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DFB-Pokal

Durchlauferhitzer für profitorientierte Profis

Oliver Fritsch | Donnerstag, 5. März 2009 Kommentare deaktiviert für Durchlauferhitzer für profitorientierte Profis

Nach dem Schalker Aus in Mainz (0:1) geht die Presse ins Grundsätzliche und mit Andreas Müller hart ins Gericht

Nach dem Schalker Aus in Mainz (0:1) geht die Presse ins Grundsätzliche. Die FAZ erkennt „Auflösungserscheinungen“ in einem Verein, „der sich zum Durchlauferhitzer für profitorientierte Profis degradiert hat“. Jetzt, da eine Qualifikation für den Europapokal unwahrscheinlich geworden ist, könnte Schalke gezwungen sein, weiter Spieler zu verkaufen – etwa Rafinha, Engelaar oder Kuranyi. Sogar Trainer Rutten sei umworben.

Philipp Selldorf (SZ) hat eine Kapitalvernichtung festgestellt: „Schalke hat Jahrzehnte gebraucht, um sich als deutscher Spitzenklub zu etablieren. Es hat nur ein paar Monate und eine Handvoll Fehlentscheidungen benötigt, um diesen Ertrag zunichte zu machen.“
Dem Sportdirektor Andreas Müller gesteht Selldorf keine mildernde Umstände zu: „Für den Niedergang ist Müller – so plump das klingen mag – in jeder Hinsicht verantwortlich. Er ist der Bauherr der Mannschaft, in der elementare Dinge nicht passen, die dafür aber irrwitzig teuer ist.“

Fred Rutten sagt: „Wir gehören in den Europapokal!“ Uwe Marx (FAZ) rückt diese Einschätzung zurecht: „Gewagt angesichts der schwachen Leistung in Mainz und an so vielen anderen Fußballstandorten zuvor. Es sieht eher so aus, als gehörten die Schalker derzeit nirgendwohin. Sie lassen sich treiben, verlieren sich in Durchhalteparolen und finden keinen Halt.“

Die SZ beschreibt den 5:2-Sieg Werders als „Höllenritt ohne Sattel“, was hoffentlich keine sexuelle Anspielung ist. Morgen mehr über die Spiele in Hamburg, Wolfsburg und Düsseldorf.

vermischtes

5. März 2009

Mit modernem Training auf Kriegsfuß

Karel Brückners kurzes Wirken in Österreich / 6+5-Regel ist Überregulierung (Tsp)

Nach dem Wechsel an der Verbandsspitze ist Karel Brückner nach nur einem halben Jahr als Trainer Österreichs entlassen worden. Roland Zorn (FAZ) wein ihm keine Träne nach: „Brückner blieb ein Fremder – Besuche von Spielen in der österreichischen Bundesliga mied der in Tschechien wohnhafte Coach, so gut es ging, und mit der deutschen Sprache tat er sich so schwer wie mit den Erkenntnissen der modernen Trainingslehre.“ Michael Smejkal (SZ) charakterisiert ihn als „keineswegs jungen dynamischen Trainer, mit dem der ÖFB ein Signal für Aufbruch und Offensivfußball setzen konnte, sondern einen 69-jährigen weißhaarigen Schweiger, der es in puncto Grant mit jedem Wiener Hausmeister aufnehmen kann und zudem noch ein Verfechter der Defensive ist.“

FAZ: Verpasst Arsenal zum ersten Mal in der langen Wenger-Ära die Champions League?

Tagesspiegel: Englischer Fußball vor unsicheren Zeiten: Auf oder Ab – alles ist drin

Gott sei Dank! Jürgen Kalwa bloggt wieder nach sechs Wochen Pause

Die Besten setzen sich durch

Gegen Überregulierung – Friedhard Teuffel (Tagesspiegel) lehnt die erneute Forderung des DFB nach einer Einführung der 6+5-Regel ab: „Gutachter sagen, dass eine Beschränkung nicht gegen europäisches Recht verstoße. Das wäre bemerkenswert. Aber muss man aus dieser Erkenntnis gleich eine Regel machen? Das Vorhaben ist auch deshalb verwirrend, weil sich das Hauptargument für eine Beschränkung in der Bundesliga in Luft aufgelöst hat: Die Nationalelf hat ohne diese Regel zurück in die Weltspitze gefunden, und es kommen viele deutsche Talente nach. Die Besten setzen sich schließlich selbst in harten Konkurrenzkämpfen durch und werden durch sie sogar noch stärker.“

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