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Bundesliga

Bayern-Krise – Was nun, Herr Kovac?

Kai Butterweck | Dienstag, 27. November 2018 2 Kommentare

Nach dem „schockierenden“ Unentschieden gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf wird die Luft für  Bayern-Coach Niko Kovac immer dünner

Nach zwölf Spieltagen lässt sich zweifelsfrei festhalten: Beim Rekordmeister aus München ist der Wurm drin. Daniel Schmitt (FR) überbringt dem Trainer schlechte Nachrichten: „Dass es die Liaison zwischen dem großen FC Bayern und dem mittlerweile auf Miniaturgröße zurechtgestutzten Niko Kovac noch eine langfristige sein wird, dafür gibt es kaum Anzeichen. 18 Tage ist es her, da ließ Präsident Uli Hoeneß verlauten, Kovac „bis aufs Blut“ zu verteidigen. Klang nobel, übrig ist davon seit dem 3:3 gegen Düsseldorf nicht mehr viel. Man müsse alles hinterfragen, so Hoeneß. Zuvorderst wird das natürlich auch die Arbeit des Trainers sein.“

Es bleibt nur eine Eskalationsmöglichkeit

Benedikt Warmbrunn (SZ) schließt sich an: „In der Krise hat der FC Bayern nach wie vor ein Gesicht: das von Hoeneß (der offiziell übrigens als Präsident und Chef des Aufsichtsrates im Klub operativ gar nicht mehr tätig ist). Und die Worte des Präsidenten standen dafür, dass sich die Lage verschärft hat. Erst stellten sich die Bosse vor die Mannschaft. Vor einer Woche, auf der zweiten Eskalationsstufe, sagte Hoeneß, dass das Team unter Beobachtung stehe. Nun, auf der dritten Stufe, hat der Präsident die eigenen Spieler angegriffen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Es bleibt also nur eine Eskalationsmöglichkeit: die, den Trainer zu wechseln.“

Auch David Joram (Tagesspiegel) zeigt mit beiden Daumen nach unten: „Das Experiment, einen jungen, unverbrauchten Trainer zu holen, um aus der vorhandenen und immer noch hohen Qualität des Münchner Kaders das Maximum herauszuholen, es ist gescheitert. Der Weltklub FC Bayern scheint für Niko Kovac eine Nummer zu groß. Er hat es nicht geschafft, die vielen Stars richtig anzupacken, sie abzuholen, wie es auch gerne heißt.“

Christian Eichler (FAZ) schubst Jerome Boateng ins Mitschuld-Boot: „Der Innenverteidiger, der die Herbstkrise des Meisters schon mit einer wilden Grätsche beim 0:2 in Berlin Ende September mit eingeleitet hatte, gab beim Düsseldorfer Anschluss zum 2:1 ein Bild ab, das Hoeneß an „Slapstick-Filme“ erinnerte. Wie ein Türsteher, der seine schiere Präsenz für ausreichend abschreckend hält, baute er sich turmhoch vor dem kleinen Jean Zimmer auf – der ihm den Ball am Ende auf dem Boden liegend durch die Beine schob. Beim Tor zum 3:2 tat Boateng, statt nach hinten zu spurten, einen Schritt nach vorn und hob den Arm, worauf er Dodi Lukebakio nur noch von hinten sah, genau wie zwei Wochen zuvor Alcácer. Beide Male war er als letzter Mann fünfzig Meter vor dem eigenen Tor überlaufen worden.“

Hoeneß und Rummenigge sichern lieber ihre Macht

Peter Müller (wr.de) nimmt sich die Bayern-Führung zur Brust: „Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge werden einen Neuen finden. Auf dem Markt der Möglichkeiten werden Zinédine Zidane, Arsène Wenger, Ralph Hasenhüttl und Miroslav Klose gehandelt. Aber egal, wen sie holen – die Bayern-Bosse machen sich etwas vor. Sie waren es, die eine Erneuerung der Mannschaft verweigerten, die sich für Niko Kovac entschieden, die den Scheinsportdirektor Hasan Salihamidzic installierten. Sie bräuchten starke Partner, starke Zuarbeiter, starke Ratgeber. Aber sie sichern lieber ihre Macht. Wenn sie Niko Kovac opfern, übertünchen sie nur das wahre Problem. Das sind sie nämlich selbst.

Oliver Fritsch (Zeit Online) degradiert den Rekordmeister zum Liga-Mitläufer: „Auf dem Platz ist der FC Bayern nur noch eine gewöhnliche, alltägliche, ordinäre Mannschaft. Er hat in seinen Reihen keinen Spieler, der zurzeit irgendetwas darstellt, das nach Weltklasse aussieht. Gegen Düsseldorf ging Jérôme Boateng wie schon in Dortmund Zweikämpfen mit schnellen Stürmern aus dem Weg und spielte stattdessen auf Abseits, wie beim zweiten Düsseldorfer Tor. Niklas Süle stand bei Angriffen der Gäste einige Male auf der Leitung. Und vor Manuel Neuer kuschen die Stürmer im Eins-gegen-Eins nicht mehr, sein Reklamierarm nach dem 3:3 wirkte läppisch und machtlos.“

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Kommentare

2 Kommentare zu “Bayern-Krise – Was nun, Herr Kovac?”

  1. woki
    Dienstag, 27. November 2018 um 14:07

    moin,

    na geh :

    Kovac steht doch wie ne Deutsche Eiche;
    lausche doch den Worten des großen Uli Hoeneß !

    Ironie aus !

    Bundesliga Deutschland freut’s zur Zeit !
    Einschließlich div. FC B – Fans sogar .
    Wie ich so rum höre .

    Glückauf

  2. Gremberghoven
    Sonntag, 9. Dezember 2018 um 21:19

    Konkurenz in der Bundesliga ist zu gross. Aber Bayern schafft das. Haben sich immer durchgeboxt.

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