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Bundesliga

Hertha BSC – Nichts dazugelernt?

Kai Butterweck | Mittwoch, 1. September 2021 Kommentare deaktiviert für Hertha BSC – Nichts dazugelernt?

Drei Spiele, null Punkte: Bei der Hertha in Berlin liegen bereits zum Saisonstart die Nerven blank. Außerdem: Bayern wildert und Kostic nervt

Spätestens nach der Klatsche gegen den Rekordmeister aus München ziehen über dem Berliner Olympiapark dunkle Wochen auf. Stefan Hermanns (Tagesspiegel) grübelt: „Wenn Bayern München einen guten Tag habe, habe man keine Chance, sagte Herthas Offensivspieler Javairo Dilrosun. Der Satz ist prinzipiell richtig, hatte aber keinerlei Bezug zum Spiel am Samstag. Korrekterweise hätte er lauten müssen: Wenn die ganze Mannschaft einen schlechten Tag hat, hat man keine Chance. Und gegen Bayern schon mal gar nicht. Das 0:5 war nicht einfach nur eine Niederlage, es war eine Niederlage von besonderer Qualität. Sie ist dazu angetan, bei Hertha mal wieder vieles in Frage zu stellen.“

Sebastian Stier (FAZ) blickt voller Sorge in die Zukunft: „Dardai ist Herthas fünfter Trainer in den vergangenen zwei Jahren. Auch eine Entscheidungsebene höher wurde die Belegschaft verändert, Schmidt kam als neuer Hauptgeschäftsführer, für den langjährigen Sportchef Michael Preetz wurde diesen Sommer Fredi Bobic als Nachfolger verpflichtet. Mit Bobic verbanden viele Berliner nicht nur Erfolg, sondern auch endlich wieder ruhigere Zeiten. Diese Hoffnung, so sieht es derzeit aus, wird sich erst einmal nicht erfüllen.“

Schwierige Zeiten

Michael Jahn (Berliner Kurier) schließt sich an: „Nun muss Dardai, der öffentlich machte, nicht an seinem Job zu hängen, binnen zwei Wochen in der Länderspielpause den Re-Start einleiten. Ohne seinen besten Fußballer (Cunha), ohne seinen besten Stürmer (Cordoba) und ohne seinen schnellsten Angreifer (Lukebakio). Eine Aufgabe, die genauso schwierig ist, wie zuletzt die Rettung vor dem Abstieg.“

Auf der Sonnenseite des hiesigen Profi-Fußballs werden die Bayern ein weiteres Mal bei Konkurrent RB Leipzig fündig (Marcel Sabitzer). Philipp Schneider (SZ) ist einem „Konzept“ auf der Spur: „Einzeln betrachtet sind Upamecano, Sabitzer und Nagelsmann herausragende Könner auf ihren Positionen. Die für sie bezahlten Ablösen lassen sich aus Sicht der Bayern nicht nur sportlich, sondern auch kaufmännisch rechtfertigen, und es gibt darüber hinaus auch viele weitere rationale Gründe, lieber Spieler zu holen, die Land und Liga bereits kennen, statt solche, die sich erst daran gewöhnen müssen. Und ja, auch andere Bundesliga-Klubs bedienen sich bei kleineren Bundesliga-Klubs, aber beim FC Bayern häufen sich die Fälle, in denen sie den schärfsten Verfolger schwächen.“

Ben Redelings (n-tv.de) ist nicht überrascht: „Und wieder einmal werden die Bayern zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – schließlich haben sie aus Leipzig bereits den begehrten Innenverteidiger Dayot Upamecano und das Trainerjuwel Julian Nagelsmann verpflichtet. Alles offensichtlich Wechsel nach der neuen Marschroute von Oliver Kahn, der sich unlängst dafür aussprach, dass die Bayern in Zukunft nach „kreativen Lösungen“ auf dem Transfermarkt suchen müssten. Dass diese neue Marschroute scheinbar eine Rückbesinnung auf alte, bewährte Muster ist, wird angesichts der Turbulenzen und Summen, die aktuell den europäischen Markt beherrschen, niemanden groß verwundern.“

Spielsystemveränderer

Marcus Krämer (spiegel.de) adelt Bayerns Top-Talent Jamal Musiala: „Beim Sieg gegen Hertha BSC rückte Musiala in die Anfangsformation – und veränderte das Spielsystem der Bayern. Statt – wie fast immer in den vergangenen Jahren – mit zwei klaren Außenstürmern agierten die Münchner mit Musiala und Thomas Müller mit zwei Zehnern. Dafür hielt Serge Gnabry konsequent die rechte Seite und Außenverteidiger Alphonso Davies stand auf links sehr hoch. Musiala war an vielen Angriffen beteiligt, legte zwei Torschüsse auf und erzielte mit einem sehenswerten Schlenzer das zwischenzeitliche 3:0.“

Daniel Schmitt (FR) macht Frankfurts Streik-Kicker Filip Kostic Beine: „Filip Kostic wird sich also wieder eingliedern müssen bei der Eintracht, die Akzeptanz bei den Teamkollegen dürfte dabei das geringste Problem sein. Im Frankfurter Fanlager sieht die Stimmung wesentlich anders aus, Kostic hat sich seinen guten Ruf binnen weniger Tage stark, ach was, sehr, sehr stark ramponiert. Da werden vorerst auch keine Pressemitteilungen des Klubs weiterhelfen. Viel eher sollten engagierte Leistungen in den kommenden Wochen das Mindeste sein, was Kostic abliefert.“

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