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DFB-Pokal

Hoffenheimer Abwärtstrend hält an

Kai Butterweck | Donnerstag, 27. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Hoffenheimer Abwärtstrend hält an

Während sich die Krise bei der TSG Hoffenheim nach dem Pokal-Aus gegen Cottbus weiter zuspitzt, hievt die Presse zwei Schalker in den Fußball-Olymp. Außerdem: Nicht mehr als ein gefühlter Pflichtsieg für van Gaal

Christoph Ruf (Spiegel Online) vermisst eine positive Struktur in Hoffenheim: „Hoffenheim hat über Nacht beschlossen, nur noch Mittelmaß sein zu wollen – daran ändert auch der Einkauf von Ryan Babel wenig. Der Club hat zudem billigend in Kauf genommen, dass sein Trainer Ralf Rangnick hinwirft – was jede Führungskraft mit Selbstachtung getan hätte. Ein Trainer kann es nicht hinnehmen, dass ohne sein Wissen und gegen seinen Willen Personalentscheidungen getroffen werden. Jemand von der Charakterstruktur Rangnicks braucht da nicht lange zu überlegen. Nun, da Gustavo, Ba und Rangnick weg sind, kickt auch der Rest des Teams wie eine Mannschaft, der man ein perfektes Alibi dafür gegeben hat, um die Saison bereits nach dem 17. Spieltag abzuhaken.“

Größer hätte der Praxisschock kaum ausfallen können

Stefan Hermanns (Tagesspiegel) leidet mit Hoffenheims Neuzugang Ryan Babel: „ Sein letztes Fußballspiel hat Ryan Babel vor drei Wochen in Old Trafford vor knapp 75.000 Zuschauern bestritten. Mit dem FC Liverpool, einem Global Player des internationalen Fußballs, verlor der Holländer bei Manchester United 0:1 im FA-Cup. Am Mittwochabend machte Babel Bekanntschaft mit der ostdeutschen Provinz: Stadion der Freundschaft statt Anfield Road, dazu ein Platz, der vom Brandenburger Winter und den Brandenburger Maulwürfen doch arg mitgenommen ist. Größer hätte der Praxisschock kaum ausfallen können. Für Ryan Babel war es ein frustrierender Einstand. Erst am Dienstag hatten die Hoffenheimer den Sieben-Millionen-Euro-Transfer letztinstanzlich abgewickelt, und obwohl der Holländer seine neuen Kollegen vermutlich noch gar nicht alle mit Namen gekannt hat, stand er in Cottbus bereits in der Startelf. Eine lange Phase der Eingewöhnung benötigte der Neuzugang aus den Niederlanden nicht. Im Gegenteil. So wie sich die Hoffenheimer nach dem Abgang von Ralf Rangnick präsentieren, ist Babel fast zu gut für diese Mannschaft.“

Christof Kneer und Moritz Kielbassa (SZ) sehen Ryan Babel noch in der Entwicklung: „Babel zählt zu jenen Wunderkindern, die ein so großes Versprechen waren, dass sie es unmöglich halten konnten. Im Alter von 16 debütierte er für Ajax Amsterdam in der Ehredivisie, mit 18 wurde er Nationalspieler. In der Branche raunten sie, hier käme mindestens ein neuer Robben. Ein paar Jahre später ist es aber immer noch so, dass der Original-Robben – sofern nicht gerade verletzt – den Stammplatz im Nationalteam besetzt hält. Babel kommt, wenn überhaupt, von der Ersatzbank.“

Die Triumph-Parade zweier Helden

Philipp Selldorf (SZ) verleiht Schalkes Matchwinner Julian Draxler und Kyriakos Papadopoulos die Eintrittskarten in die Gelsenkirchener Ruhmeshallen: „Als königsblauer Herakles wird Papadopoulos in die Geschichtsbücher eingehen, denn natürlich haben sich die Zuschauer in Gelsenkirchen sogleich an den griechischen Helden und dessen Taten auf der Suche nach den goldenen Äpfeln der Hesperiden erinnert, als der Grieche ganz allein die Zukunft von Schalke auf die Schultern nahm. Zwar trug Papadopoulos nur den 17-jährigen Draxler aus zu dessen Triumph-Parade vor die euphorisierte Fankurve, während Herakles vorübergehend anstelle des Titanen Atlas das Himmelsgewölbe übernommen hatte, aber die Gewichte der beiden Lasten sind aus Schalker Sicht mindestens vergleichbar.“

Keine Ruhe für van Gaal

Daniel Theweleit (Berliner Zeitung) fordert Erfolge von van Gaal auf anderem Terrain: „Von Beginn an kontrollierten die Münchner den Ball, engagiert aber klar unterlegen liefen die Aachener hinterher. Viel mehr als ein Pflichtsieg nehmen die Münchner aber nicht mit aus Aachen, denn van Gaal muss seinen angeschlagenen Ruf in der Bundesliga und in der Champions League reparieren.“

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