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EM 2012

Polen und die Ukraine stehen vor der EM 2012 unter Druck

Kai Butterweck | Donnerstag, 3. Februar 2011 Kommentare deaktiviert für Polen und die Ukraine stehen vor der EM 2012 unter Druck

Während der Hooliganismus in Polen immer düstere Kreise zieht, droht der Ukraine die komplette Suspendierung durch die Fifa

Nach dem erneuten Tod eines „Fans“ in Polen sorgt sich Marc Lehmann (NZZ Online) um die Sicherheit während der EM 2012 in Polen und der Ukraine: „Krakau, die prächtige alte Königsstadt an der Weichsel, Magnet für Touristen aus aller Welt, ist der übelste Ort in Ostmitteleuropa, wenn es um Fan-Gewalt geht. Nirgendwo sonst bekämpfen sich rivalisierende Hooligans so erbittert und gnadenlos wie hier. Der Fussball wird freilich nicht nur in Krakau von der Fan-Gewalt verseucht. Auch in andern polnischen Grossstädten ist sie ein regelmässiges Phänomen, in den EM-Austragungsorten Poznan und Warschau genauso wie in Lodz, wo Anfang Jahr ebenfalls ein junger Hooligan starb. Politik und Polizei zeigen sich erstaunlich hilflos dabei, das Problem in den Griff zu bekommen. Der Fussballverband und die Klubs halten sich nur für beschränkt zuständig. 18 Monate vor EM-Beginn wächst das Unbehagen.“

Fifa droht der Ukraine mit Suspendierung

Jens Weinreich (FR) beschäftigt sich mit sportpolitischem Gerangel in der Ukraine: „Findet die EM 2012 in der Ukraine statt? Oder nur in Polen? Oder in Polen und einem Nachbarland? Der Weltverband Fifa und die Europäische Fußball-Union Uefa haben die Spekulationen erneut angeheizt. Beide stellten sie der Opposition im ukrainischen Verband (FFU) ein Ultimatum: Wenn bis 4. Februar nicht der totale Verzicht auf politische Machtkämpfe erklärt wird, müsse die Ukraine suspendiert werden. Es ist eine rein sportpolitische Drohung, die dem FFU-Präsidenten und Uefa-Exekutivmitglied Grigori Surkis die Macht sichern soll. Denn der skandalumwobene steinreiche Bauunternehmer, als Boss von Dynamo Kiew einst für Schiedsrichterbestechung mitverantwortlich, kann sich nur mit fremder Hilfe im Amt halten. Vor zwei Wochen haben 38 von 49 FFU Mitgliedern einen außerordentlichen Kongress gefordert, auf dem Surkis das Misstrauen ausgesprochen werden soll.“

Thomas Kistner und Johannes Aumüller (SZ) bringen Licht ins Dunkel: „Hinter der Aufregung um den künftigen EM-Gastgeber Grigori Surkis, der als Baumogul dick im EM-Geschäft sein dürfte, steckt ein Jahrelanger Konflikt. Bis in die neunziger herrschte er wie ein Zar über den Fußball, dann drängten andere Oligarchen ins Geschäft und legten sich mit ihm an. Am heftigsten Rinat Achmetow, um dessen Aufstieg in die Geschäfts- und Fußballwelt sich üble Geschichten ranken. Seit er 1996 mit Schachtjor Donezk übernahm, ringt er mit Surkis um die Vorherrschaft. Ein Interesse jedoch eint Surkis und Achmetow: EM-Gastgeber wollen alle bleiben. Sie investieren ja nicht nur in die Klubs, sondern ins Turnier.“

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