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Internationaler Fußball

Sir Alex Ferguson – Ein Ritter verlässt das Schlachtfeld

Kai Butterweck | Freitag, 10. Mai 2013 2 Kommentare

Nach fast 27 Jahren verabschiedet sich Sir Alex Ferguson von der United-Trainerbank. Die Presse verneigt sich

Christian Spiller (Zeit Online) serviert beeindruckende Zahlen und Fakten: „Vielleicht können ja trockene Zahlen belegen, was Alex Ferguson so einmalig macht. Seit 27 Jahren trainiert er Manchester United, einen der besten Vereine der Welt. Andere Klubs ähnlicher Größenordnung haben in dieser Zeit 18 Trainer verschlissen (Bayern München) oder 14 (AC Mailand) oder gar 26 (Real Madrid). Auch 49 Titel, insgesamt 2.152 Siege sowie unzählige persönliche Ehrungen, darunter die des Premier-League-Trainers des Jahrzehnts, sprechen für sich.“

Seine Energie, seine Neugier ist in einer Art und Weise grenzenlos

Barbara Klimke (FR) lobt Fergusons unerschütterlichen Antrieb: „Wer ihm treu blieb wie Ryan Giggs, der bis heute 939 Mal für Manchester United spielte, hatte die Botschaft des Werftarbeitersohns aus Glasgow verstanden: Fußball ist Mannschaftsdienst und erfordert ein entsprechendes Arbeitsethos – nicht anders als Bergbau oder Hafenarbeit. Andere langgediente Fußballtrainer haben im Laufe der Zeit das Feuer verloren; sie haben ihr Team nicht mehr erreicht. Ferguson aber gestattete sich nie, verbraucht und abgedroschen zu klingen. Seine Energie, seine Neugier ist in einer Art und Weise grenzenlos, dass sich sogar die Harvard Business School dafür interessiert.“

Lukas Rilke (Spiegel Online) wischt sich eine Träne von der Wange: „Weit über 100.000 Euro Strafe musste er in bald 27 Jahren zahlen. Bei Rückständen forderte er die Unparteiischen regelmäßig auf, minutenlang nachspielen zu lassen. „Fergie Time“ wird das in England genannt – die Zeit, die angehängt werden muss, bis United noch gewinnt. Nun ist die „Fergie Time“ in Manchester endgültig abgelaufen, und verloren hat diesmal die gesamte Fußball-Welt.“

Ferguson ist United und United ist Ferguson

Tom Vaagt (sport1.de) geht auf die Knie: „Der Trainer formte unzählige Spieler bei Manchester United mit einer Mischung aus harter Hand und weichem Kern zu Weltstars. Bläute ihnen Disziplin und Arbeitseifer ein. Der Lohn: Titel, Titel, Titel. Insgesamt 38 Trophäen bescherte Ferguson jenem Klub, der für immer mit seinem Namen verbunden bleiben wird. Daran kann auch sein am Mittwoch angekündigter Abschied zum Saisonende nichts ändern. Ferguson ist United und United ist Ferguson.“

Jan David Sutthoff (Welt Online) beschäftigt sich mit Ferguson-Nachfolger David Moyes: „Im Jahr 2002 wechselte Moyes zum FC Everton. Die „Toffees“ hatten sich gerade so vor dem Abstieg gerettet, wollten sich in kommenden Spielzeiten aber lieber weiter oben in der Tabelle wiederfinden. Moyes kam also gerade recht. Seine Mannschaft prägten damals und prägen heute Spieler wie der Deutsche Thomas Hitzlsperger, die das Draufhalten dem Jonglieren vorziehen. Moyes führte den technisch limitierten Kader eines finanziell limitierten Klubs immer ein Stückchen höher in der Tabelle und sogar in die Champions League. Dieses Meisterstück brachte ihm Titel wie den des „Trainers der Saison“ ein.“

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Kommentare

2 Kommentare zu “Sir Alex Ferguson – Ein Ritter verlässt das Schlachtfeld”

  1. Sir Alex, der Abstiegskampf und eine Bootsverlagerung | Fokus Fussball
    Freitag, 10. Mai 2013 um 13:01

    […] Butterweck (Indirekter Freistoß) fasst die Pressemeldungen […]

  2. Manfred
    Freitag, 10. Mai 2013 um 13:15

    Ferguson wurde (bei der BBC, meine ich) kurz so zusammengefaßt:
    Sir Alex Ferguson:
    26 Years
    13 Premier League Titles
    10 Community Shields
    5 FA Cups
    4 League Cups
    2 European Cups
    1 Piece of Chewing Gum

    Wobei meiner Meinung ja das, was er beim bzw mit dem FC Aberdeen geleistet hat, in so ziemlich allen Artikeln zu kurz kam, sofern es denn überhaupt Erwähnung fand.

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