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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Deutsche Elf

Good Vibes, Bad Vibes

Kai Butterweck | Freitag, 12. Oktober 2012 Kommentare deaktiviert für Good Vibes, Bad Vibes

Vor den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Irland und Schweden steht die Stimmung im deutschen Team auf der Kippe

Nachdem sich Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger in der Vergangenheit über grundsätzliche Team-Defizite ausgelassen haben, fordert Jan Christian Müller (FR) ein offenes Ohr beim Bundestrainer: „Abgesehen davon, dass Löw der mediale Übermittlungsweg missfällt, ist erstaunlich, dass der Bundestrainer in der Analyse völlig unterschiedlicher Meinung mit den Profis ist. Weder allzu langsames Spiel nach vorn noch unzureichendes Jubeln der Ersatzspieler sind Löw aufgefallen. Aber in diesen beiden Fällen der einerseits sportlichen und andererseits zwischenmenschlichen Kritik dürften die beiden Spieler bei genauerem Hinsehen sogar Recht haben. Auch wenn ihn die Art und Weise womöglich getroffen hat, so könnte Löw doch gut beraten sein, sich mit den Hinweisen aus dem Mannschaftskreis seriös zu beschäftigen.“

Da darf man ruhig etwas mehr Souveränität erwarten

Während der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag kam es zwischen Bastian Schweinsteiger und dem einen oder anderen anwesenden Journalisten zu leichten Meinungsverschiedenheiten. Markus Völker (taz) erinnert den Münchener an seine Funktion als Philipp Lahm-Ersatz: „Man kann nicht behaupten, dass Bastian Schweinsteiger am Dienstag gut drauf war, als er Fragen der Presse zu den anstehenden Länderspielen gegen Irland und Schweden beantwortete. Ein Journalist wurde abgekanzelt mit den Worten, er solle sich besser vorbereiten. Irgendwie peinlich das Ganze, immerhin ist Schweinsteiger Vizekäpitän, da darf man ruhig etwas mehr Souveränität erwarten.“

Lukas Podolski scheint hingegen derzeit überhaupt keine Probleme zu haben: weder mit der Presse, noch mit seiner sportlichen Entwicklung. Christian Kamp (FAZ) beruhigt den Bundestrainer in punkto Sturmflaute: „Es passt  gut, dass Podolski zuletzt auch beim FC Arsenal seinen Dienst in vorderster Linie statt auf dem linken Flügel versah – und sich dabei durchaus als Alternative zu empfehlen wusste. Ein wenig mehr Freiheit, etwas weniger Verpflichtung zur nicht immer mit letztem Engagement ausgeübten Defensivarbeit – die neue Rolle könnte Podolski durchaus entgegenkommen.“

Wichtiger Knotenpunkt

Stefan Hermanns (Tagesspiegel) verfolgt die Entwicklung des Ex-Kölners mit Argusaugen: „Die Karriere des gebürtigen Polen ist gerade an einem wichtigen Knotenpunkt angelangt: Gibt er sich damit zufrieden, für immer der lustige Prinz Poldi zu bleiben? Oder kann er doch noch ein König werden? Über Podolskis Begabung muss man nicht diskutieren. Gemessen daran aber ist in inzwischen fast zehn Jahren als Profi eindeutig zu wenig herausgesprungen. Bei den Bayern war er ein Mitläufer, in Köln einfach zu weit vom internationalen Top-Niveau entfernt, und auch in der Nationalmannschaft läuft Podolski Gefahr, mit seinen Altersgenossen als Knapp-vorbei-Generation in die Geschichte des deutschen Fußballs einzugehen.“

Julien Wollf (Welt Online) möchte dieser Tage nicht in der Haut von Joachim Löw stecken: „Der 52-Jährige hat in diesem Herbst etliche Probleme. Lukas Podolski spielte in der Nationalmannschaft zuletzt schwach, Bastian Schweinsteiger verpasste die vergangenen drei Länderspiele, Lars Bender, Ilkay Gündogan und Mats Hummels fehlen verletzt, in Philipp Lahm ist der Kapitän gesperrt. Löw muss daher die Abwehr umstellen und nominierte sogar Heiko Westermann vom Hamburger SV nach, der seit zwei Jahren nicht mehr für Deutschland gespielt hat. Außerdem hat der Bundestrainer in Miroslav Klose nur einen Mittelstürmer zur Verfügung.“

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