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Bundesliga

Rummenigge pro van Gaal

Kai Butterweck | Donnerstag, 3. Februar 2011 4 Kommentare

In München stärkt ein Verantwortlicher dem Trainer den Rücken,  in Stuttgart sitzt die Mitschuld an der Krise in den Logen, und in Nürnberg genau der richtige Trainer auf der Bank. Außerdem: Hoffnung in Wolfsburg

Peter Ahrens (Spiegel Online) dankt Karl-Heinz Rummenigge: „Wochenlang hatte er geschwiegen, als um ihn herum von Uli Hoeneß über Christian Nerlinger bis hin zu den Altstars Mehmet Scholl und Oliver Kahn so gut wie jeder auf van Gaal eingeprügelt hatte. Der FC Bayern konnte gewinnen, wie er wollte – am Ende jedes Spiels stand doch nur wieder der umstrittene Trainer im Zentrum der Diskussion. Es ist das Verdienst Rummenigges, den Fokus weggelenkt zu haben von der Debatte über van Gaals Eigenarten, über seine oft brüske Art, mit der der Trainer geradezu lustvoll jeden Ansatz von Kritik abbügelt. Der Vorstandschef versachlicht das Thema und macht so den Blick frei auf die sportliche Bilanz des Niederländers. Denn van Gaal hat auch in dieser Saison, in der er seit Monaten kritisiert wird, fast alles richtig gemacht.“

Auch fernab der Küste stinken die Fische vom Kopf her

Christoph Ruf (Berliner Zeitung) sieht die Hauptschuldigen der Stuttgarter Misere eher auf der Tribüne sitzen: „Fraglos liegt der VfB am Boden. Aber niemand weiß, wie er wieder aufstehen könnte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch fernab der Küste die Fische vom Kopf her stinken. Aufsichtsratschef Dieter Hundt und Präsident Erwin Staudt haben es zu verantworten, dass in den vergangenen Jahren ein halbes Dutzend Trainer mit jeweils konträrem Spielverständnis verpflichtet wurden – und jeder ein paar Milliönchen für Transfers an die Hand bekam, mit denen der jeweilige Nachfolger nichts anfangen konnte.“

Der Experte im Kampf gegen den Abstieg

Stefan Osterhaus (NZZ Online) adelt Dieter Hecking: „In einem früheren Leben, das eine Ewigkeit zurückliegt, hat der Nürnberger Trainer  als Verkehrspolizist gearbeitet. Vielleicht stammt von daher der ausgeprägte Ordnungssinn, den der Fussballlehrer der Defensive predigt. Sicher aber hat er in jener Zeit verinnerlicht, was erlaubt ist und was nicht. Wo es beispielsweise verzeihlich ist, auch einmal Punkte liegenzulassen, das weiss kaum ein Coach besser als Hecking. Er ist immer darauf bedacht, das Sündenregister seines Teams auszugleichen. Innerhalb weniger Jahre hat sich Hecking zu einem Experten im Kampf gegen den Abstieg entwickelt. Derzeit figuriert der 1. FC Nürnberg im 10. Rang. Dort, wo man ein Team dieses Formats im Idealfall erwartet.“

Er ist ein spektakulärer Spieler

Tobias Schächter (SZ) macht dem VfL Wolfsburg mit der Verpflichtung von Tuncay Sanli Hoffnung auf bessere Zeiten: „Für die zuletzt leblos Fußball spielenden Wolfsburger könnte sein mitreißender Stil vitalisierend wirken. Tuncay entspricht nicht dem Klischee türkischer Fußballer. Er ist ein spektakulärer Spieler, der nie einen Ball verloren gibt, immer aufmunternd auf Mitspieler und Fans einwirkt und so seine manchmal unbeholfen wirkenden Aktionen mit Einsatz wettmacht.“

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Kommentare

4 Kommentare zu “Rummenigge pro van Gaal”

  1. Heinz Gründel lebt!
    Donnerstag, 3. Februar 2011 um 22:25

    Eine – wirklich sachlich und ernsthaft gemeinte – Frage: Wie meint der Spiegel-Typ das, Van Gaal habe in dieser Saison fast alles richtig gemacht?

  2. BigKahoona
    Donnerstag, 3. Februar 2011 um 22:48

    Das steht in dem Artikel. Man müsste sich dann aber die Mühe machen und auf das rote „Spiegel Online“ klicken.

    * Der Verein steht im Achtelfinale der Champions League und hat gegen einen in dieser Saison schwächelnden Titelverteidiger Inter Mailand reelle Chancen auf ein Weiterkommen.

    * Das Team hat das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht und mit dem Heimrecht gegen den FC Schalke beste Aussichten auf den Einzug ins Endspiel, wo mit Cottbus oder Duisburg ein Zweitligist warten würde.

    * In der Bundesliga haben die Bayern nur eines der vergangenen zwölf Spiele verloren, liegen zwar nur auf Platz drei, aber mit allen Möglichkeiten, sich auch in der kommenden Saison für die Champions League zu qualifizieren.

  3. augelibero
    Sonntag, 6. Februar 2011 um 14:46

    @Heinz Gründel lebt!

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem User-Namen!

    Darf man fragen, was Sie zu dem Namen inspiriert hat? Ehrenhaft ist er allemal, schließlich kann man Heinz Gründel im weiteren Sinne als Vize-Weltmeister betrachten. Wo er bei van Gaal spielen würde? Auf der Sechs? Als Innenverteidiger? Oder doch in der Flügelzange mit Buchwald auf der anderen Seite? Oder eine ganz andere Lösung: Kraft geht in den Sturm und Gründel ins Tor.

  4. Jupp
    Dienstag, 8. Februar 2011 um 15:11

    @ BigKahoona:
    Endlich erklärt mal jemand, wie dieses Internet funktioniert!

    Bleibt nur noch der unerhebliche Rückstand von 15 Punkten auf den Tabellenführer. Peanuts für einen Ver-rein wie den FCB, natürlich.

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