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Nur Gewinner

Oliver Fritsch | Mittwoch, 4. Juni 2008 Kommentare deaktiviert für Nur Gewinner

Jens Lehmann geht nach Stuttgart – zwei Pressestimmen

Thomas Haid (Stuttgarter Zeitung) stimmt dem Stuttgarter Kauf Jens Lehmanns zu: „Obwohl Lehmann schon 38 Jahre alt ist, hat der VfB die Weichen für die Zukunft gestellt. Denn hinter dem Transfer steckt ein Plan. Die Entscheidung für den Nationaltorwart ist auch eine Entscheidung für den 19-jährigen Sven Ulreich. Dass die Clubverantwortlichen mittelfristig wirklich auf das Talent bauen, haben sie jetzt bewiesen. Wenn es anders wäre, hätte der VfB einen jüngeren Keeper als Lehmann unter Vertrag genommen. Damit wäre der Weg für Ulreich verbaut gewesen. Ohne Hätte, Wenn und Aber: der Transfer von Lehmann ist nichts als logisch. Er mündet in eine Situation, die der englischen Fachausdrücken zugetane VfB-Präsident Erwin Staudt mit ‚win-win’ bezeichnen würde, eine Situation also, in der es nur Gewinner gibt. Denn der VfB braucht einerseits Lehmann, um Planungssicherheit auf der Position zwischen den Pfosten zu haben. Zum anderen braucht Lehmann aber auch den VfB, um seine Karriere fortsetzen zu können. Und auch das Nationalteam profitiert von diesem Wechsel, weil Lehmann jetzt weiß, wie es bei ihm weitergeht.“

Andreas Lesch (Berliner Zeitung) ergänzt zweifelnd: „Es wird spannend sein zu sehen, wie weit diese Romanze trägt. Ihre Reize hat sie ohne Zweifel: Lehmann ist beim englischen Spitzenklub FC Arsenal aussortiert worden und kämpft um die letzte Anerkennung in seiner Karriere. Er, der Ehrgeizling, nimmt den Wechsel zu einem sportlich deutlich schwächeren Verein in Kauf, um noch einmal spielen zu können. Auch der VfB geht einen Kompromiss ein: Er verpflichtet, nach der Enttäuschung mit Raphael Schäfer, einen Torhüter, der ihm durch die nähere Zukunft hilft. Er muss aber für den Posten zwischen den Pfosten trotzdem weiter eine Lösung suchen, die langfristig trägt. Fest steht, dass der Transfer den Stuttgartern Schlagzeilen bescheren wird, in guten wie in schlechten Zeiten. Denn Lehmann ist prominent, er ist kein einfacher Mensch, und er wird beim Trainingsauftakt den ausgemusterten Kollegen Schäfer treffen, der nicht so einfach gehen mag.“

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