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Die Weltmeisterschaft kann kommen

Kai Butterweck | Donnerstag, 9. Juni 2011 5 Kommentare

Wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft präsentiert sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in bester Verfassung. Die Presse ist begeistert

Daniel Meuren (FAZ) räumt den deutschen Damen gute Chancen ein: „Die wahren Härtetests hat die Elf von Silvia Neid indes schon unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestritten: In zwei unter strengster Geheimhaltung ausgetragenen Begegnungen mit männlichen B-Jugendmannschaften, einer Regionalauswahl und dem Team von Borussia Dortmund, sollen sich die deutschen Damen bei einem Unentschieden und einer knappen Niederlage bemerkenswert gut geschlagen haben. Nicht nur Melanie Behringer war dabei offensichtlich recht gut. Vor allem Lira Bajramaj muss die Jungs mit ihrer Leichtfüßigkeit und Dribbelkunst des öfteren düpiert haben.“

Ein perfekt terminierter Leistungsaufschwung

Ulrich Hartmann (SZ) schließt sich dem an: „Fünf flotte Treffer in Osnabrück gegen Italien und noch einmal fünf besonders schöne in Aachen gegen die Niederlande haben beim Publikum Begeisterung ausgelöst. Die erfrischende Souveränität, mit der die fröhlichen Spielerinnen ihre Kontrahenten austanzen und den finalen Torschuss zelebrieren, lassen auf einen perfekt terminierten Leistungsaufschwung und die nötige Unbeschwertheit schließen.“

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Jürgen Ahäuser (FR) lehnt sich beruhigt zurück: „Die wichtigste Erkenntnis aus den formidablen Auftritten der Frauen ist, dass die Trainerin de facto zwei gleich starke Teams aufbieten kann. Die ungeheure Leistungsdichte, gespeist aus jugendlicher Unbekümmertheit und jeder Menge Erfahrung, ist der größte Trumpf dieser Mannschaft. Wenn es gelingt, das Team trotz des großen Gerangels um die Plätze bei Laune zu halten, dann ist Schwarz-Rot-Gold tatsächlich nur durch Unwägbarkeiten des Sports zu schlagen.“

Wer wird im Turnier den Angriff bilden?

Andreas Morbach (FR) lobt Okoyino da Mbabi: „Neben der offenen Mittelfeld-Besetzung, bei der sich Neid zwischen Medien-Liebling Fatmire Bajramaj  und der handfesteren Melanie Behringer entscheiden muss, lautet die spannendste Frage 18 Tage vor WM-Beginn: Wer wird im Turnier den Angriff bilden? Die etablierten Inka Grings  und Birgit Prinz, die in den bisherigen Testspielen ohne Torerfolg blieb? Oder Alexandra Popp, 20 Jahre jung und gegen die Niederlande Schützin des schönen und wuchtigen 3:0? Neids Antwort in Aachen: weder noch. Sie beorderte Okoyino da Mbabi von Beginn an in den Sturm. Sehr zur Freude von deren Eltern, einer Französin und einem Kameruner mit deutschem Pass, die auf dem Tivoli die Kamerun-Flagge über die Betonmauer vor ihren Plätzen gelegt hatten – und einen sehr ansprechenden Auftritt ihrer Tochter zu sehen bekamen.“

 

Kommentare

5 Kommentare zu “Die Weltmeisterschaft kann kommen”

  1. Ulfert
    Donnerstag, 9. Juni 2011 um 12:02

    WM-Stimmung ich komme. Das wird bestimmt ein schönes Fest 🙂

  2. Anderl
    Freitag, 10. Juni 2011 um 10:25

    Das sieht die TAZ aber ein bisschen anders:

    http://taz.de/1/sport/fussball-wm-2011/artikel/1/respekt-verschafft/

  3. Ulfert
    Freitag, 10. Juni 2011 um 10:44

    Außer Häme und dem Vorwurf der Diskriminierung (und eigener Diskriminierung, siehe „schöne Prinzessin“) sehe ich dort nur eine sehr oberflächliche Analyse und vor allem eine märchenhafte(!) Miesepeterei. Vor allem, was soll die Einleitung „Es war einmal eine deutsche Fußballmannschaft, in der trotz dieses offiziellen Namens nur Frauen mitspielen durften.“?

    „Das Publikum, wie überall beim Frauenfußball: fast peinlich wohlwollend.“ – Ja nu, Gleichberechtigung soll heißen dass man jetzt auch bei den Frauen bei nem hohen Sieg pfeiffen muss wie bei Schweini?^^

  4. anderl
    Sonntag, 12. Juni 2011 um 08:51

    ach was! Nein, es sind dann eher so Momente wie: Fehlpässe werden mit weniger Applaus bedacht als gelungene Zuspiele.
    Das wäre tatsächlich peinlich wohlwollend. Na, ja. Die Lobby soll ja ihre Kampagne nicht umsonst gemacht haben. Aber noch einmal duseliges Volk wie im Sommer 2010 gibt es trotzdem nicht. Ätschbätsch liebe Bundesregierung.

  5. Ulfert
    Sonntag, 12. Juni 2011 um 09:33

    @anderl: Das ist wirklich lustich. Haben Sie das Spiel gegen die Niederlande gesehen, oder verlassen Sie sich auf den Kommentar der taz?

    Übrigens finde ich es auch lustich, dass ich nur gerne Fussi gucke weil die Bundesregierung (wtf?) das so will. Verschwörungstheorien ftw!

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