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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Interview

Ich telefoniere ja auch nicht jeden Tag mit meinem Bruder

Oliver Fritsch | Montag, 24. Januar 2005 Kommentare deaktiviert für Ich telefoniere ja auch nicht jeden Tag mit meinem Bruder

Dick Advocaat mit Richard Leipold (FAS 23.1.)
FAS: Sie geben nur ein Interview pro Woche. Warum sind Sie den Medien gegenüber zurückhaltend bis ablehnend?
RL: Ich habe das aus Glasgow übernommen. Da war es so üblich, nur einmal vor dem Spiel und unmittelbar danach mit der Presse zu sprechen.
FAS: Aber in Deutschland gehört die Öffentlichkeitsarbeit für fast alle Trainer zu den wichtigsten Aufgaben.
RL: Verschiedene Kollegen machen das gerne, ich weiß nicht, warum. Täglich mit der Presse zu sprechen, das habe ich noch nie gemacht. Das werde ich auch nicht tun. Ich telefoniere ja auch nicht jeden Tag mit meinem Bruder. Warum soll ich ständig mit Journalisten reden? Einmal in der Woche ist mehr als genug. Ich habe noch etwas anderes zu tun.
FAS: Woher rührt Ihr Mißtrauen gegenüber den Medien?
RL: Das ist ein gefährliches Terrain. Über Fußball könnte ich jeden Tag sprechen. Aber als Trainer treffe ich immer wieder auf Personen, die ganz andere Interessen haben. Vielen geht es nicht um Fußball, sondern um das Drumherum. Das war früher nicht so extrem, aber ich habe ein gewisses Verständnis dafür. Es hilft dem Verein ja auch, sich zu vermarkten.
FAS: Was wollen Sie erreicht haben, wenn Sie Mönchengladbach eines Tages verlassen?
RL: Wir wollen spätestens in drei Jahren um einen Uefa-Pokal-Platz mitspielen. Aber wenn es nicht gut läuft, gehe ich vielleicht schneller als erwartet. Ich stehe zu meiner Verantwortung.

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