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Interview

Wir versuchen, unsere Probleme selbst zu lösen, wir erleben die schwierigste Zeit unserer Vereinsgeschichte

Oliver Fritsch | Freitag, 28. Januar 2005 Kommentare deaktiviert für Wir versuchen, unsere Probleme selbst zu lösen, wir erleben die schwierigste Zeit unserer Vereinsgeschichte

Reinhard Rauball mit Felix Meininghaus (Tsp 28.1.)
Tsp: Bayern München und Schalke 04 haben Ihrem angeschlagenen Verein Hilfe angeboten. Wieso haben Sie abgelehnt?
RR: Die Hilfsangebote sind uns nicht persönlich, sondern über die Medien gemacht worden. Wir haben uns mit den Bayern ausgetauscht und dabei erfahren, dass dieses Angebot absolut unkonkret war. Warum von Bettelei die Rede war, erschließt sich mir nicht. Mittlerweile hat sich das Thema erledigt. Wir versuchen, unsere Probleme selbst zu lösen.
Tsp: Die Dortmunder Fans empfanden solche Hilfsangebote als Demütigung.
RR: Zu Recht. Das verletzt den Stolz. Deshalb habe ich auch klargestellt, dass es kein Betteln um Hilfe gegeben hat und auch in Zukunft nicht geben wird. Wir dürfen den Stolz unserer Fans nicht verletzen.
Tsp: Können Sie sich Stolz bei 98 Millionen Euro Schulden noch leisten? Für Borussia Dortmund geht es nicht nur darum, den Abstieg zu vermeiden, sondern auch darum, überhaupt die Lizenz für die Bundesliga zu erhalten.
RR: Die Lizenzerteilung muss die Geschäftsführung der KGaA bis zum 15. März vorbereiten. Unser Restrukturierungsprogramm ist vorgestellt worden, und wenn diese Punkte alle abgearbeitet werden, bekommen wir auch die Lizenz.
Tsp: Vor Wochen haben Sie noch gesagt, die Lage sei ernster als vermutet.
RR: Ich stehe zu meiner Einschätzung. Wir erleben die schwierigste Zeit unserer Vereinsgeschichte, stehen vor der wichtigsten Rückrunde überhaupt und müssen froh sein über jedes Erfolgserlebnis, das wir uns Schritt für Schritt erarbeiten können. Auch wenn das nach Rückschritt ausschauen mag, bleibt es der einzig gangbare Weg.
Tsp: Hatte Ihr Vorgänger Gerd Niebaum das Maß für das Machbare verloren?
RR: Nach meiner Überzeugung sind die dritte Stufe des Ausbaus des Westfalenstadions und der Transfer von Marcio Amoroso Knackpunkte, die wesentlich zur momentanen Situation beigetragen haben. Ein Rückkauf des Stadions oder ein ähnliches Modell wäre ein wesentlicher Schritt, das Thema Amoroso ist nicht mehr zu ändern.

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