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Am Grünen Tisch

Die Fifa versinkt im Korruptions-Sumpf

Kai Butterweck | Donnerstag, 12. Mai 2011 1 Kommentar

Die Presse beschäftigt sich mit neuen Korruptions-Vorwürfen innerhalb der Fifa

Thomas Kistner (SZ) sieht die Felle von Sepp Blatter langsam davonschwimmen: „Die Fifa rudert wieder im eigenen Sumpf, diesmal geht es um offenbar korrupte Funktionäre bei der WM-Doppelvergabe an Russland und Katar. Nun aber könnte Fifa-Boss Sepp Blatter mit über Bord gehen. Die neuen Vorwürfe wurden von Lord Triesman sowie einem britischen Abgeordneten am Dienstag in London erhoben. Kernstück der Anklage ist nicht nur, dass vier Funktionäre Gegenleistungen für ihre Voten gefordert hätten – sondern die Angst der Briten, dass sie ihre Chance einbüßen, wenn sie die Korruption der Fifa meldeten. Das zielt direkt auf ein offenbar endemisch korruptes Wahlsystem des Weltverbandes.“

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Blatter kämpft einmal mehr um seinen Ruf als Ehrenmann

Nach Ansicht von Andreas Rüttenauer (taz)kommen die neuerlichen Beschuldigungen für Sepp Blatter zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: „Die Vorwürfe, die David Triesman, der ehemalige Präsident der englischen Football Association, vor Mitgliedern eines britischen Parlamentsausschusses gemacht hat, kommen für Sepp Blatter zur Unzeit. Er befindet sich im Wahlkampf. Bei der Abstimmung um das Präsidentenamt der Fifa am 1. Juni hat er es mit einem mächtigen Gegenkandidaten zu tun. Der Chef des asiatischen Kontinentalverbandes und Präsident den Fußballverbands von Katar, Mohammed bin Hammam, tritt gegen Blatter an. Dieser kämpft nun einmal mehr um seinen Ruf als Ehrenmann. Und wieder einmal geht es um Bestechungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der WM-Turniere für die Jahre 2018 und 2022.“

Evi Simeoni (FAZ) schüttelt den Kopf: „Wer die Guten sucht in diesem wüsten Drama, kann lange suchen. In der Welt der hohen Fußballfunktionäre scheint diese Rolle nicht vorgesehen, wie aus den jüngsten Nachrichten um Korruptionsvorwürfe und ihre automatischen Dementis wieder einmal folgt.“

Kommentare

1 Kommentar zu “Die Fifa versinkt im Korruptions-Sumpf”

  1. Christoph
    Donnerstag, 12. Mai 2011 um 12:33

    Dass diese Dinge ans Tageslicht kommen, ist sehr begrüßenswert! Doch muss man sich die Frage stellen, warum erst jetzt, ein halbes Jahr nach der Vergabe der WM 2018 und 2022. Im Vorfeld der Vergabe hatten die Sunday Times und die BBC über weit verbreitete Korruption in der FIFA berichtet. Damals wurde darüber gelästert und die Autoren wurden als unpatriotisch verurteilt.

    Lord Triesman selber ist auch nicht ganz ohne, denn er ist vor einem Jahr über ein Interview gestolpert, indem er andeutete, dass Spanien und Russland bei der WM 2010 krumme Dinger abziehen wollen.

    Wenn Triesman also jetzt erst damit rausrückt, dann muss man auch fragen, warum erst jetzt???

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