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Bundesliga

Das Ende von Götzinho

Matthias Nedoklan | Montag, 29. August 2011 6 Kommentare

Nach seiner Tätlichkeit gegen Hanno Balitsch schrumpft Mario Götze zurück zum Normalsterblichen. Außerdem: Bayerns Vormarsch und Hamburgs Absturz

Philipp Selldorf (SZ) kommentiert die Szene des Wochenendes: „Justizopfer oder ein besonders rüder Fall für die Justiz, das ist die Frage, die der DFB zu klären hat. Und so sehr sich die Dortmunder Wortführer auch mühten, Mario Götze moralisch in Schutz zu nehmen. In der Sache sieht es nicht gut aus für den Angeklagten, denn der DFB pflegt seinen Schiedsrichtern mehr Glauben zu schenken als den Vertretern der Verteidigung.“
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Daniel Theweleit (FR)untersucht: „Bekannt war bislang: Es gibt ihn, den Zaubergötze, den leichtfüßigen Dribbler, der tatsächlich an Lionel Messi erinnert. Diesen Mann, der vor wenigen Wochen den Fußballgiganten Brasilien an die Wand spielte. Doch wie der 19-Jährige in Momenten des Drucks und der Frustration reagiert, ist noch weitgehend unbekannt.Klar ist, dass sein Spiel seit der Brasilien-Partie von einer gewissen Schwere begleitet wird, und vielleicht spielte dieser Gemütszustand in jener 77. Minute eine Rolle, als Hanno Balitsch den Dortmunder beharkte und foulte, woraufhin Götze sich irgendwie wehrte.“

Petric, ein Relikt

Sven Goldmann (Tagesspiegel) kritisiert: „Was aber soll diesen HSV jetzt weiterbringen? Viel mehr hat diese Mannschaft nicht zu bieten. Zu viel hängt an Mladen Petric, einer der letzten schillernden Gestalten aus der guten, gar nicht so alten Zeit, als der HSV noch Champions-League-Ansprüche hatte“

Rainer Schäfer (Berliner Zeitung) fasst zusammen: „Viel Aufwand hatte der HSV betrieben und seine beste Saisonleistung abgeliefert. Dass die nicht ausreichte, um vor eigenem Publikum im Kellerduell zu gewinnen, ist doppelt deprimierend. Der HSV ist Tabellenletzter, mit nur einem Punkt aus vier Spielen. Unter der Woche hatte der HSV mit Slobodan Rajkovic einen neuen Innenverteidiger verpflichtet. Mit dem bulligen Rajkovic wollte Oenning sein stark verunsichertes Team stabilisieren, aber auch der Serbe konnte nicht verhindern, dass der HSV vier Gegentore kassierte. Insgesamt sind es schon 14, die meisten in der Liga.“

Ein Gomezjahr

Moritz Kielbassa (SZ) feiert: „Wenn am 31.August die Transfergeschäfte enden und viele Menschen aufatmen, dann feiert Mario Gomez den Jahrestag seines nicht vollzogenen Abschieds. Im Sommer 2010 wollte er nach Liverpool übersiedeln, Trainer Louis van Gaal hatte ihn zum Stürmer Nummer vier abgestuft, und für seinen FC Bayern fing mit einem 0:2 in Kaiserslautern eine Krise an, die sich durch den Rest der Saison zog. Seitdem hat die Erde einmal die Sonne umkreist – und alles hat sich gedreht.“
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Jan Christian Müller (FR) attackiert Philipp Lahm: „Lahm schiebt die Verantwortung für die Art und Weise der Vorveröffentlichung einzelner Passagen per Handstreich ab auf die Bild-Zeitung. Nur erscheint es kaum vorstellbar, dass der medial bestens vernetzte Profi und sein Berater, der ausgewiesene Medienexperte Roman Grill, derart naiv gewesen sein sollen, genau diese Form des perfekten Marketings nicht gewollt zu haben. Andernfalls hätten sie auf Vorabveröffentlichungen entweder gänzlich verzichten, andere Schwerpunkte oder aber ein anderes Umfeld, etwa das Fachblatt Kicker, wählen können.“

 

Kommentare

6 Kommentare zu “Das Ende von Götzinho”

  1. Manfred
    Montag, 29. August 2011 um 20:03

    Fachblatt Kicker – köstlich. Ist der neu, der Müller?

  2. breeze
    Montag, 29. August 2011 um 20:56

    Macht grad ein Praktikum bei der FR

  3. mustard
    Montag, 29. August 2011 um 21:01

    Also bitte. Natuerlich ist der Kicker serioeser als die Bild. Um laengen.

  4. MS
    Dienstag, 30. August 2011 um 14:49

    Er mag seriöser sein, gerne auch um Längen – aber FACHBLATT?

  5. Manfred
    Dienstag, 30. August 2011 um 15:26

    Die Seriösität habe ich nicht angezweifelt, mustard. Der Kicker ist so seriös wie schnarch.
    Nur: ginge es nach dem Blättchen, spielten alle immer noch mit Libero. Oder so.

  6. mustard
    Dienstag, 30. August 2011 um 20:59

    Aber hier ging es um die Veroeffentlichung eines Buches, nicht um die Enfuehrung eines neuen Spielsystems.

    Ich persoenlich wuerde mir vom Kicker auch mehr wuenschen, insbesondere auf journalistischer Ebene. Aber man muss den Fakten ins gesicht sehen: 11 Freunde ist ein exzellentes Magazin mit einem weiten Blick und interessanten Artikeln. 11 Freunde zielt auf eine Randgruppe.
    Die Massen erreichen Bild, Sportbild und der Kicker. Auch wenn es mir anders lieber waere.

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