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Bundesliga

Handtaschen all-inclusive

Oliver Fritsch | Mittwoch, 18. Februar 2009 Kommentare deaktiviert für Handtaschen all-inclusive

Ralf Rangnick macht die Medien dafür verantwortlich, dass Hoffenheim seltener gewinnt als im Herbst / Timo Hildebrand, im Moment kein Halt für seine jungen Mitspieler (taz) / Logan Bailly, Erbe Pfaffs und Kahns / Lars Ricken hört auf, nur wenige juckts

Dass Ralf Rangnick die Medien für den Hoffenheimer Misserfolg mitverantwortlich macht, ist Arnd Festerlings (FR) Thema: „Natürlich tragen auch daran die Medien eine (Mit)Schuld, weil sie sich laut Rangnick sogar für die Handtaschen der Spielerfrauen und ähnlich ’schwachsinnige Dinge‘ interessiert hätten. Hoffenheim kämpft nun mit allen all-inclusive-Begleiterscheinungen des Ruhmes, die für erfolgsgewohnte Teams wie etwa die Bayern zum Alltag gehören. Uli Hoeneß wäre manches Mal froh, wenn es nur um die Handtaschen der Spieler-Freundinnen ginge, und nicht um deren blau geschlagene Augen. Schon in der Winterpause warnte Rangnick, der Teamgeist sei das größte Pfund des Aufsteigers, um das Tag für Tag gekämpft werden müsse.“

Oliver Trust attestiert in der taz Rückkehrer Timo Hildebrand eine Krise: „Der Start in Deutschland nach der Rückkehr aus Spanien hätte besser laufen können. Eine Woche vor der Partie gegen seinen ehemaligen Klub VfB Stuttgart steht Hildebrand nicht als glücklicher Sieger da. Der Mann, der der jungen Mannschaft in der ersten sportlichen Krise der Saison Halt geben sollte, steckt selbst im Tief.“

Furchterregende Präsenz

Ebenfalls einem Torhüter, Logan Bailly aus Mönchengladbach, widmet sich Stefan Osterhaus in der NZZ und schießt mit seinem Vergleich ein wenig übers Ziel hinaus: „Hoffnung spendet allein ein Mann, dessen Transfer der eine oder andere mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert hatte: Logan Bailly. Der Keeper rettete zum zweiten Mal ein Remis binnen einer Woche. Die phänomenalen Reflexe sowie seine furchterregende Präsenz gemahnen manche sogar an den großen Kahn, was auch im Abstiegskampf nicht die schlechteste Referenz ist. Und seit Jean-Marie Pfaffs märchenhaften Münchner Jahren gelten belgische Torhüter in der Bundesliga sowieso als wettbewerbsfähig.“

Sebastian Del‘Haye

Die Rückblicke zum Karriere-Ende des letzten noch aktiven deutschen Champions-League-Siegers Lars Ricken sind überschaubar. Viel mehr als der allfällige Verweis auf das legendäre Tore des ewigen Dortmunders ist nicht zu lesen. Die Welt geht über die von Marcel Reif kommentierte Szene hinaus. Und die FAZ macht Ricken etwas kleiner als er ist: „Dass er seine Möglichkeiten etwas zu oft knapp verfehlte, teilt er mit vielen anderen verheißungsvoll gestarteten und aus unterschiedlichsten Gründen gescheiterten Spielern wie Karl Del‘Haye, Michael Sternkopf oder Sebastian Deisler.“

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