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Die neuerlichen Luxus-Probleme von Louis van Gaal

Kai Butterweck | Dienstag, 16. November 2010 Kommentare deaktiviert für Die neuerlichen Luxus-Probleme von Louis van Gaal

In München füllt sich nach wochenlanger Verletzungsmisere die Ersatzbank wieder, dadurch stehen für Coach van Gaal demnächst schwere Entscheidungen an

Julian Buhl und Anja Schramm (Welt Online) rechnen wieder verstärkt mit dem FC Bayern: „Es mögen ambitionierte Worte sein, die Rummenigge von sich gab, immerhin lasten auf den Münchnern weiter zwölf Punkte Rückstand auf Tabellenprimus Dortmund. Doch die erste etwas forschere Kampfansage nach Wochen, in denen sich die Bayern bevorzugt mit innerbetrieblichen Klimastörungen befasst hatten, ist berechtigt – als Konsequenz aus dem erkennbaren Aufwärtstrend. Die Partie gegen Nürnberg war das achte niederlagenfreie Pflichtspiel in Folge. Die Münchner schießen mittlerweile wieder Tore. Vor allem aber drängen prominente Rekonvaleszenten zurück in das Aufgebot. Gegen Nürnberg jedenfalls war erstmals seit Wochen die Auswechselbank vollzählig besetzt. Im Schnitt zwei Punkte pro Spiel genügen für den Titelgewinn ist seit jeher die Devise von Louis van Gaal. Für diese Saison hat er die zu holenden Zähler so aufgeteilt: In den fünf Spielen bis zur Winterpause müssen die Seinen mindestens elf Punkte sammeln, dann stünden sie bei 30 Zählern. In der Rückrunde sollen es dann 38 Punkte werden. Doch fernab aller Rechenspiele steht van Gaal nun eine nächste und nicht minder schwierige Aufgabe bevor: Er muss sein wiedergenesenes Stammpersonal reintegrieren. Angesichts der ansprechenden Leistung einiger vermeintlicher Platzhalter wie Anatoli Timoschtschuk oder aber Danijel Pranjic bleibt abzuwarten, ob dieses Unterfangen reibungslos verlaufen wird.“

Wer kehrt zurück?

Andreas Burkert (SZ) sieht van Gaal in den nächsten Spielen vor schweren Entscheidungen stehen: „Am Sonntag sind ja gleich mehrere Verletzte zurückgekehrt, van Bommel, Breno, Franck Ribery und Diego Contento meldeten sich gesund. Der Trainer ist nun bald gezwungen, jene Notelf der vergangenen Wochen wieder auseinanderzunehmen, die ihm zwei Europacup-Erfolge, den Pokalsieg über Bremen und immerhin elf Punkte aus fünf Ligapartien einspielte. Und die damit trotz der Tabellensituation für eine relativ entspannte Lage sorgte, das Verhältnis zu Uli Hoeneß einmal ausgenommen. Kehrt van Bommel trotzdem zum nächsten Schlüsselspiel bei Bayer 04 in die Startelf zurück? Oder gilt gar van Gaals bisherige Ansage nicht mehr, wonach sein Kapitän immer spiele? Das ist nur eine Frage, wenngleich auch die interessanteste. Das könnte also noch launig werden beim FC Bayern, vor allem für Trainer Louis van Gaal.“

Für Matthias Bossaller (Zeit Online) stand Mario Gomez im Blickpunkt des 12. Spieltages: „Schon vor dem Spieltag rückte Mario Gomez mit einem Interview in den Focus. Homosexuelle Fußballer würden befreiter aufspielen und bessere Leistungen bringen, wenn sie den Mantel des Schweigens endlich ablegen könnten, hatte der Bayernstürmer gesagt. Seine Zusatzäußerung `wenn einen etwas bedrückt, kann man nicht so gute Leistungen bringen`, lässt sich auf seine eigene Situation übertragen. Beim VfB Stuttgart noch Torschütze vom Dienst, schien Gomez in München bereits gescheitert. Louis van Gaal hielt nicht viel von ihm und ließ das den sensiblen Angreifer spüren. Doch seitdem Gomez in dieser Saison von Beginn an stürmen darf, schießt er Tor um Tor. Gegen Nürnberg waren es schon wieder zwei. In den vergangenen neun Pflichtspielen traf der Nationalspieler elf Mal.“

Es läuft wieder rund

Auch Stefan Osterhaus (NZZ Online) sieht die Münchener momentan auf der Überholspur: „Man könnte meinen, Lauf und Substanz vertrügen sich nicht. Als Indiz dafür würde Louis van Gaal dienen, der Trainer von Bayern München. Seine Methode des Fussball-Lehrens ist nicht auf den Augenblick, sondern auf Konstanz angelegt. Die Bayern taten sich in der derzeitigen Saison schwerer, als es die Qualität des Kaders nahelegt. Doch van Gaal hatte vorausgesagt, dass es für seine Mannschaft wegen einer Verletzungsmisere und lauter ausgelaugter Nationalspieler erst einmal nicht gut laufen werde. Am Sonntag resultierte ein 3:0 gegen Nürnberg, die Bayern rückten auf Rang 6 vor, es läuft wieder.“

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