Am Grünen Tisch
Mehr Last als Hilfe
| Montag, 21. September 2009 Kommentare deaktiviert für Mehr Last als Hilfe
Nach dem ersten Auftreten der Torrichter vor größerer Öffentlichkeit scheint sich die Stimmung schon gegen ihr fehlerbehaftetes, weil menschliches Wirken zu wenden
Jürgen Schmieder erläutert in der SZ das Versagen der Kandidaten. Unterstützen sollten die Torrichter die Schiedsrichter bei ihrem ersten Test in der Europa League. Ihre usrprüngliche Aufgabe erledigten sie bereits nicht, und an den weiteren Aufgaben scheiterten sie ebenfalls. Nun werde bereits Kritik laut an den zusätzlichen Unparteiischen. In Bremen habe ein vom norwegischen Unparteiischen Svein Oddvar Moen nicht gegebener Elfmeter beim Stande von 2:2 die Gemüter erhitzt. Zuvor war der Bremer Aaron Hunt an der Strafraumgrenze gefoult worden. „Auch im Spiel zwischen Athletic Bilbao und Austria Wien (3:0) leistete sich das Schiedsrichtergespann eine krasse Fehlentscheidung. Nach einer Schwalbe eines Spaniers entschied der niederländische Schiedsrichter Kevin Blom sehr früh in der Partie auf Elfmeter und schickte die Gäste damit möglicherweise vorzeitig auf die Verliererstraße. Auch in dieser Szene hätte der Torrichter intervenieren können.“
Manches völlig falsch
Für Sven Flohr potenziert sich die Schwere der Fehler durch die Zahl der Schiedsrichter (Welt): „Zum Auftakt der Europa League in allen 24 Stadien wurden die Torrichter erstmals auf höchstem Niveau getestet. Zunächst einmal erfolglos: Die Premiere der wenige Meter neben den Toren postierten Unparteiischen verlief enttäuschend. Mangels strittiger Torszenen konnten die Torrichter ihre Reisekosten nur rechtfertigen, wenn Verteidiger und Angreifer elfmeterwürdig aufeinander prallten. Genau in diesen Szenen lieferten sie Argumente gegen ihren neuen Job. Es ist sicherlich richtig, dass zehn Augen mehr sehen mögen als sechs. Alles sehen aber auch sie nicht und manches sogar völlig falsch. Und so könnte der Torrichter mehr Last als Hilfe sein. Denn Fehlentscheidungen werden umso schwerer verziehen, desto mehr Menschen an ihnen beteiligt sind.“
