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Bundesliga

Greuther Fürth – Tasmania lässt grüßen

Kai Butterweck | Montag, 15. April 2013 2 Kommentare

Die Spielvereinigung Greuther Fürth steuert auf einen historischen Negativ-Rekord zu. Außerdem: Schockstarre in Frankfurt, geheimnisvolle Schalker, ein Nürnberger Ausrufezeichen und allgemeine Langeweile

Erwartungsgemäß verlassen die Fürther Spieler auch nach dem Heimspiel gegen Dortmund den Platz als Verlierer. Tobias Jochheim (Zeit Online) freut sich, dass keiner zu Schaden kam: „Auch an diesem Samstag war kein Unwille zu sehen, nur Mutlosigkeit angesichts der eigenen Defizite auf diesem Niveau. Wann immer es drauf ankam, schien selbst Kevin Großkreutz filigraner und selbst Mario Götze robuster zu sein als ihre Gegenspieler. Der Himmel war blau, die Temperaturen frühlingshaft, doch auf dem Platz war eine Lawine abgegangen. Dass sie keine Menschenleben gefordert hatte, war das einzig Positive.“

Einfach nicht bundesligatauglich

Andreas Sten-Ziemons (dw.de) fehlen die Worte: „Die SpVgg Greuther Fürth wusste seit dem 32. Spieltag der vergangenen Saison, dass es hoch in die Bundesliga geht. Man war vorbereitet und hätte genug Zeit gehabt, einen Kader zusammenzustellen, der in der Lage ist, wenigstens ab und zu mal ein wenig mitzuhalten. Stattdessen ist eine Mannschaft herausgekommen, die einfach nicht bundesligatauglich ist: Fußballerisch nicht und keinesfalls, was die Einstellung angeht. Der eingestellte Tasmania-Minusrekord bezeugt das eindrucksvoll.“

Blutleer, desaströs, unterirdisch

Der FC Augsburg hingegen darf sich nach dem Heimsieg gegen Frankfurt berechtigte Hoffnungen auf den Verbleib in der Bundesliga machen. Ingo Durstewitz und Jörg Hanau (FR) sind geschockt vom Aufritt der Frankfurter: „Es war die schlechteste Leistung in dieser Saison, es war sogar die schlechteste Leistung, seit Armin Veh Trainer am Main ist. Man muss eine ganze Weile zurückdenken, ehe man eine ähnlich blutleere, desaströse, ja unterirdische Leistung wie jene in Augsburg finden wird, manch einer glaubt, in der Rückrunde der Schande vor zwei Jahre etwas Vergleichbares gesehen zu haben. Sicher ist das nicht.“

Klug ist es nicht

Auf Schalke warten alle auf Antworten hinsichtlich der Zukunft von Trainer Jens Keller. Dirk Graalmann (derwesten.de) wird langsam ungeduldig: „Was macht Schalke in der T-Frage? Erst stärkte Manager Horst Heldt den aktuellen Coach, dann sprachen sich auch die Spieler reihenweise für Jens Keller aus, dann befand Heldt kühl, dass das Spielervotum nicht entscheidend sein könnte und alles offen sei – und schließlich plauderte Schalke-Boss Clemens Tönnies nun ohne Not aus, dass er schon wüsste, wie es weiter geht. Nur sagen könne er es noch nicht. Diese Volte ist spannend, sie gibt reichlich Raum für Spekulation – nur klug ist sie nicht.“

Gesunde Ernährung, intensive Behandlung und viel Wasser.

Frank Hellmann (FR) beschäftigt sich mit Nürnbergs derzeit wertvollstem Akteur Timmy Simons: „Im dritten Jahr ist der alterslose Abfangjäger unverzichtbar für den fränkischen Traditionsverein. Warum er dem Jugendwahn trotzt? Ruhe sei so wichtig wie Training. Dazu gesunde Ernährung, intensive Behandlung. Und viel Wasser. Dazu helfe ihm die kontrollierende Position, die er im Nürnberger 4-1-4-1-System einnimmt. Sein Part als alleiniger Abräumer setzt blindes Verständnis mit den Innenverteidigern voraus, der Kontakt ist enger als bei anderen Sechsern – auch räumlich. Basis seines unspektakulären Tuns bilden ein gutes Auge und eine noch bessere Ausdauer. Als einziger Bundesligaprofi spulte er vergangene Saison mehr als 400 Kilometer ab; mit weniger als zwölf Kilometer pro Spiel begnügt er sich fast nie.“

Früher konnten die Kleinen der Liga noch hoffen

Michael Horeni (FAZ) betrachtet das Bundesliga-Gesamtpaket und langweilt sich: „Der FC Bayern und Dortmund haben nur wenige Tage nach herausfordernden Viertelfinalsiegen der nationalen Konkurrenz sozusagen mit links gezeigt, dass sie rund um die Uhr in ihrer eigenen Liga spielen. 6:1 in Fürth, 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg – das macht insgesamt und wie nebenbei ein 10:1 für das deutsche Spitzendoppel. Früher konnten die Kleinen der Liga noch hoffen, dass zumindest solche Spieltage für Überraschungen gut sind. Heute ist es nicht gewagt zu behaupten: Wenn der FC Bayern seine sogenannte B-Elf als eigenes Team in der Liga antreten lassen dürfte, dann wäre auch die zweite Wahl der Münchner ein erster Kandidat für die Champions League.“

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Kommentare

2 Kommentare zu “Greuther Fürth – Tasmania lässt grüßen”

  1. indirekter freistoss mit der kleinen Presseschau | sportinsider
    Montag, 15. April 2013 um 11:34

    […] Auch heute lohnt wieder ein Blick auf die neueste Ausgabe unter dem Titel Greuter Fürth – Tasmania lässt grüßen. Aber neben dem fränkischen Abstiegskandidaten Nummer 1 der Saison 2012/2013 geht es […]

  2. Die Blog- & Presseschau für Montag, den 15.04.2013. | Fokus Fussball
    Montag, 15. April 2013 um 12:32

    […] Butterweck (Indirekter Freistoß) hat eine Presseschau zum aktuellen Spieltag […]

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