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Ziele visualisieren

Frank Baade | Mittwoch, 12. August 2009 1 Kommentar

Bielefelds neuer Trainer Gerstner greift auf eigenartige Strategien beim Mentaltraining zurück, Steffen Heidrich scheitert in der „Haifischbranche“

Die FAZ wirft einen Blick auf Thomas Gerstner, den neuen Trainer von Arminia Bielefeld: Als selbstironischer Mensch wird er beschrieben, der Offensivfußball bevorzugt (ähnlich wie Mainz‘ neuer Trainer Thomas Tuchel), der Schwung und Optimismus in Bielefeld verbreitet. Positives Denken sei eines der hervorstechendsten Kennzeichen von Gerstner, der sich auch intensiv mit Mentaltraining beschäftige. Von Anfang an habe er Platz 1 und die neue Meisterschale der zweiten Liga als Ziel ausgegeben, um „Ziele zu visualisieren“. Die Zusammenstellung des Bielefelder Kaders scheine dem neuen Trainer berechtigte Argumente für seinen Optimismus zu geben. Neben dem Endziel der Saison definiere Gerstner immer auch Etappenziele, in Form eines öffentlichen Tippspiels vor jeder Partie. Beim Pokalspiel in Unterhaching habe er mit seinem halb getippt, halb geforderten 0:3 schon mal richtig gelegen.

Man darf sicher selbst einen Tipp wagen, wie schnell Gerstner seine später allzu häufig falschen Tipps und Forderungen als Mummenschanz vorgehalten werden.

Zu große Nähe zu Osteuropa

In der Berliner Zeitung beleuchtet Matthias Wolf die Gründe für den Abgang des Managers von Energie Cottbus, Steffen Heidrich: „Heidrich, der erst im März seinen Vertrag bis 2011 verlängert hatte, wurde aus dem Amt gedrängt – offensichtlich vom Trainer. Der Streit zermürbte Heidrich, mancher glaubt, der 42-Jährige sei zu ehrlich für die Haifischbranche. Lepsch hielt ihn nicht auf. Der Klubchef muss jetzt voll auf die Karte Wollitz setzen. Trainer Wollitz hatte am sportlichen Leiter Kritik geübt – offen, aber auch hinter seinem Rücken, sprach er abfällig über angeblich fehlende Kontakte Heidrichs in der Branche und zu große Nähe zum osteuropäischen Transfermarkt. Das Legionärstum, die vielen Fehleinkäufe, hatte Energie die Bundesliga gekostet. Heidrich kann aber auch auf das enge Budget (und die für Cottbus erfolgreiche Punktezahl der letzten drei Jahre Bundesliga) verweisen. Ein kleiner Seitenhieb Richtung Wollitz, der bisher als Trainer nicht über Liga zwei hinaus gekommen ist.“

Kommentare

1 Kommentar zu “Ziele visualisieren”

  1. Peterchen
    Mittwoch, 12. August 2009 um 15:16

    „Als selbstironischer Mensch wird er beschrieben, der Offensivfußball bevorzugt (ähnlich wie Mainz‘ neuer Trainer Thomas Tuchel), der Schwung und Optimismus in Bielefeld verbreitet.“

    Wie lausig es um den deutschen Sportjournalismus bestellt ist, lässt sich immer wieder an solchen hohlen Phrasen erkennen. Welcher Trainer/Manager/Fan/Journalist/Spieler/Funktionär bevorzugt denn bitte NICHT Offensivfußball?

    Dennoch sind die einschlägigen Kommentatoren jedes Mal hin und weg, besonders, wenn der neue Trainer in seinen Vortrag noch die Ausdrücke „schnell umschalten“ und „räume eng machen“ oder „mit der ganzen Mannschaft verschieben“ streut. Ganz offensichtlich verwechseln FAZ und Konsorten Offensivfußball mit sog. „modernen Fußball“

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