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Bundesliga

Jonker ist der neue van Gaal

Matthias Nedoklan | Dienstag, 12. April 2011 1 Kommentar

Auch heute dominiert ein Thema die Sportressorts: Andries Jonker, der aus dem gewaltigen Schatten seines Lehrmeisters Louis van Gaal tritt

Andreas Burkert (SZ) untersucht eine Männerfreundschaft: „Van Gaals kehlige Stimme ist verstummt, die Sprüche des einstigen Dompteurs bleiben aus. Aber die angeblich so verunsicherten Spieler könnten gut darauf verzichten, heißt es nun im Nachspann der Trennung. Im Münchner Frühjahrsputz wird sicher noch etwas schmutzige Wäsche gereinigt werden. Von Jonker ist so etwas nicht zu erwarten, er gilt als loyal, und so gibt er sich auch am Mittag bei seiner Präsentation zu erkennen. Ein selbstbewusster Mann mit schmalen Schultern, der sich seinem Arbeitgeber ebenso verpflichtet fühlt wie dem Freund Louis.“

Christian Eichler (FAZ) blickt auf Andries Jonker: „Der 48 Jahre alte Niederländer ist nicht eine solch überraschende und überzeugende Interimslösung für den Chefposten, wie es vor zwei Jahren Jupp Heynckes war, den der Vorstand aus dem Ruhestand holte, um Jürgen Klinsmann abzulösen und um das Minimalziel Champions League zu erreichen – in den letzten fünf Partien, genauso viel Zeit, wie nun Jonker bekommt. Aber er ist die bestmögliche Notlösung, die blieb.“

Das Spaß ist verloren

Sebastian Krass (Tagesspiel)  untersucht die Vorwürfe von Uli Hoeneß: „In der Tat ist vom Spaßfußball der vergangenen Saison nichts mehr übrig. Ob das allein an van Gaals autoritärem Auftreten liegt? In letzter Zeit war zu hören, dass van Gaals Videoanalytiker Max Reckers den Spielern ihre Fehler oft in persönlich verletzendem Ton vorhielt – und dass der Cheftrainer tatenlos zusah. Doch von einer Meuterei gegen van Gaal war bis dato nichts zu hören. Zweifelsohne hatte van Gaal Gegner unter den Spielern – was daran lag, dass er viele zu Dauer-Bankdrückern degradierte (Klose, Altintop, van Buyten, Demichelis).“

Sebastian Winter (Spiegel Online) protokolliert die Änderungen unter Jonker: „Allerdings hat er kaum Erfahrung als Cheftrainer. Seine Engagements beim FC Volendam, MVV Maastricht und Wilhelm Il Tilburg waren nur von kurzer Dauer – und wenig erfolgreich. Doch dies zählt nun offenbar nicht. Denn Jonker ist vor allem als Brückenbauer und Psychologe gefragt. Bereits beim Training am Montag deutete Jonker an, was er anders machen wird als van Gaal. Er versammelte die Mannschaft bereits um kurz nach 10 Uhr auf dem Rasen, van Gaal tat dies meist erst um 11.30 Uhr. Jonker ließ keine komplizierten Dinge trainieren, dafür sprachen die Spieler viel miteinander. Der Spaß, der den Bayern laut Präsident Hoeneß abhanden gekommen war, soll zurückkehren in die Mannschaft.

Ballacks Rückkehr nach München

Philipp Selldorf (SZ) schreibt über die heiß diskutierte Partie zwischen den Bayern und Leverkusen: „Fünf Ligaspiele nacheinander hat Bayer zuletzt gewonnen, das vorherrschende Stilmittel war Pragmatismus. Daran hat auch Michael Ballack einen Anteil, der auf der Position des verletzten Renato Augusto eine vorläufige Heimat bei Bayer gefunden hat und seine Rolle anders als der verspielte Brasilianer mit konkreten, wirksamen Mitteln versieht. Am Sonntag war er ein wesentlicher Antrieb seiner Elf, und so wird man ihn wohl auch am nächsten Wochenende bei der Partie in München erleben.“
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Kommentare

1 Kommentar zu “Jonker ist der neue van Gaal”

  1. FCB, 1860 und Haching im „BLOGlichtgewitter“ (15) « BLOGpunkt Sport
    Sonntag, 17. April 2011 um 09:13

    […] „Jonker ist der neue van Gaal“ (indirekter-freistoss.de) […]

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