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Ascheplatz

Verlust des besten Mitarbeiters

Oliver Fritsch | Dienstag, 30. August 2005 Kommentare deaktiviert für Verlust des besten Mitarbeiters

Italiens Verband verbannt Pierluigi Collina wegen eines Werbevertrags in die zweite Liga und veranlasst ihn zum Rücktritt; Dirk Schümer (FAZ 30.8.) schüttelt mit dem Kopf: „Wie kann ein Fußballverband seinen untadelig pfeifenden Frontmann zum Sündenbock machen, wenn Liga-Chef Galliani zugleich wichtigster Sportmanager des Medienmoguls Berlusconi ist und demnach die Fernsehrechte der Serie A quasi ans eigene Haus verkauft? Ist Berlusconi unparteiisch, wenn er Steuerspargesetze für reiche Klubs, also immer auch für seinen AC Mailand, verabschieden läßt? Und was ist mit dem Kuddelmuddel von Spielervermittlern, Beratern und Agenten, die in Italien bis in die Vereinsspitzen verwandtschaftlich versippt sind und bei jedem Transfer heimlich absahnen? Nun traf es also den Pfeifenmann, um den Italien von der Fußballwelt beneidet wird und dem – anders als manchem Kicker und Trainer – niemand Fehlentscheidungen oder gar Bestechlichkeit vorwerfen konnte. In Wahrheit hat der gelernte Anlageberater mit diesem schweren Entschluß in einem verkommenen Milieu wenigstens seine Glaubwürdigkeit – also sein entscheidendes Kapital – wiedergewonnen. Graue Haare wird Collina nie bekommen. Die müssen sich jetzt die Funktionäre und Neider wachsen lassen, die der tristen Serie A ihren besten Mitarbeiter entzogen haben.“

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