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Bundesliga

Finke verdrängt Schaefer in Köln

Matthias Nedoklan | Donnerstag, 28. April 2011 3 Kommentare

Volker Finke mobbt Frank Schaefer aus dem Traineramt und übernimmt beim 1. FC Köln selbst die Verantwortung. So sieht die Presse den Trainerwechsel beim „EffZeh“

Philipp Selldorf (SZ) blickt nach Köln: „Nun tobt in Köln ein Meinungskrieg darüber, wie sehr Finke dies bewusst war, ob er Schaefer womöglich vorsätzlich vertrieben hat. Oder ob der Fehler in der Konstruktion lag: Dass Schaefer zu sensibel und zu demütig war für die Härten des Profigeschäfts, und dass Finke zu dominant und zu sehr Trainer ist, um dem Anderen die Mannschaft zu überlassen.“

Ulrich Hartmann (SZ) war beim Training: Um 10 Uhr hätte der Trainer Frank Schaefer diese Übungsstunde eröffnen sollen, doch am Dienstag hatte er dem Klubvorstand und am Mittwochmorgen auch der Mannschaft seinen Rücktritt erklärt. Diese Entscheidung hatte kurzfristig das große Publikum auf den Plan gerufen und ein für drei Saisonspiele währendes Engagement jenes Kölner Sportdirektors Volker Finke provoziert, der seine Rückkehr auf die Trainerbank in den vergangenen Wochen stets kategorisch ausgeschlossen hatte.“
Lesen Sie mehr unter http://www.sueddeutsche.de/Sport

Systematisch demontiert

Jens Hungermann und Jan Brockhausen (Welt) suchen Gründe für das Ende von Frank Schaefer in Köln: „Während fast jedem Training der Profimannschaft stand der seit Februar amtierende Sportdirektor am Fußballplatz, zuweilen rief er den Spielern Anweisungen zu. In Teamsitzungen, heißt es, habe Finke schon mal eine Analyse des Cheftrainers unterbrochen und taktische Versäumnisse der Spieler deutlich aus seiner Sicht angesprochen. Dass Finke zudem ohne Not den intensiv gelebten christlichen Glauben des vormaligen U 23-Trainers öffentlich thematisierte und den Eindruck erweckte, Schaefer könnte der Aufgabe nicht gewachsen sein, tat sein Übriges.“

Daniel Theweleit (taz) kennt den Schuldigen: „Den Klassenerhalt wollte er aber schon noch hinbekommen, jetzt hat er auch den Glauben an das Gelingen dieses Unterfangens verloren. Finke hat die Autorität des Trainers schwer beschädigt, die Spieler haben die Demontage mit katastrophalen Leistungen und zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen vollendet.“

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Kommentare

3 Kommentare zu “Finke verdrängt Schaefer in Köln”

  1. Philipp
    Freitag, 29. April 2011 um 04:16

    Bei diesem Thema wäre ein Blick abseits der Printmedien auch einmal angebracht, besonders in diesen exzellenten Blogbeitrag:
    http://spielbeobachter.twoday.net/stories/geschichte-wird-gemacht-die-causa-finke/

  2. mustard
    Freitag, 29. April 2011 um 14:26

    Der von Philipp verlinkte Beitrag ist grossartig. Solche Artikel sollten sich die selbsternannten Qualitaetsmedien zum Vorbild nehmen.

  3. anderl
    Samstag, 30. April 2011 um 11:14

    Aber dann können Sie nicht mehr „Geschichten“ verkaufen.

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