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Leiharbeiter schlägt Luxuskräfte

Oliver Fritsch | Donnerstag, 6. Mai 2004 Kommentare deaktiviert für Leiharbeiter schlägt Luxuskräfte

Märchenstunde in München, die Bayern glauben an Sieg – „der verlorene Sohn Falko Götz kehrt endlich nach Berlin zurück“ (FAZ) – Martin Max sagt, was er will, und er kann es sich erlauben – in der Champions League sind Außenseiter erfolgreich, zum Beispiel Fernando Morientes; „Leiharbeiter schlägt Luxuskräfte“ (FAZ) – Claudio Ranieri nimmt seine bevorstehende Entlassung mit Humor u.v.m.

Ich glaube, auch ein Felix Magath käme mit dieser Dreierbande zurecht

Lange nichts mehr gehört von Uli Hoeneß hat auch Elisabeth Schlammerl (FAZ 7.5.): „Es hat merklich abgekühlt in München. Nicht nur die Temperaturen sind gesunken in den vergangenen Tagen, sondern auch die erhitzten Gemüter haben sich ein wenig beruhigt beim FC Bayern. Speziell Uli Hoeneß hat sich abgeregt. Der Manager lief noch zu Beginn der Woche über das Trainingsgelände, als ob er gleich zu implodieren drohte. Zuerst echauffierte er sich über den desolaten Hamburger SV, danach über die in München vom Boulevard diskutierte Trainerfrage: Ob Felix Magath schon am Saisonende Ottmar Hitzfeld ablösen werde. Über dieses Gerücht konnte sich Hoeneß sogar noch mehr ereifern als über den fehlenden Widerstand des HSV beim 0:6 in Bremen. Die Meldungen über den bevorstehenden Trainerwechsel bezeichnete er als „Schmarrn“ als „Grimms Märchen“. Die Schimpftirade fiel ein wenig zu heftig aus, als daß man ihm glauben möchte. Zumal Hoeneß persönlich nachlegte: „Ottmar Hitzfeld ist sechs Jahre wunderbar mit dieser Dreierbande (Bayerns Führung) zurecht gekommen. Ich glaube, auch ein Felix Magath käme mit dieser Dreierbande zurecht.“ Im Wortgefecht mit Bremen haben die Bayern die Taktik aber ein wenig geändert. Gezwungenermaßen, denn nach der eindrucksvollen Vorstellung von Werder im Nordderby wäre es fast schon lächerlich, dem Tabellenführer weiterhin fehlende Souveränität nachzusagen. Die Bayern reden sich selbst stark, in der Hoffnung, mit einer überzeugenden Leistung und einem deutlichen Sieg am Samstag den Konkurrenten vielleicht doch noch einmal einzuschüchtern vor den letzten beiden Spielen. Verdrängt worden ist beim Rekordmeister offenbar, daß die Mannschaft in dieser Saison in der Bundesliga höchst selten überzeugt hat.“

Die FR (7.5.) stellt fest, dass das Umfeld auf Menschen abfärbt: „Es klingt wie das sprichwörtliche laute Pfeifen im dunklen Wald, was da seit Tagen aus München zu hören ist. Der FC Bayern redet sich stark. Selbst Ottmar Hitzfeld, nicht gerade als Sprücheklopfer in der Liga bekannt, hat nun vor dem Gipfeltreffen gegen den SV Werder zum verbalen Angriff ausgeholt: „Es gibt eine klare Tendenz: Bei uns geht es aufwärts, bei Bremen abwärts.“ Ach ja? Der 6:0-Sieg am vergangenen Samstag gegen den HSV war ganz unzweifelhaft negativer Höhepunkt einer völlig verkorksten Bremer Saison. Vermutlich wollen die Bayern uns dann auch noch glauben machen, dass sie eigentlich ins Finale der Champions League gehörten. Bei der Tendenz.“

Die Zukunft erscheint für Hertha zartrosa

Freude in Berlin, das hat’s lange nicht gegeben: Falko Götz wird wieder Trainer der Hertha, meldet Dieter Steinbach (FAZ 7.5.): „Für die Mehrheit der Anhänger erfüllt sich ein inniger Wunsch. Seit feststand, daß der derzeitige Trainer Hans Meyer am Ende der laufenden Saison aufhören wird, lief in der Hauptstadt ein Wahlkampf für Götz. In Umfragen, Leserbriefen und sogar Anzeigen wurde eine Entscheidung für den 42 Jahre alten gebürtigen Berliner gefordert. Getrieben von der Erinnerung an eine erfolgreiche Vergangenheit. Nach der Trennung von Jürgen Röber im Februar 2002 hatte Götz den Klub mit neun Siegen in 13 Spielen in den UEFA-Cup geführt. Für beide Seiten folgten zwei eher unerfreuliche Jahre. Hertha wurde mit Trainer Huub Stevens nie richtig glücklich, Götz mußte vor drei Wochen bei 1860 München verlassen. Nun die Rückkehr zu seiner fußballerischen Familie. (…) Der Klub betreibt eine erfolgreiche und aufwendige Nachwuchsarbeit. So steht die A-Jugend im Finale des Deutschen Junioren-Pokals, die B-Jugend wird den Meistertitel wohl verteidigen, und die zweite Mannschaft will nach dem Pokalsieg demnächst den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga feiern. An dieser Entwicklung von 1997 bis 2002 als Amateurtrainer und Jugendkoordinator maßgeblich beteiligt: Falko Götz. Neben dem großen öffentlichen Ansehen der zweite wichtige Grund für seine abermalige Verpflichtung. „Wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, und kennen seine Qualitäten“, sagte Hoeneß. „Er setzt auf die Jugend, pflegt offensiven Fußball und ist ein Mann mit Perspektive.“ Zudem wird sich der Wunsch des Trainers nach „sofortiger Ruhe im Klub“ wohl erfüllen. Mit einem Schlag ist die Kritik und Unzufriedenheit der vergangenen Wochen vergessen. „Falko Götz, du bist der beste Mann“, skandierten die Anhänger lautstark beim Pokalsieg der zweiten Mannschaft. Die Zukunft erscheint für Hertha plötzlich nicht mehr grau, sondern zartrosa. Manager Hoeneß lächelte – vorübergehend konnte auch er mal wieder richtig feiern.“

Viel Lärm, zum ersten Mal, um Martin Max; Ronny Blaschke (SZ 7.5.) notiert: „Martin Max hat seinen Abschied vom FC Hansa Rostock angekündigt, nach der Saison wird er die Bundesliga verlassen. Unfreiwillig hat er damit die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins an sich gerissen. Aus ganz Deutschland haben ihn in dieser Woche Journalisten besucht. (…) Max fühlt sich müde, er sagt, dass er keine Spritze mehr sehen könne, dass er nicht mehr auf Massagebänken liegen wolle. Viele glauben ihm nicht. Wie, fragen sie, kann jemand so etwas behaupten, der in der gesamten Saison lediglich ein Spiel versäumt hat? Und das wegen einer Gelb-Sperre. Der seinen Bewachern auf dem Spielfeld enteilt, als hätte er es im heimischen Vorgarten mit den Nachbarssöhnen zu tun. Die Offiziellen des FC Hansa wollen ihn nicht ziehen lassen, ein Jahr läuft sein Vertrag noch. Max wird in Rostock verehrt wie kein anderer Spieler. 4000 Trikots mit seinem Namenszug wurden in dieser Saison verkauft, der Verein hat einen Max-Schal ins Fanartikel-Sortiment aufgenommen, das hat es an der Küste noch nicht gegeben. Ein 50 Meter langes Spruchband wird am Sonntag auf einer Tribüne ausgebreitet, es soll Max zum Umschwung bewegen. Trainer Juri Schlünz hat ihm mehr freie Tage versprochen, an denen er zur Familie nach München fliegen könne. Die Abstiegsangst, die sich zum ersten Mal seit Jahren nicht in Rostock eingenistet hat, ist der Abschiedsangst gewichen. Doch die Entscheidung ist zementiert. Max möchte nicht im Streit gehen. Er weiß, dass er den Rostockern einiges zu verdanken hat. Sie haben ihn aufgenommen, nachdem er in München weggeschickt wurde. Er ist noch immer nicht gut auf Falko Götz zu sprechen, den ehemaligen Trainer von 1860. „Der denkt, er hat die Weisheit gepachtet“, sagt er. Die Enttäuschungen haben sich getürmt in der Karriere, jetzt sagt er: „Alles abgehakt.“ Er sagt es schnell und abwehrend. Er kann sich wohl selbst nicht erklären, warum er immer wieder gebremst wurde, von Erich Ribbeck und Rudi Völler zum Beispiel, die ihm den Zugang zur Nationalmannschaft verwehrten. Sieben Minuten durfte er spielen, 2002, in einem Testspiel gegen Argentinien.“

Da fragt man sich doch, ob Skibbe noch alle Tassen im Schrank hat
Tsp-Interview mit Martin Max, undiplomatisch

Tsp: Ihre Familie lebt weiter in München. Was könnte Ihnen den Anreiz geben, noch einmal für ein Jahr getrennt von Frau und Sohn zu leben, weit weg in der Wüste, ohne die wöchentlichen Flüge nach Hause?
MM: Gute Frage. Sagen wir mal so, ein Jahr im Ausland fehlt mir noch in meiner Sammlung. Wenn noch mal ein sehr gutes Angebot kommt, dann nehme ich das noch mit. Das ist doch legitim.
Tsp: Auch auf die Gefahr hin, dass Sie sich die Knochen endgültig ruinieren?
MM: Das kommt doch immer darauf an, wo man spielt, wie groß die Belastung ist.
Tsp: Ein Jahr mit den Kamelen in Katar…
MM: …könnte ich noch Doppelpass spielen.
Tsp: Trotz Ihrer körperlichen Probleme sind Sie zurzeit der erfolgreichste deutsche Stürmer. Sie haben in dieser Saison beinahe so viele Tore geschossen wie die aktuellen Nationalstürmer Kevin Kuranyi, Oliver Neuville und Fredi Bobic zusammen. Wann haben Sie das letzte Mal mit Teamchef Rudi Völler gesprochen?
MM: Hm, da war mal was, so vor einem Jahr, bei der Jubiläumsveranstaltung zu 40 Jahren Bundesliga. Da sind wir uns kurz über den Weg gelaufen. Aber das Thema Nationalmannschaft ist für mich durch. Vor zwei Jahren…
Tsp: … bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea…
MM: … da war ich heiß. Ich war Torschützenkönig in der Bundesliga, aber Herr Völler hat sich für andere Stürmer entschieden. Fragen Sie nicht warum. Ich habe im Vorfeld der WM alles getan, meine Leistung gebracht, da fragt man sich schon, nach welchen Kriterien es da geht. Normalerweise werden Stürmer an Toren gemessen. In meinem Fall spielten wohl andere Dinge eine Rolle.
Tsp: Welche?
MM: Ich habe mir oft den Kopf zermartert und mit allen möglichen Leuten darüber diskutiert. Ich weiß es wirklich nicht!
Tsp: Sie haben keine internationale Erfahrung.
MM: Stimmt nicht, ich habe 1997 mit Schalke den Uefa-Cup gewonnen.
Tsp: Sie haben nie in einem großen Verein gespielt.
MM: Na und, der Paul Freier spielt in Bochum und zählt zum Stamm, daran kann es also auch nicht liegen. Vielleicht hätte ich öfter mal die Schnauze aufreißen und meinen Kopf in alle möglichen Kameras halten sollen.
Tsp: Immerhin durften Sie kurz vor der WM neun Minuten lang gegen Argentinien spielen.
MM: Das ist schön für die Statistik und für meinen Sohn, der rennt immer noch mit dem Trikot von damals herum. Aber im Ernst: Ich weiß bis heute nicht, was das damals sollte: Das war doch keine ernsthafte Chance. Ich war da, habe kurz guten Tag gesagt, ein paar Minuten gespielt, und dann bin ich wieder nach Hause gefahren.
Tsp: Angeblich waren Sie beim Teamchef ein Thema für die EM in Portugal.
MM: Da wissen Sie mehr als ich. Es gab keinen Kontakt. Warum auch, das wäre doch schizophren: Vor zwei Jahren war ich super drauf und musste zu Hause bleiben. Jetzt stehe ich am Ende meiner Karriere und soll zur EM? Das macht doch keinen Sinn.
Tsp: Sie hätten sich einem Gespräch mit Völler verweigert?
MM: Nein, grundsätzlich spreche ich mit jedem. Es kommt immer auf die Art an. Wenn er vor ein paar Wochen ein Vier-Augen-Gespräch gesucht hätte, wäre es vielleicht noch gegangen. Aber so? Über die Medien zu gehen und so einen Mist zu erzählen wie der Michael Skibbe…
Tsp: … Völlers Assistent…
MM: …dass er mich noch mal beobachten will, meine Laufwege studieren, und das nach 15 Jahren Bundesliga. Da fragt man sich doch, ob der noch alle Tassen im Schrank hat. Vor ein, zwei Jahren hätte mich so etwas noch verletzt, aber heute kann ich darüber lachen.
Tsp: Spüren Sie Genugtuung?
MM: Ein wenig vielleicht, wenn ich die Umfragen unter den Fans lese, welchen Stellenwert die mir einräumen, dass sie mich gern bei der EM sehen würden. Da sage ich mir dann: Du hast wohl doch nicht alles falsch gemacht.
Tsp: Haben Sie mal bei Völler angerufen?
MM: Tut mir Leid, ich habe seine Nummer nicht, aber ich hätte es auch sonst nicht getan. Ich gehe mal davon aus, dass er Zeitung liest. Er wird also wissen, was ich denke.

Leiharbeiter schlägt Luxuskräfte

Christian Eichler (FAZ 7.5.) freut sich über den Erfolg der Außenseiter in der Champions League: „Das diebische Grinsen des Fernando Morientes galt den Superreichen des Fußballs: Seht her, mich habt ihr übersehen. Nach seinem neunten Saisontor in der Champions League, dem entscheidenden 2:2 im Halbfinale beim FC Chelsea, lachte aus diesem Gesicht all das, was der durchkommerzialisierte Fußball Anarchisches, Unzähmbares, Unkäufliches behalten hat. Das Grinsen des Morientes, es galt vielleicht Roman Abramowitsch, dem russischen Öl-Milliardär, der 180 Millionen Euro in neue Spieler investierte, den günstigen Spanier aber nicht auf der Rechnung hatte; bestimmt aber galt es Florentino Perez, dem spanischen Bau-Millionär, der als Präsident von Real Madrid den torgefährlichen Spanier abgeschoben hatte, als Leihgabe zum AS Monaco. Womit Perez das wohl kurioseste Eigentor der Transfer-Historie schoß. Morientes, von dessen königlichem Gehalt von 4,5 Millionen Euro im Jahr sein alter Klub Real Madrid in dieser Saison immer noch zwei Drittel bezahlt, drei Millionen also, hat Real und Chelsea aus dem Wettbewerb geschossen und den AS Monaco ins Endspiel. Die Monegassen, noch vor zehn Monaten wegen maroder Finanzen vom Ausschluß aus der französischen Ligue 1 bedroht, bekamen für ein Drittelgehalt den Vollzeittorjäger der Saison – Leiharbeiter schlägt Luxuskräfte. So kommt es zur fast logischen Antwort auf den nimmermüden Finanzwahnsinn in Europas Top-Fußball: ein Champions-League-Finale der Schnäppchenjäger. Dem FC Porto, wo am Rande des Kontinents ein cleverer Coach ein preiswertes brasilianisch-portugiesisches Ensemble zu kompakter Klasse geformt hat, folgte der AS Monaco, wo im Abseits des Fan-Interesses ein Trainernovize ein angriffslustiges, spielfreudiges Team schuf. (…) Zwei Außenseiter ohne teuer eingekaufte Stars im Finale, keine Frage: Die Großen Europas werden sich so eine Demütigung nicht noch mal bieten lassen. Nicht nur die Trainer, auch mancher Spieler von Porto und Monaco dürften bald dem großen Geld folgen. Denn clevere Außenseiter können mal eine Saison die sportlichen Voraussagen auf den Kopf stellen nicht aber langfristig die finanziellen Machtverhältnisse.“

Hand Gottes, Teil II

Claudio Ranieri nimmt seine bevorstehende Entlassung mit Humor; Raphael Honigstein (taz 7.5.) imponiert das: „Der Fußball lässt mit sadistischer Lust in schöner Regelmäßigkeit alte Freunde und Feinde, Betrüger und Betrogene und allerlei andere geschiedene Menschen aufeinander los, doch ein Endspiel zwischen „Dead Man Walking“ Claudio Ranieri und seinem designierten Nachfolger, dem smarten Mourinho vom FC Porto, wäre wohl selbst für den um Pietät und gute Sitten wenig bemühten Sport eine zu perverse Konstellation gewesen. Dieses makabre Spektakel bleibt den beiden und der Arena AufSchalke erspart – ein kleiner, aber nur schwacher Trost für den freundlichen Italiener, der sich so gerne mit dem Europapokal in der Hand vom ungeduldigen Ölzaren verabschiedet hätte. 45 Minuten lang hatte Chelsea, angetrieben von Publikum und dem Dauerrenner Frank Lampard, tatsächlich die „beste Saisonleistung“ gezeigt, wie Ranieri gefordert hatte. „Liebe Haie, willkommen zur Beerdigung“, hatte der Römer den Journalisten bei der Gelegenheit zugerufen, doch noch war Leben in ihm und seiner teuren Truppe. Unkomplizierter Angriffsfußball voller Elan und Überzeugung brachte Chancen um Chancen, Monaco kam nicht zu Ruhe, der kleine Didier Deschamps schien in seinem schwarzen Ledermantel verloren zu gehen. 2:0 stand es kurz vor der Pause, dann kam jedoch, wie so oft in großen Partien, höhere Gewalt ins Spiel: Fernando Morientes Kopfball fiel vom Pfosten an den Arm von Hugo Ibarra, von dort an sein Schienbein und ins Tor. Die „Hand Gottes, Teil II“, erregte sich der Mirror über den glücklichen Treffer des Argentiniers, der später jedoch glaubhaft versichern konnte, das eigene Handspiel „erst im Fernsehen“ bemerkt zu haben. Ein findiger Schreiber vom Boulevard wollte gleich wissen, ob er das Tor seinem kranken Landsmann Diego Maradona widmen wolle. Ibarra verneinte höflich, der kleine Verteidiger hatte keine Lust auf die Rolle als Staatsfeind.“

Flurin Clalüna (NZZ 7.5.) fügt hinzu: „Als die Nacht über der Stamford Bridge hereinbrach und in naheliegenden U-Bahn-Schächten die Fäuste einiger verwirrter Engländer flogen, starrte der Chelsea-Manager Claudio Ranieri gedankenverloren in die Leere. Er war eingepackt in eine knielange Windjacke, und sein Blick schweifte auf den feuchten Rasen, wo längst niemand mehr stand. Eben noch hatte das Stadion gebebt vor Erregung, durchflutet von einer blauen Welle der Begeisterung. Seine Blues hatten euphorisch gespielt wie noch nie in dieser Saison, die „Times“ glaubte sogar, in der ersten Halbzeit die Zukunft des englischen Fussballs gesehen zu haben. „Als ob sie um ihr Leben rennen würden2, kommentierten langjährige Beobachter. Eine knappe Stunde lang hatte deshalb auch er, Ranieri, geträumt. Vom ersten Titel in seinen knapp vier Jahren in London und davon, den russischen Klubbesitzer Roman Abramowitsch vor aller Welt lächerlich zu machen.“

„Nobody in football should be called a genius. A genius is a guy like Norman Einstein.” (Joe Theismann, football commentator)
Ich weiß nicht, woher das Zitat stammt. Ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang das gesagt worden sein soll. Ich weiß nicht, wer Joe Theismann ist. Ein Freund hat mir das Zitat geschickt, und ich find’s gut und zitierenswert – sei es real oder fiktiv.

Die Rückspiele im Uefa-Cup NZZ

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