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Ascheplatz

Die Furcht geht um, dass die Großen die Kleinen fressen

Oliver Fritsch | Freitag, 23. Dezember 2005 Kommentare deaktiviert für Die Furcht geht um, dass die Großen die Kleinen fressen

Wofür sollen die Bundesligisten das neue Geld ausgeben, Frank Hellmann (FR)? „Der neue TV-Vertrag ist auch eine Chance für alle: Dann nämlich, wenn das Geld mit Vernunft investiert wird – etwa in eine nachhaltige Nachwuchsförderung, schlaues Scouting oder ausgewählte Topstars vom Kaliber Rafael van der Vaart. Elementar wichtig ist, dass nicht wie vor der Kirch-Krise der aus dem Markt gepresste Mehrerlös reflexartig in die Taschen der Spieler und Berater umgeleitet wird.“ Wie muss das neue Geld verteilt werden, Frank Hellmann (FR)? „Wie sinnvoll ist es, die ohnehin wirtschaftlich wie sportlich davon galoppierenden Trendsetter überproportional besser auszustatten? Damit sich die Topklubs um internationalen Lorbeeren bewerben, aber spielend den nationalen Ligabetrieb beherrschen? Die Furcht geht um, dass die Großen die Kleinen fressen.“

FR: Vorstellung der Sportrechte-Agentur Arena
SZ: Das Gezocke um den Fußball lässt einen Konflikt sichtbar werden, der seit Jahren schwelt und schon das Bundeskartellamt beschäftigte: Kabel-Konzerne und Premiere streiten um die Kontrolle über die Kunden
FAZ/Wirtschaft: Die Kabelbetreiber steigen ins Mediengeschäft ein
Tsp: Premiere droht das Aus

Wir müssen immer darauf achten, daß der sportliche Wert gewahrt wird

Uefa-Generaldirektor Lars-Christer Olsson im Interview mit Markus Lotter (Welt)
Welt: Jahr für Jahr vermeldet der Fußball neue, atemraubende Wachstumszahlen. Wann platzt diese Blase?
LCO: Ich denke nicht, daß das Fußballgeschäft zu schnell wächst oder die Beteiligten damit überfordert sind. Es gibt kein Problem in der Verbindung Fußball und Business. Wenn es überhaupt eines gibt, dann ist es die Verteilung des vielen Geldes. Wir müssen immer darauf achten, daß der sportliche Wert gewahrt wird.
Welt: Aber gerade die Champions League vergrößert die Kluft zwischen armen und reichen Klubs und gefährdet den Wettbewerb in den nationalen Ligen.
LCO: Ich glaube nicht, daß die Champions League für all das verantwortlich gemacht werden kann. Es hat sich doch gezeigt, daß viele Ligen durch die Doppelbelastung der Spitzenklubs spannender geworden sind. Der Wettbewerb in den nationalen Ligen ist doch eher in Gefahr, weil die Fernsehgelder dort zumeist nicht gerecht verteilt werden. Und viele der Fehlinvestitionen, die so mancher großer Verein in den vergangenen Jahren getätigt hat, sind auf lokale Begebenheiten zurückzuführen. Auch wenn Klubs als Saisonziel die Qualifikation für die Champions League ausgeben und damit ihrem riskanten Finanzgebaren ein Alibi geben. Aber es gibt einen Trend, was die Finanzen der Vereine anbetrifft. Viele sind auf Grund der Lizenzierungsverfahren vorsichtiger geworden.

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