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Champions League

Schalke glaubt an seine Chance gegen United

Matthias Nedoklan | Dienstag, 26. April 2011 3 Kommentare

Ein Spiel elektrisiert die Medien. Der krasse Außenseiter Schalke 04 träumt davon, heute Abend gegen Manchester United zu bestehen. Das Halbfinale der Champions League steht an

Johannes Kuhn (SZ)erklärt seine Liebe zum FC Schalke 04: „Wenn die elf Profifußballer im blauen Trikot am Dienstagabend den Rasen betreten, mag es ein Höhepunkt ihrer Karriere sein. Für uns ist es ein Abend für das Vereinsgeschichtsbuch, von dem wir hoffentlich einmal unseren Enkeln erzählen können. Ein weiterer Looping in der Achterbahn, die sich Schalke 04 nennt. Aussteigen ausgeschlossen.“

Roland Zorn (FAZ) blickt auf den Weltstar in Schalker Reihen „Da er schon einmal am Pokern ist, steigt Heldt dieser Tage auch in Verhandlungen mit Raúls Berater ein – mit dem Ziel, den Vertrag mit dem spanischen Weltstar um ein Jahr bis 2013 zu verlängern. Raúl zeigt sich nicht abgeneigt – und ‚wenn er solche Signale sendet‘, so Heldt, ‚sollte uns das stolz machen.‘ Gegen Manchester United soll der beste Torschütze der Champions-League-Geschichte aufs Neue zum Trumpfass der Schalker werden.“

Schalker genießen ihren Platz im Halbfinale

Andreas Morbach (FR) lehnt sich zurück und entspannt: „Den Schalkern geht es gerade darum, ihre Rolle als Sensationshalbfinalist der Champions League in vollen Zügen zu genießen. Genießen will zum Beispiel Innenverteidiger Benedikt Höwedes, der Manchester United und dessen berühmte Arena bislang nur auf der Playstation erlebt hat. Selbst Ralf Rangnick kennt Old Trafford bis heute nur vom Hörensagen.“

Thomas Kilchenstein (FR) hat Verständnis für die Schalker B-Elf gegen Kaiserslautern: „Natürlich bleibt ein Geschmäckle. Denn anständig, gar fair ist solch ein Verhalten nicht. Denn die zusammengestoppelte Verlegenheitself unterlag in der heißen Phase der Saison auf eigenem Platz dem Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern, der durch diesen außerplanmäßigen Sieg die Klasse halten wird. Es roch gehörig nach Wettbewerbsverzerrung. Es war auch eine. Andererseits: Jeder andere Klub hätte ähnlich reagiert.“

Kleine Chance aufs Weiterkommen

Oliver Müller (Welt) sucht nach dem Rezept für ein Schalker Weiterkommen: „Nur wenn die Mannschaft, die in der Fußball-Bundesliga als Zehnter der Tabelle unverändert ein Schattendasein im Niemandsland fristet, Ralf Rangnicks taktische Vorgaben äußerst diszipliniert umsetzen wird, gibt es eine reelle Chance auf ein Weiterkommen: Konsequentes Spiel gegen den Ball, Pressing, schnelles Umschalten – all diese Tugenden haben schließlich schon den unerwarteten Erfolg im Viertelfinale gegen Inter Mailand gebracht.“

Daniel Theweleit (taz) beneidet Horst Heldt: „Den aufregendsten Managerjob im deutschen Fußball hat im Augenblick aber definitiv nur einer inne: Horst Heldt beim FC Schalke 04. Jenseits dieses Augenblicks liegen die Geschicke des Klubs aber in den Händen Heldts, denn der 41-Jährige Manager kann den FC Schalke 04 neu erfinden. Einnahmen von über 50 Millionen Euro haben die Gelsenkirchener mit dem Erreichen des Halbfinales bereits sicher, und die möglichen Verkäufe von Manuel Neuer, Benedikt Höwedes oder Klaas-Jan Huntelaar könnten weitere 30 Millionen in die Kasse spülen. Hinzu kommen Einnahmen aus dem DFB-Pokal, wo Schalke im Finale steht, und nicht zuletzt schüttet Hauptsponsor Gazprom hohe Sonderprämien für die internationalen Erfolge aus.“

Manchester ist nicht unschlagbar

Bernd Schneider (Tagesspiegel), der ‚weiße Brasilianer‘ gibt den Schalkern Tipps, wie sie Manchester United besiegen können: „Manchester rannte mit zunehmender Spielzeit immer wütender an und schlug vornehmlich lange Bälle in unseren Strafraum. Das ist vielleicht nicht kreativ, aber nicht selten effektiv. Irgendwie kann immer mal ein Ball durchrutschen. Das ist nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr anstrengend. Wir waren alle so angespannt, dass ich es selbst nach dem Abpfiff kaum fassen konnte, dass wir im Finale stehen. Erst später setzte dieses Glücksgefühl ein. Den Schalkern wünsche ich das Gleiche, Manchester ist nicht unschlagbar. Das hat sich bis heute nicht geändert.“

Raphael Honigstein (The Guardian) hofft auf göttlichen Beistand für Schalke: „Schalke hat kein Final-Kaliber. Aber Gelsenkirchen ist ein Ort, an dem magische Dinge passieren. 2001 feierten Schalke-Fans die Meisterschaft am letzten Spieltag. Der Ausgleich in der Nachspielzeit hat königsblaue Herzen gebrochen. Fragt man eines der 90.000 Vereinsmitglieder werden sie wohl sagen, dass sie längst fällig sind, für etwas ausgleichende Gerechtigkeit vom Fußballgott.“

Profis in den besten Jahren

Christian Eichler (FAZ) blickt auf die Urgesteine von Manchester, Ryan Giggs und Edwin van der Sar: „Doch wirken die beiden, als wären sie immer noch Profis in den besten Jahren, in denen man noch kein Problem mit müden Knochen hat oder kleinen Fettpolstern. Oder mit dem schlimmsten Verschleiß eines alternden Berufssportlers, dem der Begeisterung.“

Raphael Honigstein (SZ) schaut bei Manchester United vor allem auf den Trainer: „United will go on. Kein englisches Team ist so beseelt vom eigenen Mythos, auch weil ihn der 69-jährige Chef-Agitator tagtäglich vorbetet. Alex Ferguson liefert mit seinem unersättlichen Hunger nach Erfolgen höchstpersönlich den Strom für die Ergebnismaschine, schon seit 25 Jahren.“

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Kommentare

3 Kommentare zu “Schalke glaubt an seine Chance gegen United”

  1. Schalke in der Champions League- Schonzeit für den Sieg – FOCUS Online | News im Test – was in der Welt proizhodit
    Dienstag, 26. April 2011 um 16:17

    […] OnlineChampions League: 24 Jahre für United: Das Leben des RyanHamburger AbendblattSchalke glaubt an seine Chance gegen Unitedindirekter-freistoss.deRP ONLINE -BILD -WELT ONLINEAlle 883 […]

  2. Gott besiegt Manchester – Spiegel Online | Kontakte und Sterne – News von der Welt und nicht nur
    Dienstag, 26. April 2011 um 17:37

    […] in der Champions League- Schonzeit für den SiegFOCUS OnlineMission Wembley, Teil Ispox.comindirekter-freistoss.de -benedikt-hoewedes.com -Taeglich-Fussball.deAlle 945 […]

  3. Manfred
    Dienstag, 26. April 2011 um 18:40

    Ich hoffe, jemand anders ist in der Lage (gewesen), Theweleits Gedankengänge zu entschlüsseln und mag mir die mal mitteilen: S04 nimmt 50 Millionen oder noch mehr ein. Gut. Neuer geht. Sportlich alles andere als gut, aber ein weiterer Geldsegen von -wie ja vielerorts gemutmaßt wird- weiteren 20 Millionen versüßen diesen Abgang. Warum also sollen Höwedes und Huntellar nur 10 Millionen bringen und -viel wichtiger, da setzt es nämlich bei mir aus- warum soll Heldt die überhaupt feilbieten und ggf verkaufen?
    Besteht die Erfindung des neuen Schalke darin, die Abwehr grundlos zu schwächen? Das hat ja schonmal ganz toll geklappt. Oder einen Torjäger, der ja durchaus seinen Lauf hatte, abzugeben? Kommt mir auch sehr bekannt vor mit identischem Ergebnis: 5 Startniederlagen in der Bundesliga, weil die Abwehr löchrig und die Offensive mit dem neuen Mittelstürmer nicht eingespielt war. Das ist nun alle andere als neu, oder? Gerade ohne Neuer im Tor halte ich es für wesentlich klüger, die mittlerweile ja ganz gut harmonierende Abwehr nicht erneut zu schwächen und eine Baustelle zu eröffnen, die so unnötig wie ein Kropf ist.
    Bei irgendeinem Managerspiel mag das ja ne interessante Variante sein, aber das sind doch nicht ernsthaft Optionen für die nächste reale Saison.

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