsteiger, was nicht oft vorgekommen ist, mal einen Zweikampf verloren hat, war er es, der zur Absicherung nach hinten geeilt ist.“ Van Gaal wolle zudem schon vor Beginn des Spiels gewusst haben, dass die Mittel der Werderaner nicht reichen würden. So habe er „auch damit gerechnet, dass die Bremer kompakter auftreten als sonst, dass Mesut Özil in den Sturm geschickt wird, damit im Bremer Mittelfeld geordneter agiert werden kann.“ Als Ergebnis des Endspiels sieht Rüttenauer, dass „der Dritte der abgelaufenen Bundesligasaison (…) mit dem Meister nicht mehr mithalten“ könne. „Die Bayern scheinen der nationalen Konkurrenz enteilt zu sein.“ Ob diese Dominanz sich jedoch auch auf das restliche Fussball-Europa übertragen lasse, werde man erst nach dem Finale der Champions-League wissen. „Wo die Münchner in Europa wirklich stehen, wird man am Samstag sehen. Van Gaal hat gesagt, dass die Bayern noch besser werden können. Wahrscheinlich müssen sie besser werden, um auch in Europa dominieren zu können.“

Daniel Stolpe (Welt) sah am Samstag einerseits übermächtige Bayern und andererseits mit Werder Bremen eine weitere Mannschaft, die auch nicht geschafft habe, „was vorher weder Schalke 04, Bayer Leverkusen, Hamburger SV noch Borussia Dortmund gelungen war: den FC Bayern aufzuhalten.“ Der Erfolg der Münchner erklärt sich für ihn nicht nur aus den zwei „Mysterien“ Robben und Ribéry, sondern auch durch den dem FC Bayern vorbehaltenen „Luxus, Zugänge im zweistelligen Millionenwert zu Statisten auf der Bank zu degradieren (Gomez, Tymoshchuk), während auf dem Rasen die Eigengewächse Thomas Müller, Holger Badstuber oder Diego Contento Ruhm und Ehre herbeikicken.“ Aus diesen Gründen prophezeit er mit Blick auf das bevorstehende Finale in der Champions-League und die kommende Bundesliga-Saison: „Wenn nicht Inter Mailand diese Bayern stoppt – dann niemand mehr!“

Fehler über Fehler bei Werder

Thomas Schaafs taktische Entscheidung, Marko Marin im Finale vorerst auf der Bank zu lassen, stellt für Frank Hellmann (FR) einen fatalen Fehler dar. Der Bremer Trainer habe „gegen sein Naturell die ureigenen Stärken der Seinen insofern verleugnet, indem er eine seltsame Taktik und Personalauswahl vornahm.“ Neben Marins Nicht-Berücksichtigung und der damit verbundenen Aufstellung Aaron Hunts, sei auch „das Urvertrauen in den krass überforderten Tim Borowski (…) ohnehin nicht mehr nachvollziehbar.“ Die Platzierung von Mesut Özil als zweite Spitze neben Claudio Pizarro habe sich zusätzlich als „Bumerang“ für die Offensive erwiesen. „Verängstigt und verschreckt, harm- und hilflos“, so sei der komplette Auftritt im Berliner Olympiastadion gewesen. Über eine höhere Niederlage hätten sich die Verantwortlichen des Clubs von der Weser daher auch nicht beschweren können, denn „der als Pokalspezialist gerühmte SV Werder war an diesem Pokalabend nur dank Münchner Nachlässigkeiten der höchsten Endspiel-Niederlage aller Zeiten entgangen (1972: Kaiserslautern 0:5 gegen Schalke).“  Doch so schmerzhaft die „Blamage“ gegen die Bayern für Spieler und Trainer auch sei, „die Champions-League-Qualifikationsspiele im August, das werden Werders wahre Endspiele.“

FC Bayern als Favorit, Mourinho als Stolperstein

Nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel und so blickt Frank Hellmann für Spiegel Online nicht nur auf das Pokalfinale zurück, sondern auch schon auf das Endspiel in der Champions-League hinaus. Er sieht den FC Bayern „beim Showdown mit Inter am kommenden Samstag (…) nun in der Favoritenrolle“ und ihm stellt sich die Frage, ob die Münchner überhaupt besser als am vergangenen Wochenende spielen könnten, denn „abgesichert von Bastian Schweinsteiger und Mark van Bommel kurbelten Robben und Ribéry ein unberechenbares Offensivspiel an, dass dank der Lauf- und Spielstärke Müllers und Olics Weltklasseniveau erreichte.“ Werder Bremen sei so „zum Spielball der nach Herzenslust kombinierenden Bajuwaren“ verkommen. Beim nächsten Gegner – Inter Mailand – säße allerdings der einzige auf der Trainerbank, den Louis van Gaal noch fürchte: „José Mourinho, den gewieften portugiesischen Taktiker.“ Nur ihn halte der Holländer für fähig, „ihm ein Bein zu stellen. ‚Er kann mich am besten durchschauen. Er hat eine Philosophie, er kann eine Organisation vom Gegner kaputt machen. Er will Bayern kaputt spielen.‘“ Am Samstag zeige sich also, ob das „Mailänder Zerstörer-Ensemble“ den Bayern gefährlich werden könne. Am Selbstvertrauen der Spieler solle es aber nicht liegen: „Die Bayern-Brust wirkt in diesen Mai-Tagen so breit wie das Brandenburger Tor.“

Kommentare

18 Kommentare zu “Bayern dominieren Deutschland, nächstes Ziel Europa; Bremens Debakel und die Gründe”

  1. Oliver Fritsch
    Montag, 17. Mai 2010 um 12:24

    Wer bringt Werder das Verteidigen bei? Thomas Schaaf offensichtlich nicht.

  2. Heinz Gründel lebt
    Montag, 17. Mai 2010 um 13:06

    Ach, warum sollte auch noch Bremen verteidigen? Tun doch sowieso schon zu viele!

  3. Stevie
    Montag, 17. Mai 2010 um 13:17

    Im Prinzip haben die Bremer diese Saison ganz gut verteidigt. Betrachtet man die ganze Saison hat sich das Abwehrverhalten des Mittelfeldes deutlich verbessert. Dort schien es lange Zeit auch Einstellungssache zu sein. Die Qualität auf den Außenverteidigerpositionen allerdings reicht nur für durchschnittliche Bundesligagegner.

  4. Hans Dampf
    Montag, 17. Mai 2010 um 13:49

    Stevie:

    „Die Qualität auf den Außenverteidigerpositionen allerdings reicht nur für durchschnittliche Bundesligagegner.“

    Man wollte sich doch auf der LV-Position mit Abdennour verstärken, der einer der besten Spieler Tunesiens zu sein scheint – was an sich mal wieder ein Coup hätte werden können:

    http://www.transfermarkt.de/de/aymen-abdennour/profil/spieler_108830.html

    Leider hat er die Erwartungen (insbes. in der CL) nicht erfüllt. Man wird sich wohl weiter umschauen. Fritz hat mir im Pokalfinale eigentlich gut gefallen, er hat aggressiv und sicher getackelt, und war am Spielaufbau beteiligt.

  5. Oliver Fritsch
    Montag, 17. Mai 2010 um 15:51

    Wenn man bedenkt, dass die Bremer ja sehr defensiv spielen wollten, war das schon sehr arm.

    Schaaf soll am nächsten Samstag genau hingucken.

  6. tafelrunde
    Montag, 17. Mai 2010 um 18:02

    Es war eine Demonstration! Es war eine Demonstration des van Gaal’schen Fußballspiels. Das deutsche Pokalfinale lief so zwingend, so dominant, so brillant für die Bayern, wie man das – zumindest von einer deutschen Mannschaft – wohl noch nie gesehen hat. Vielleicht beim Sieg der Deutschen gegen England in Wembley 1972, doch das waren andere Zeiten.

    Es muss was ganz Besonderes in der Fußballauffassung von van Gaal sein. Sonst würden es ja alle so machen. OK, Barca spielt so. Und die spanische Nationalmannschaft. Doch das ist nicht weiter verwunderlich, da beim FC Barcelona van Gaal die Grundlagen für deren derzeitige Spielphilosophie gelegt hat und die Spanier auf die wesentlichen Akteure von dort zurück greifen können.

    Als interessierter Laie kriegt man vielleicht noch mit, dass van Gaal das Spielfeld in Dreiecke oder Rechtecke aufteilt, dass Spieler dort ihre Positionen halten sollten, dass die Abstände kurz gehalten sein sollten und die ominöse Ordnung dabei das Wichtigste überhaupt ist. Nur, wie erklärt das diese Art von Fußball bzw. warum und wie entsteht daraus dieses tolle Spiel?

    Das würde doch mal interessieren. Wer weiß da was dazu? Der Trainer? O. Fritsch? Oder ist das einfach zu kompliziert, diese Wirkmechanismen zu durchschauen und anschaulich darzustellen? Für Schaaf und seine Bremer war es augenscheinlich so.

  7. Oliver Fritsch
    Montag, 17. Mai 2010 um 18:25

    Gute Frage. Das müsste ich mir genauer anschauen. Nur mit der optimalen Raumaufteilung ist das nicht zu erklären. Denn welche Mannschaft hat nicht klare Zonen, in denen sich die Spieler aufhalten. Der Linksaußen von Frankfurt turnt ja auch nicht halbrechts rum. Ich denke, es hat sehr viel mit einstudierten Spielzügen und automatisierten Laufwegen beim Spiel ohne Ball zu tun. Offene Frage.

    Andererseits, mit den lahmen Enten Frings und Borowski im zentralen Mittelfeld kann man gegen Bayern nicht bestehen. Schon mal was von Doppeln gehört? Und die Bremer Verteidiger waren überhaupt nicht gewappnet gegen Bälle in die Tiefe.

    Hat es eine Abwehr (inklusive Tormann) Ribéry je so leicht gemacht, ein Tor zu schießen wie das 3:0?

  8. Heffer
    Dienstag, 18. Mai 2010 um 12:44

    Das mit den Bällen in die Tiefe scheint aber auch wirklich eine Bremer Spezialität zu sein.

    Wieso lässt Schaaf die Verteidiger so weit aufrücken? In Verbindung mit gut organisiertem Pressing würde das schon Sinn machen, aber das macht Bremen nur Stellenweise. (Bzw gegen so eignespielte Bayern muss das Pressing schon auf sehr hohem Niveau sein um Wirkung zu zeigen.)

    Noch dazu ist die Bremer IV einfach zu langsam, um weite Wege nach hinten gehen zu können. Ribery, Olic und Robben laufen denen auf 10 Meter 2 ab.

    Bremens Gegentreffer der letzten Saisons: 40,50,45,40,37,37,38

  9. Ulfert
    Donnerstag, 20. Mai 2010 um 19:52

    Werder hat bereits, wie der gut informierte Zuschauer wissen sollte, gegen Schalke und Hamburg im (durchaus erfolgreichen) Saisonendspurt ohne Marko Marin gespielt – sogar 2x 90 Minuten. Daraus einen fatalen Fehler für das DFB-Pokal-Finale abzuleiten zeugt also von Unkenntnis. Die defensive Einstellung (auch 2x mit Borowski) war auch in meinen Augen auch fürs Finale die Bestmögliche.

    Nach einer chancenmäßig ausgeglichenen ersten Halbzeit und einem Werder-Ansturm in den ersten 5min der zweiten Halbzeit wurde das Spiel von den Bayern gut beruhigt und dann das entscheidende (und in der Entstehung zum 1:0 ähnlich glückliche/erarbeitete/verschuldete) 2:0 erzielt. Danach noch 2 Tore zu fangen ist natürlich unnötig, aber nicht wirklich überraschend. Bayern war ganz klar ne Klasse besser in Sachen Spielkontrolle und Abgezocktheit, dazu schnelle Stürmer zum Kontern. Shit happens.

    Das nächste Finale wird Werder aber sicherlich dank der hier gemachten Ratschläge niedriger verlieren – nach nem 2:0 hinten rein stellen, weil das ja Werders Spezialgebiet ist.

    Einzelkritik:

    Stevie: Wenn mal die Außenverteidiger länger gesund sind sind die gar nicht so schlecht, siehe Fritz. Boenisch fehlt die Spielpraxis, da hat ja lange Pasanen gespielt.

    Hans Dampf: richtig, sehe ich auch so. Ich verstehe auch nicht warum immer gesagt wird es passiere nix – die Versuche sind nur leider nicht so erfolgreich wie an anderen Positionen gewohnt.

    Oliver Fritsch: Als HSV-Fan fällt es natürlich schwer sich ein Finale anzuschauen, das sehe ich ein. Dennoch können auch sie erkennen: Die ersten beiden Gegentore sind individuelle Fehler, wie sie überall vorkommen. Die beiden anderen Tore sind Konter, wie sie bei einem 0:2 in einem Pokalspiel (das noch gedreht werden soll) halt vorkommen. Natürlich wäre es allen Gegnern lieber wenn auch Werder sich in Niederlagen fügt, aber abgesehen davon dass es das Ergebnis wohl nicht beeinflusst hätte ist das nicht Werders Stil. Und hey – ich finds gut 😉

    tafelrunde: Emergenz

    Heffer: Bei einem 0:2 ist nicht viel zu verlieren, daher hat Werder es versucht. Hat nicht funktioniert, aber soll man nach dem Elfmeter aufgeben?

  10. Oliver Fritsch
    Donnerstag, 20. Mai 2010 um 20:04

    HSV-Fan soll ich sein?! Interessant, ich dachte Bayern-Hasser. Noch andere Diskreditierungsversuche?

  11. tafelrunde
    Donnerstag, 20. Mai 2010 um 21:36

    „Emergenz ist die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen auf der Makroebene eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen, die diese isoliert aufweisen.“ (Definition aus Wikipedia)

    Für alle, die nicht so „klug/gebildet/einen-auf-dicke-Hose-machend“ sind wie @Ulfert.

    Eine einfachere Definition: Die Gesamtheit der Mannschaft ist mehr als die Summe der Fähigkeiten der einzelnen Spieler.

    Die Erklärungen für die drückende Spielüberlegenheit der Bayern sind dabei aber immer noch tiefe Griffe ins Klo von einem, der nicht in der Lage ist, das van Gaal Prinzip in seinen vielschichtigen und augenscheinlich überproportional erfolgreichen Einzelaspekten zu durchschauen oder gar zu verstehen. Im Gegenteil. Es werden althergebrachte Aufstellungsszenarien angeführt, die den Kern der Sache nicht im Geringsten erhellen.

    Doch damit ist noch lange nicht das Geheimnis des Ansatzes von van Gaal in Punkto taktische Ausrichtung bzw. Spielsystematik befriedigend dargestellt. Klar kann man sagen: Wer an solchen Dingen interessiert ist, sollte den Trainerschein machen. Doch selbst mit Trainerschein (offensichtlich sogar mit A-Lizenz) bleibt van Gaal und seine Lehre ein Mysterium.

    Wer also kann dieses Geheimnis – für das Volk verständlich – knapp und präzise lüften? 😉

  12. Ulfert
    Freitag, 21. Mai 2010 um 01:45

    Wow, ist es diskreditierend jemanden als HSV-Fan zu bezeichnen? Lustich 😀
    Btw: Bayern-Hasser und HSV-Fan widersprechen sich nicht, auch wenn das nicht von mir kam.

    tafelrunde: Warum soll ich wikipedia zitieren, wenn das jeder selber eintippen kann? Ist es klug/gebildet/einen-auf-dicke-Hose-machend darauf zu vertrauen dass andere Leute wikipedia lesen können? Das nächste mal werde ich aber extra für sie einen link hinzufügen, und einen smiley.

    In meinen Augen beruht das van Gaalsche Erfolgsrezept vor allem auf Ballkontrolle, Geduld und sehr guten Einzelspielern, die im Team spielen können. Der Ball wird hin und hergespielt, bis sich die Lücke auftut, und wenn es 3 Minuten sind. Dann kommen Kombinationen und Einzelaktionen zum Einsatz, und dann geht der Ball öfter mal vorne rein. Ich sehe darin viel Fleiß, viel Übung, sehr viel Disziplin und ordentlich Talent der Einzelspieler, aber nichts „geheimnisvolles“ oder ähnliches. Sehr gutes Handwerk, aber keine Magie. Also sollte das imho auch nicht allzu mystifiziert werden.

  13. Oliver Fritsch
    Freitag, 21. Mai 2010 um 07:22

    Ja, das empfinde ich als Diskreditierungsversuch. Als ziemlich billigen, übrigens. Und ich glaube, Sie verstehen mich gut.

    Auf falschen Tatsachen beruht er auch noch:
    http://www.direkter-freistoss.de/2007/03/09/vfb-gluck-ist-fluchtig/

  14. Ulfert
    Freitag, 21. Mai 2010 um 11:57

    Oh, billig, das tut mir leid dass sie es so sehen. Meinen böser böser „Vorwurf“ nehme ich aber gerne zurück.

    Dann können sie sich ja jetzt dem sachlichen Teil meiner Kommentare widmen 😉

  15. Oliver Fritsch
    Freitag, 21. Mai 2010 um 13:31

    Kann mich nur wiederholen. Bremen verteidigt schlecht. Schwache Vorbereitung auf lange Bälle, zögerliches und lückenhaftes Doppeln, fehlerhafte Abseitsfalle. Das scheint mir am Trainer zu liegen.

    Ich finde, so ein Tor wie das 0:3 durch Ribéry kann man in der 89. kassieren, wenn man alles nach vorne wirft. Aber in der 63. darf man es dem Gegner nicht so leicht machen.

    Dass deutsche Abwehrspieler in Laufwegen schlecht geschult sind, sieht man auch an Marcell Jansen von meinem heißgeliebten HSV.

  16. Ulfert
    Freitag, 21. Mai 2010 um 14:20

    Da gehen unsere Meinungen dann wohl auseinander. Ich wiederhol mich aber nicht 🙂

  17. Oliver Fritsch
    Freitag, 21. Mai 2010 um 15:02

    Hier ist ein schöner Link:
    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0521/sport/0016/index.html

    Es wird Zeit, die Qualität Löws wieder zu schätzen.

  18. tafelrunde
    Freitag, 21. Mai 2010 um 22:19

    @O. Fritsch: Danke für den link. Da wird so ein wenig der Schleier gelüftet, worauf es im Fußball auf Top-Niveau ankommt. Die berühmten Kleinigkeiten werden hier, zumindest ansatzweise, etwas konkretisiert.

    Dadurch wird auch erkennbar, was es so schwierig macht. Denn man kann sich nicht einfach so hinzustellen auf den Trainingsplatz und sagen: „Wir brauchen Ballkontrolle und sehr gute Einzelspieler, die im Team spielen können“. Selbstverständlich ist das ketzerisch, eine detaillierte Erklärung über das Erfolgsrezept von van Gaal zu fordern.

    Doch genau in dieser sisyphos-mäßigen Kernerarbeit liegt wohl der Erkenntnisgewinn für den Erfolg dieser Art von Fußball, wobei kaum jemanden klar ist, wie die Methodik des so zu Lernenden im Einzelnen aussieht. Wer es weiß, ist klar im Vorteil. Wie van Gaal.

    Wir Unwissenden können uns da nur verneigen 😉

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