indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Internationaler Fußball

Angriff auf den schönen Fußball

Matthias Nedoklan | Dienstag, 30. November 2010 9 Kommentare

Mit 5:0 deklassierte der FC Barcelona im clásico den Erzrivalen Real Madrid. Nicht alle Madrilenen zeigten sich als faire Verlierer

Tobias Rabe (FAZ.net) blickt auf einen spektakulären clásico : „Für Khedira und Landsmann Mesut Özil geriet ihr erster cláscio zum Albtraum. Während sich der defensive Mittelfeldspieler zwar gegen den Wirbel der Katalanen stemmte, aber in einer desaströsen Madrider Mannschaft mit unterging, wurde der offensivere Part des deutschen Doppelpacks schon zur Halbzeit ausgewechselt. Kaum einen Ball bekam Özil, und wenn doch, war er schneller wieder in Reihen der Gastgeber als ihm und Trainer José Mourinho lieb sein konnte. Das Duell der Schwergewichte Spaniens zeigte: In einer Liga mit den Weltstars Lionel Messi und Ronaldo, der als einziger im weißen Trikot für Torgefahr sorgte, spielt Özil trotz bisher guter Leistungen noch nicht. Barcelona fügte Mourinho nicht nur die erste Niederlage mit Real bei, die 98.000 Zuschauer verhöhnten ihn auch mit traductor-Rufen. Mourinho hatte als Barca-Übersetzter seine Karriere begonnen. Daran wollte sie ihn nun ihrerseits erinnern. Und so stand Mourinho bedröppelt an der Seitenlinie – aber ohne Regenschirm, wie einst Steve McClaren. Diese Angriffsfläche immerhin bot der Portugiese nicht. Den hässlichen Schlusspunkt – zuvor hatte der gerade erst eingewechselte Jeffren auf 5:0 erhöht – lieferte Reals Ramos in der Nachspielzeit, mit einem personifizierten Angriff auf den schönen Fußball. Dreißig Meter hetzte er Messi hinterher, um den kleinen Künstler brutal zu stoppen. Der Unparteiische verwies den Sünder sofort vom Platz. Die obligatorische Rudelbildung nutzte Ramos dann noch, um Carles Puyol, mit dem er bei der WM in Südafrika Seite an Seite den Titel geholt hatte, niederzustrecken, um dann auch noch Xavi mit der Hand ins Gesicht zu fassen. Eine unglaubliche Entgleisung – vor den Augen von 400 Millionen Menschen, die den clásico sahen.“

Kommentare

9 Kommentare zu “Angriff auf den schönen Fußball”

  1. Madder than Jens
    Mittwoch, 1. Dezember 2010 um 11:11

    Bin mal gespannt, wieviele Wochen Ramos für dieses Foul (und das Geschubse danach) gesperrt wird. Es sah so aus, als wollte er mit aller Willenskraft Messi das Bein brechen.

  2. Bastian
    Mittwoch, 1. Dezember 2010 um 13:19

    Da bin ich auch mal gespannt. Gerade weil Ramos auch Xavi und Puyol noch zärtlich durchs Gesicht ging 😉

  3. Marvin Nash
    Mittwoch, 1. Dezember 2010 um 14:10

    1 Spiel. Wenn Barca oder Real-Spieler sowas machen, dann ist das halb so wild. Die haben eine sehr starke Lobby.

    Erinnert Ihr Euch an Pepe damals mit dem versuchten Ghetto-Zusammentreten des gegnerischen Spielers? Dafür hat er doch auch nur 10 Spiele bekommen und nicht wie verdient eine ganze Saison.

  4. Madder than Jens
    Mittwoch, 1. Dezember 2010 um 16:21

    Na ja. Bei zehn Spielen Sperre von einer milden Strafe zu sprechen … Wann wurde denn ein Spieler schon einmal länger gesperrt? Wobei Du mit der Lobby vermutlich recht hast.

  5. Marvin Nash
    Mittwoch, 1. Dezember 2010 um 16:40

    Kennst Du die Szene?

  6. Madder than Jens
    Donnerstag, 2. Dezember 2010 um 10:12

    Natürlich. Aber zehn Spiele sind zehn Spiele.

  7. Wie korrupt muss man sein...
    Donnerstag, 2. Dezember 2010 um 11:36

    Ramos hat genau ein!!!! Spiel Sperre bekommen…
    Wer noch Zweifel hatte, von wem der spanische Fussball gesteuert wird, sollte diese jetzt ausgeräumt sehen…
    Vielleicht auch ein Signal an die korrupte FIFA Exekutive, dass man sich auf Spanien verlassen kann 😉

  8. Madder than Jens
    Donnerstag, 2. Dezember 2010 um 11:58

    Ein Spiel? Im Ernst?!? Dann aber schnell zum Wettbüro und heute nachmittag ein Vermögen auf Spanien als WM-2018-Ausrichter setzen. Mit solchen Funktionären werden die schon wissen, wie man in der FIFA besticht.

  9. anderl
    Donnerstag, 2. Dezember 2010 um 14:46

    Ich glaube, dass diese WM einigen spanischen Klubs sehr gelegen käme, um endlich neue Stadions zu bauen, oder um ihre Bauruinen (Valencia) doch noch fertig zu kriegen.

    Für Spanien als Staat wäre das sicher ein gutes Mittel, um die katalanischen und baskischen Abtrennungsbewegungen nicht an Gewicht gewinnen zu lassen.

    Aber wer besser bestochen hat?

    Russland scheints nicht. Denn Fürst Putin ist lieber bei einer Gesundheitsdebatte dabei.

    Überraschend wäre natürlich folgendes Ergebnis:
    Australien 2018
    USA 2022

    Lässt aber die FIFA nicht zu. Weil den europäischen Fans das Fernbleiben der WM nicht gefällt.

    Ich persönlich fände 2018 Spanien/Portugal und 2022 Australien sehr schön.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

110 queries. 0,438 seconds.