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Bundesliga

Von Pferdelungen und Kurvenkriegern

Kai Butterweck | Freitag, 24. Juli 2015 Kommentare deaktiviert für Von Pferdelungen und Kurvenkriegern

Während der Saisonvorbereitung präsentieren sich in den Vereinen viele neue Gesichter. Aber auch Altbekannte sorgen für Schlagzeilen. Die Presse ist mittendrin

In Berlin freut man sich über die Ankunft des tschechischen Nationalspielers Vladimir Darida. Paul Linke (Berliner Zeitung) begleitet den Ex-Freiburger zur Kennenlernrunde: „Am Nachmittag sitzt Vladimir Darida, 24, tschechischer Nationalspieler, auf der Hotelterrasse und blickt schüchtern in die Runde, die den Mann, den Hertha zum Thronfolger im Mittelfeld ernannt hat, näher kennenlernen will. Man weiß ja inzwischen, dass dieser Darida viel und schnell laufen kann und dass er ein Gespür hat für den richtigen Ball in die passende Lücke. Es gibt genug Bilder aus seiner Zeit in Freiburg, die das beweisen. Die Beweislage wird nach jedem Tag in Schladming größer. Klar ist also, was Hertha von Darida erwartet. Mehr Ballbesitz im Mittelfeld zum Beispiel. Und mehr Tempo beim Spielaufbau.“

Jetzt wird alles anders

Derweil begrüßt man in Stuttgart einen Argentinier namens Emiliano Insúa. Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) blickt in hoffnungsvolle Stuttgarter Gesichter, denen in der vergangen Saison vor allem die Linksverteidiger-Situation beim VfB Kopfschmerzen bereitete: „Doch jetzt wird alles anders. Mit Emiliano Adrián Insúa Zapata. Das ist zumindest die Erwartung der Verantwortlichen – und die Hoffnung der Anhänger. „Er ist aggressiv und verteidigt nach vorne“, sagt Alexander Zorniger in seinem Trainerjargon. Also genau so, wie es der neue Chefcoach einfordert, und wie es Insúa schon von seiner letzten Station Rayo Vallecano in Spanien kennt. Er bringt auch reichlich Erfahrung mit, und der Manager Robin Dutt ist überzeugt, die Problemstelle mit einem passenden Profi besetzt zu haben. Robust im Zweikampf, präzise beim Flanken.“

In München hofft man auf die baldige Verpflichtung des chilenischen Dauerkämpfers Arturo Vidal. Danial Montazeri (Spiegel Online) überbringt Trainer Pep Guardiola gute Nachrichten: „Mit Vidal bekäme Guardiola einen weiteren Hybridspieler. Gut möglich, dass auch er zum Verteidiger wird, der bei Ballbesitz ins Mittelfeld vorrückt; zum Sechser, der mit Flügelspielern die Positionen tauscht und so die Gegenspieler verwirrt; oder zum Außenverteidiger, der zum verkappten Spielmacher wird. Selbst eine Rolle als ausweichender Mittelstürmer ist denkbar. Vidal verstärkt alles gleichzeitig: Abwehr, Mittelfeld, Angriff. Mit ihm könnte Guardiola vorantreiben, womit er in München längst begonnen hat – die Dekonstruktion von allzu starren Formationen und Positionen.“

Christian Rothenberg (n-tv) ist gespannt: „Vidal ist kein einfacher Typ. Er ist in den vergangenen Jahren auch außerhalb des Platzes, ob durch Alkohol-Fahrten und Disco-Schlägereien, immer wieder aufgefallen. Der Transfer mag auf den ersten Blick nicht zwingend notwendig gewesen sein. Die Bayern haben Philipp Lahm, Thiago, Xabi Alonso, David Alaba, Mario Götze Javi Martinez und Sebastian Rode. Von Personalarmut im Mittelfeld kann man wirklich nicht sprechen. FCB-Trainer Josep Guardiola wollte Vidal trotzdem. Denn sportlich steht außer Frage: Vidal wird die Bayern noch stärker machen. Weil er einer ist, der auch in einer Weltklassemannschaft herausragt.

Der Neustart für Kampl wird nicht leicht

In Dortmund bereitet sich der im vergangenen Jahr verpflichtete Kevin Kampl auf seine zweite Chance vor. Oliver Müller (Welt) guckt ganz genau hin: „Nach einem enttäuschenden ersten halben Jahr hofft Kampl nun auf einen Neuanfang. Er wolle dem Trainer zeigen, dass er bereit sei. Doch der Trainer heißt nicht mehr Klopp, sondern Thomas Tuchel. Der wiederum setzt auf einen differenziertere Spielweise als sein Vorgänger: Der BVB soll eine Mannschaft werden, die sich nicht mehr nur durch Pressing und Gegenpressing, die ausgewiesenen Stärken Kampls,  definiert – zukünftig soll sich das Team speziell im Ballbesitzspiel verbessern. Der Neustart für Kampl wird nicht leicht, doch den Kampf hat er noch lange nicht aufgegeben. Er sieht die Chance, dass er sich unter Tuchel verbessern kann.“

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