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Bundesliga

Kevin Großkreutz – Spätzle statt Döner

Kai Butterweck | Montag, 4. Januar 2016 Kommentare deaktiviert für Kevin Großkreutz – Spätzle statt Döner

Nach einem knapp viermonatigen Aufenthalt in der Türkei kehrt Kevin Großkreutz wieder in die Bundesliga zurück. Außerdem: Vorfreude in Berlin, ein Hamburger Stürmer mit Hummeln im Hintern, Konkurrenzkämpfe in Frankfurt und ein Dortmunder zwischen den Stühlen

Mit Kevin Großkreutz holt sich der VfB Stuttgart einen Weltmeister ins Team. Marko Schumacher (Stuttgarter Zeitung) empfängt den Neuzugang mit offenen Armen: „Auf sieben verschiedenen Positionen hat Großkreutz beim BVB gespielt und in seinen besten Zeiten genau das verkörpert, was man in der VfB-Mannschaft häufig vermisst: unbändige Siegermentalität. Die Erfahrung, die vielseitige Verwendbarkeit, die Mentalität – das sind die Gründe, die den VfB darauf hoffen lassen, einen ganz dicken Fisch geangelt zu haben. Jetzt muss Kevin Großkreutz nur noch zeigen, dass er noch immer ein guter und zuverlässiger Fußballspieler ist – und sich in Stuttgart wohler fühlt als in Istanbul.“

Überraschend wenig Geld wäre das, wenn…

Christof Kneer (SZ) beschäftigt sich mit der im Raum stehenden Transfersumme: „Etwa zweieinhalb Millionen Euro, heißt es, wollen sich die Stuttgarter diesen Transfer kosten lassen – was, je nach Sichtweise, ziemlich wenig oder ziemlich viel Geld ist. Überraschend wenig Geld wäre das, wenn man es so sieht: Der VfB, nach kurios verpatzter Vorrunde nur Fünfzehnter, holt sich einen Weltmeister ins Haus, der sich auf den größten Bühnen der Welt auskennt. Nicht so wenig Geld wäre es aber, wenn man es zu Großkreutz‘ jüngsten Vergangenheit in Verbindung setzt: Er verletzte sich in Jürgen Klopps letzter Dortmunder Saison, verpasste die Rückrunde, wurde vom neuen Trainer Thomas Tuchel umgehend auf seine Entbehrlichkeit hingewiesen.“

In Berlin klatscht man auch zu Beginn des neuen Jahres immer noch begeistert in die Hände. Michael Jahn (Berliner Zeitung) überreicht Hertha-Coach Pal Dardai einen weiteren Strauß Blumen: „Er kennt die Gedanken und Eigenheiten der Spieler genau, lässt ihnen viele Freiheiten, fordert dafür aber knallhart Leistungen auf dem Platz. Er ist locker und streng zugleich. Selbstzufriedenheit lässt er nicht zu. Einer der großen Aufsteiger in der gesamten Bundesliga. Bodenständig und ehrlich.“

Müssen aber müssen sie immer noch nichts

Stefan Hermanns (Tagesspiegel) blickt voraus: „Natürlich werden die Berliner in der Rückrunde von der Konkurrenz ganz anders wahrgenommen werden. Sie sind ab sofort nicht mehr der Fast-Absteiger vom Vorjahr; sie sind jetzt ein ernstzunehmender Anwärter auf einen Europapokalplatz. Das Schöne ist trotzdem: Die Berliner haben in der Vorrunde gezeigt, dass sie einiges können. Müssen aber müssen sie immer noch nichts.“

Der kann im Sitzen rennen, springen und köpfen

In Hamburg trifft sich Dirk Gieselmann (11Freunde) mit Pierre-Michel Lasogga: „Es gibt Fußballer, die nehmen bei einem Interview so manierlich Platz wie in einer mündlichen Abiturprüfung. Und es gibt Pierre-Michel Lasogga. Der kann im Sitzen rennen, springen und köpfen. Eine Frage ist für ihn wie eine Flanke, die er verwandeln will, und wenn sie abgerutscht ist, dann ärgert er sich. Ein junger Mann von spätpubertärer Lulatschhaftigkeit, der noch nicht so recht weiß, wohin mit seiner Kraft.“

Die Konkurrenzsituation ist deutlich härter geworden

Kaan Ayhan, Szabolcs Huszti und Marco Fabian: Die Frankfurter Eintracht geht mit drei neuen Spielern in die Rückrunde. Thomas Kilchenstein (FR) ist gespannt: „Die Konkurrenzsituation ist mit den drei Neuen – endlich – deutlich härter geworden, dazu ist die Eintracht nun in der Lage, flexibler zu reagieren. Zudem hat Trainer Veh inzwischen auch taktisch mehr Möglichkeiten. Entscheidend wird aber sein, die zuletzt schwächelnden Leistungsträger wie Bastian Oczipka, Makoto Hasebe, Stefan Reinartz, Stefan Aigner wieder in Normalform zu bringen.“

Gutes Geld gibt’s auch bei Schwarzgelb zu verdienen

In Dortmund hofft man auf einen Vertragsverlängerung von Ilkay Gündogan. Andreas Berten (derwesten.de) ist guter Dinge: „Jede Topliga hat nur wenige Titelanwärter. Daran ändert sich auch in England nichts, selbst wenn Leicester und Stoke das Establishment gerade zart durcheinander wirbeln. Es schränkt daher den Kreis neuer Arbeitgeber ein, die Dortmunds Umworbener für sich in Betracht zieht. Gutes Geld gibt’s auch bei Schwarzgelb zu verdienen, zudem stimmt die sportliche Perspektive. Viel spricht daher dafür, dass Gündogan selbst BVB-Chef Watzke das beste Mittel gegen Kopfschmerzen verabreicht: eine Vertragsverlängerung.“

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